Holzernte fällt künftig geringer aus

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Schweres Gerät kommt heutzutage bei der Holzernte zum Einsatz. Für die Gemeinde Wartmannsroth werden die Einkünfte aus dem Verkauf des Holzes künftig geringer ausfallen, weil eine sechs Hektar große Fläche für das Biosphärenreservat zur Verfügung gestellt wird. Foto: Gerd Schaar
Schweres Gerät kommt heutzutage bei der Holzernte zum Einsatz. Für die Gemeinde Wartmannsroth werden die Einkünfte aus dem Verkauf des Holzes künftig geringer ausfallen, weil eine sechs Hektar große Fläche für das Biosphärenreservat zur Verfügung gestellt wird. Foto: Gerd Schaar

Das Biosphären-Reservat Rhön fordert von der Gemeinde Wartmannsroth nun doch Opfer.

Die Bereitstellung von Waldflächen als Kernzone für das Biosphärenreservat Rhön bleibt ein Reizthema für den Gemeinderat. Auf Drängen von Bürgermeister Jürgen Karle (FWG Völkersleier-Heckmühle) fasste das Gremium am Dienstag mit neun zu fünf Stimmen den Beschluss, eine etwa sechs Hektar große Fläche bei Schwärzelbach zur Verfügung zu stellen. Und das, obwohl die Räte in einer früheren Sitzung entschieden hatten, keine kommunalen Waldflächen dem Biosphären-Reservat zu opfern.

Jagd soll uneingeschränkt bleiben

Das Gremium betonte nun aber, dass die Gemeinde Eigentümer bleibe und den Wald nur zur Verfügung stelle. Außerdem bestehen die Räte darauf, dass dort weiterhin ohne Einschränkung gejagt werden darf.
"Dieser Beschluss ist eine goldene Brücke", kommentierte der Bürgermeister.
Motiviert war Karle durch die Bürgermeister-Besprechung im Landkreis Anfang Dezember. Dort sei auf die jüngste Vertragsentwicklung der Kommunen mit dem Biosphären-Reservat Rhön hingewiesen worden. "Laut Freistaat-Richtlinie soll die Reservatfläche sich allmählich der Fläche des Naturparks Bayerische Rhön angleichen", erläuterte der Gemeindechef. Das setze voraus, dass die Kommunen genügend Waldfläche für die Kernzonen überlassen. In der Regel rechne man mit etwa drei Prozent.
Für Wartmannsroth bedeutet die Überlassung der Waldflächen eine Minderung der Holzernte. Deren Gewinne aber sind eine feste Säule im Gemeindehaushalt. Was alle Räte bewegt, brachte Karle auf den Punkt: "Erst hat man uns dazu gebracht, mit dem Projekt Biosphären-Reservat Rhön solidarisch zu sein und uns versichert, es werde uns nichts kosten. Jahre später sollen wir mit dem Einnahmeschwund aus der Holzernte für unsere Solidarität indirekt bezahlen."

Kaum Werbewirkung

Den werbewirksamen Vorteil, zum Gebiet des Biosphären-Reservats Rhön zu gehören, könne die Gemeinde Wartmannsroth wegen ihres geringen Tourismus ohnehin nicht voll nutzen.
Wegen der Einspeisung von Strom aus Windkraft warte die Gemeinde noch immer auf eine Zusage von E.ON, informierte Karle. Der Baufreigabe und einer Grunddienstbarkeit für die Verlegung eines 20kV-Kabels der Firma E.ON nach Heiligkreuz samt Trafostation stimmten die Räte zu.
In neuem Licht soll fortan das Waizenbacher Gemeinschaftshaus erstrahlen. Die Beleuchtung sei schon 34 Jahre alt und habe ausgedient, bestätigte Ortsbeauftragter Stefan Schottdorf (FWG Waizenbach). Jetzt werde sie in Eigenleistung ausgetauscht. Die Materialkosten von 4300 Euro wird die Gemeinde übernehmen. Dafür gaben die Räte grünes Licht.

Bürgerversammlungen

Die Termine für die Bürgerversammlungen der Gemeinde sind wie folgt: 24. Februar: Schützenhaus Völkersleier, 27. Februar: Gemeinschaftshaus Waizenbach, 1. März: Feuerwehrhaus Wartmannsroth, 3. März: Feuerwehrhaus Windheim, 5. März: alte Schule Heiligkreuz, 7. März: Sportheim Schwärzelbach, 8. März: Feuerwehrhaus Dittlofsroda.