Im Einsatz für mehr Sicherheit

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Verkehrserzieher Matthias Kleren gibt Tipps für den sicheren Schulweg. Foto: Ralf Ruppert/Archiv
Verkehrserzieher Matthias Kleren gibt Tipps für den sicheren Schulweg.  Foto: Ralf Ruppert/Archiv
Florian Arand (links) und Werner Vierheilig, der sich viele Jahre für Schülerlotsen engagierte. Foto: Klaus Werner
Florian Arand (links) und Werner Vierheilig, der sich viele Jahre für Schülerlotsen engagierte.  Foto: Klaus Werner
 

Verkehrserziehung, Fahrsicherheitskurse: Auf vielfältige Weise sorgt die Kreisverkehrswacht Bad Kissingen für mehr Sicherheit auf den Straßen.

"Mobile Senioren müssen in Zukunft ebenso im Mittelpunkt unserer Aktivitäten stehen wie Jugendliche mit Elektro-Kleinstfahrzeugen", sagte Florian Arand bei der Jahreshauptversammlung der Kreisverkehrswacht Bad Kissinge. "Auch die Pedelecs sind mehr als nur eine Modeerscheinung." Als Vorsitzender der Kreisverkehrswacht betonte er, dass man sich den demographischen und technischen Herausforderungen stellen müsse. Auch deshalb, weil man mit neuen Aufgabenfeldern neue Mitglieder gewinnen könne.

Der aktuelle Mitgliederstand betrage 134 Bürger, Gemeinden, Firmen und Organisationen. Beim Kassenbericht bezifferte Schatzmeister Jan Freese die Einnahmen auf knapp 25 000 Euro, die Ausgaben auf ca. 20 000 Euro. Der Überschuss wurde den Rücklagen zugeführt, die unter anderem für die Anschaffungen von Pedelecs, Materialien, eine mobile Geschwindigkeitsanzeige oder auch eine Lagermöglichkeit für die Utensilien genutzt werden sollen. Die Kassenprüfer bestätigten die ordnungsgemäße Führung der Bücher, so dass die Entlastung einstimmig erteilt wurde.

Infostände, Elternabende

Geschäftsführer Matthias Kleren stellte in seinem Jahresbericht die Veranstaltungen für die Kleinsten im Kindergarten bis hin zu den Senioren vor. 58 Veranstaltungen gab es für Erzieherinnen. Außerdem wurden Ordner als Arbeitsmittel für die Kindergärten beschafft, damit die Kinder auf den Schulweg vorbereitet werden. Mit Hilfe von Informationsständen und Elternabenden wurde auf die Thematik "Kinder sicher unterwegs" hingewiesen: "Ungesicherte Kinder haben ein siebenmal höheres Risiko, sich schwere bis tödliche Verletzungen bei Unfällen zu zuziehen", so der Verkehrserzieher. Zur Sicherheit gehören somit auch die gelben Mützen und die Sicherheitsdreiecke, die dank der Hilfe von Sponsoren an 843 Abc-Schützen verteilt werden konnten, und die 231 Schülerlotsen und 111 Elternhelfer, die an Übergängen und Haltestellen bei neun Schulen eingesetzt werden.

Verkehrsschule

In der Jugendverkehrsschule wurden 411 Kinder der 4. Grundschulklassen auf die Radfahrprüfung vorbereitet, davon waren 377 Schüler erfolgreich. Mit Begleitmaterial und Informationsständen an Aktionstagen werden diese Maßnahmen unterstützt, in weiterführenden Schulen gab es zudem Infos zum Thema "Alkohol und Drogen im Straßenverkehr".

Im Bereich der jungen Fahranfänger in der Altersgruppe 18 bis 25 Jahre wurden im Landkreis 126 Unfälle registriert. Dies belege die besondere Gefährdung dieser Altersgruppe, so Kleren. Positiv wirke sich das begleitete Fahren aus. Für diese Altersgruppe werden seit 1988 Fahrsicherheitskurse unter dem Motto "Könner-durch-Erfahrung" abgehalten.

Seit Beginn der Kurse wurden 541 Kurse mit 8570 Teilnehmern abgehalten. Im Jahr 2018 waren es 14 Sicherheitskurse mit 174 Teilnehmern, unter der Leitung von Christian Schießer, auf dem Fahrübungsplatz der Bundespolizei Oerlenbach - darunter auch für die Feuerwehren des Landkreises und für Senioren.

Matthias Kleren wies auf die Verkehrswacht-Tafeln hin, die an den Straßen auf die Sicherheitsrisiken hinweisen - leider auch durch Vandalismus beschädigt wurden.

"32 Prozent unserer Landkreis-Bürger sind über 60 Jahre, in zehn Jahren werden es 39 Prozent sein", berichtete der Seniorenbeauftragte Edgar Kast. Mobilität sei für diese Personengruppe wichtig, weil der Arzt oder der Metzger oft nicht mehr fußläufig erreichbar seien. Die Belastungen als Fußgänger, als Auto- oder Radfahrer steigen und damit auch die Unfallhäufigkeit mit teils tödlichen Folgen, jeder fünfte Verletzte ist älter als 65 Jahre.

Mehr Unfallfluchten

Neben den Fahrfehlern sei aber auch vermehrt eine Unfallflucht im Parkraum zu beobachten. In insgesamt 22 Seniorenveranstaltungen mit 543 Teilnehmern wurde auf besondere Risiken hingewiesen, die es auch bei der Nutzung von Rollatoren gebe.

Kast erläuterte ferner auch das richtige Verhalten bei einem Unfallgeschehen. Dazu zählen Absicherung der Unfallstelle, Eigensicherung der Beteiligten, Bedeutung von Zeugen, Benachrichtigen der Polizei und den Folgen für Gaffer mit Handy-Aufnahmen.

Den Vortrag "Rumms - Verkehrsunfall - Was nun?" will er nicht nur im Rahmen von Seniorenveranstaltungen zeigen, der Vortrag wurde von den knapp Mitgliedern mit Interesse aufgenommen und mit Beifall quittiert. Florian Arand würdigte in der Versammlung auch das ehrenamtliche Engagement von Werner Vierheilig. Dieser war bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2018 an der Mittelschule Oerlenbach tätig und war dort seit 1980 Schülerlotsenbetreuer. Werner Vierheilig sei zum Vorbild geworden, der mit Rat und Tat den Schülerlotsen geholfen habe. Bereits mehrfach wurde Vierheilig für dieses Ehrenamt ausgezeichnet.