Im Klaushof sind die Biber los

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Die Gäste des Klaushof-Festes strömen zur "Biberburg". Mit etwas Glück kann man im Freigehege die zwei Tiere beobachten. Fotos: Ronald Heck
Die Gäste des Klaushof-Festes strömen zur "Biberburg". Mit etwas Glück kann man im Freigehege die zwei Tiere beobachten. Fotos: Ronald Heck
Der Kindergarten Bad Bocklet tanzte zur Eröffnung den "Biberboogie".
Der Kindergarten Bad Bocklet tanzte zur Eröffnung den "Biberboogie".
 
Im Inneren des künstlichen Biber-Baus hat man die größten Chancen, die nachtaktiven Nagetiere am Tag zu Gesicht zu bekommen.
Im Inneren des künstlichen Biber-Baus hat man die größten Chancen, die nachtaktiven Nagetiere am Tag zu Gesicht zu bekommen.
 
Auf der "Biber-Baustelle" können Kinder und Erwachsene spielerisch Wissenswertes über die Tiere erfahren.
Auf der "Biber-Baustelle" können Kinder und Erwachsene spielerisch Wissenswertes über die Tiere erfahren.
 
Das naturnahe Freigehege
Das naturnahe Freigehege
 
Sie hatten an diesem Tag kein Glück, denn die Biber haben sich versteckt. Der siebenjährige Noah-Sky zusammen mit seiner Mutter Andrea und dem vierjährigen Bruder Luke.
Sie hatten an diesem Tag kein Glück, denn die Biber haben sich versteckt. Der siebenjährige Noah-Sky zusammen mit seiner Mutter Andrea und dem vierjährigen Bruder Luke.
 
Die Biber können unter Wasser in den Bau hinein schwimmen.
Die Biber können unter Wasser in den Bau hinein schwimmen.
 
Die Ehrengäste des Klaushof-Festes: Hubert Weiger (von links, erster Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern), Franz Zang (Vorsitzender des BN der Kreisgruppe Bad Kissingen), Thomas Bold (Landrat des Kreises Bad Kissingen), Christian Barth (Amtschef des bayerischen Umweltministeriums), Kay Blankenburg (Oberbürgermeister von Bad Kissingen) und Kai Frobel (BN-Artenschutzreferent).
Die Ehrengäste des Klaushof-Festes: Hubert Weiger (von links, erster Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern), Franz Zang (Vorsitzender des BN der Kreisgruppe Bad Kissingen), Thomas Bold (Landrat des Kreises Bad Kissingen), Christian Barth (Amtschef des bayerischen Umweltministeriums), Kay Blankenburg (Oberbürgermeister von Bad Kissingen) und Kai Frobel (BN-Artenschutzreferent).
 
Christian Barth, der Amtschef des bayerischen Umweltministeriums, lobte das einzigartige Konzept des Bibergehege s.
Christian Barth, der Amtschef des bayerischen Umweltministeriums, lobte das einzigartige Konzept des Bibergehege s.
 

Ab sofort können Besucher des Bad Kissinger Wildparks zwei Biber aus nächster Nähe beobachten. Am Sonntag wurde das größte Biberfreigehege Bayerns eröffnet.

Noah hat schon im Biberbau nachgeschaut. Leider hat der Siebenjährige keinen der neuen tierischen Bewohner finden können. "Ich will mir einmal einen echten Biber angucken. Bisher habe ich nur ausgestopfte gesehen", sagt Noah, der mit seiner Mutter und seinem vierjährigen Bruder in den Wildpark gekommen ist.

Seit Mitte August leben dort zwei Biber. Gestern wurde ihr neues Freigehege im Rahmen des jährlichen Klaushof-Festes offiziell eingeweiht.
Das Interesse war groß: Viele Familien mit Kindern waren gekommen. Ab sofort können die Besucher die Nagetiere (mit etwas Glück) hautnah erleben. In dem naturnahen Freigehege sollen die Biber in einer möglichst authentischen Umgebung leben. Die Gäste können die Tiere im Wasser, auf dem künstlichen Damm und in der begehbaren Biberburg beobachten. "Wir wollen, dass man den Bibern hier im Gehege auf Augenhöhe begegnet", erklärt Axel Maunz, der Leiter des Wildparks. Die Nager sollen nicht wie im Zoo ausgestellt, sondern in ihrem natürlich Biotop gezeigt werden. Das heißt auch, dass die Biber die Möglichkeit haben, sich zu verstecken. Wer die beiden Biber sehen möchte, sollte deshalb etwas Zeit und Geduld mitbringen.


Beobachten und lernen

An den Stationen der "Biber-Baustelle" können Kinder und Erwachsene auf spielerische Weise etwas über das Säugetier lernen. Das Informationsangebot wurde vom Lehrstuhl der Didaktik der Biologie der Universität Würzburg entwickelt. Die Kombination aus Freiland-Beobachtung von Bibern und aktivem Lernen ist bisher einmalig in Bayern.

Die zwei 14 Monate alten Biber leben seit Mitte August im Wildpark Klaushof. Noch haben sie keine Namen, und es wurde noch nicht geprüft, ob sie mänlich oder weiblich sind. Ein Biber stammt aus der Oberpfalz, der andere aus Mittelfranken. Es sind Findelkinder, die in Südbayern aufgezogen wurden. Die Biber wurden zunächst in einem geschützten Wildpark-Bereich an ihr neues Zuhause in Bad Kissingen gewöhnt.


Nager fühlten sich gleich wohl

Am Freitag sind sie ins Freigehege gezogen. Sie fühlten sich offensichtlich gleich wohl, berichtet Gerhard Schwab, der Bibermanager vom Bund Naturschutz in Bayern. "Die beiden Biber sind gleich im Wasser geschwommen. Einer hat sich präsentiert wie ein Schauspieler", erzählt Schwab. Das neue Biberfreigehege im Klaushof ist Teil des Projektes "Die Welt des Bibers beobachten und erleben". Die Initiative möchte über die Themen Biber, Auen-Renaturierung und Biber-Management aufklären. Das Projekt wird mit Mitteln des Naturschutzfonds gefördert.


Einzigartige Lehreinrichtung

Bei der offiziellen Einweihung lobte Christian Barth, der Amtschef des bayerischen Umweltministeriums, das Bibergehege als eine in Bayern einzigartige Lehr- und Informationseinrichtung. Auch Landrat Thomas Bold und Oberbürgermeister Kay Blankenburg freuten sich über die Attraktion. Für musikalische Unterhaltung sorgten der Kindergarten aus Bad Bocklet und die Band "Happy Trail".

Noah und seine Familie wollen wieder kommen. Vielleicht haben sie dann mehr Glück und sehen endlich einen der beiden Nagetiere, die nun in Bad Kissingen zu Hause sind.