Die Spielgruppe des Rottershäuser Pfarrgemeinderates führte die Komödie "Zwei Bürgermeister für ein Halleluja" auf. Ähnlichkeiten mit lebenden Gemeinden waren rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Herzhaft lachen konnten die 300 Besucher beim Zweiakter "Zwei Bürgermeister für ein Halleluja", den die Theatergruppe des Pfarrgemeinderates als Abschluss des Pfarrfamilientags in der voll besetzten Mehrzweckhalle aufführte. Unter der Regie von Elli Stahl, die diesmal auch selbst eine Rolle übernommen hatte, begeisterten die Akteure das Publikum, das mit langem Applaus die Aufführung belohnte.
Seit über 20 Jahren bereichert die Gruppe das Pfarrfamilienfest. "1993 haben wir das erste Mal gespielt", erinnert sich Hubert Greubel, der immer mitmachte und lange Zeit die Aufführungen leitete. "Damals zeigten wir den Einakter ,Der verlorene Zehner‘ unter der Leitung von Amalie Neumann im Saal der Gastwirtschaft Bieber."
Seit vielen Jahren dabei
Neben Greubel gehören seit Langem Margarethe
Müller, Rita Blaß (diesmal als Souffleuse), Renate Staab, Ilse Erhard, Erich Werner und Roland Seufert dem Team an. Ihnen macht es sichtlich Spaß, sich neben ihrer Mitarbeit in der Pfarrgemeinde auf der Bühne zu entfalten. Immer wieder gelingt es, neue Kräfte einzubinden, wenn Akteure ausfallen oder mehr Rollen zu besetzen sind. Diesmal wagten sich erstmals Elli Stahl, Beate Werner und Bastian Werner auf die Bretter, die die Welt bedeuten.
Die diesjährige Komödie suchte wiederum Elli Stahl aus und arbeitete den Text vom Drei- zum Zweiakter um. "Mit dem Proben begannen wir im August. In den letzten Tagen folgte auf der Bühne der Feinschliff. Alle machten prima mit. Es wird schon klappen", gab sie sich vor der Aufführung zuversichtlich.
Der Bürgermeister hat's schwer
Ihre Prognose erfüllte sich 100-prozentig in dem turbulenten
Stück, das die Lachmuskeln strapazierte. Im Mittelpunkt des Lustspiels steht Bürgermeister Rainer (Erich Werner), der es in seinem "Spirkenbach" schwer hat. Seine Frau Hilde (Beate Werner) hat ihn aus der Wohnung ausquartiert wegen "Smogalarm im Schlafzimmer".
Nachtlager im Rathaus
So muss er in seinem Büro im Rathaus nächtigen, zumal er zu allem Überfluss den Hochzeitstag vergessen hat.
Natürlich ist er auf seine Frau nicht gut zu sprechen: Zart wie eine russische Kugelstoßerin, ihr gelbes Nachtgewand ist Signal, die gelben Säcke rechtzeitig an die Straße zu stellen. Im Rathaus scheucht er seine Sekretärin Regina (Elli Stahl) und Hausmeister Klaus Karamba (Bastian Werner) herum, um ihm den Rücken freizuhalten, wenn die ständig nörgelnde Paula (Margarethe Müller) oder der trottelige Postbote Xaver (Axel Greu bel) auftauchen.
Zudem steht die Einweihung des neuen Rathauses an. Dazu hat sich eigens Bischof Josef von Josefsbach (Hubert Greubel) angekündigt.
Sturz von der Leiter
Die Aufregung steigt. Im Dienstzimmer muss ein größeres Kreuz aufgehängt werden. Bei der weiteren Vorbereitung für den hohen Besuch fällt der Bürgermeister von der Leiter und ist bewusstlos.
Regina, Hilde und Klausi nutzen die Chance, ihm einen Denkzettel zu verpassen. Als er wieder zu sich kommt, lassen sie ihn im Glauben, er sei gestorben.
Spiritistische Sitzung
Das Chaos nimmt seinen Lauf. Klaus Karamba übernimmt das Bürgermeisteramt und verwechselt im ganzen Trubel den Bischof und dessen Haushälterin Maria (Ilse Erhard) mit einem heiratswilligen Pärchen, das sich vorher per Post angemeldet hatte.
Der tot geglaubte Rainer hat sich inzwischen erholt, irrt als vermeintlicher Engel mit Flügeln im Büro herum und möchte wieder in das Reich der Lebenden zurück. Paula will als Wahrsagerin in einer spiritistischen Sitzung mit dem toten Bürgermeister Kontakt aufnehmen. Was wohl niemanden überraschte: Schließlich münden die Turbulenzen - wie nicht anders zu erwarten - in ein Happy End, auch wenn der alte und neue Bürgermeister für den
Wiederholungsfall androht: "Ich schmeiß euch alle raus, und ihr müsst in Ranninge einzieh!"
Spenden für die Orgelsanierung
Die Besucher hatten ihre helle Freude an ihren "Stars". Für einen passenden Einstieg in die Komödie sorgte ein Bläserquartett mit Sonja Brettschneider, Robert Beyer, Siegbert Keßler und Lukas Seufert, ehe am Ende sich Gabi Kanz zur Sprecherin der Gäste machte und den
Mitwirkenden großes Lob zollte. Neben reichem Beifall spendierten die Besucher großzügig in einen Fonds für die dringend gebotene Sanierung der Orgel.