Holzbildhauerkurs in Bad Kissingen

4 Min
Veronika Kaiser arbeitet eine Weinbergschnecke aus dem Holz heraus. Fotos: Christian Dijkstal
Veronika Kaiser arbeitet eine Weinbergschnecke aus dem Holz heraus.  Fotos: Christian Dijkstal
Die Form zweier Jakobsmuscheln arbeitet Inge Greiter aus Reichenbach aus einem Eichenstamm .
Die Form zweier Jakobsmuscheln arbeitet Inge Greiter aus Reichenbach aus einem Eichenstamm .
 
"Infiziert" von ihrem holzbegeisterten Mann: Birgit Herrmann aus Darmstadt". Fotos: Christian Dijkstal
"Infiziert" von ihrem holzbegeisterten Mann: Birgit Herrmann aus Darmstadt". Fotos: Christian Dijkstal
 
Die Vorarbeiten mit der Kettensäge macht Christina Martin bei ihrer Skulptur selber.
Die Vorarbeiten mit der Kettensäge macht Christina Martin bei ihrer Skulptur selber.
 
Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
 
Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
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Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
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Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
 
Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen - Das Werkzeug liegt bereit.
Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen - Das Werkzeug liegt bereit.
 
Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
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Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
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Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
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Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
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Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
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Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
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Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
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Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
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Vhs-Kurs Holzbildhauen in der Oberen Saline in Bad Kissingen
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Beim Holzbildhauerkurs der Städtischen Volkshochschule in der Oberen Saline machen die Teilnehmer erstaunliche Erfahrungen und profitieren dabei von den Erfahrungen eines Fachmannes.

Aufmerksam geht Herbert Holzheimer um den hölzernen Rohling herum, den Christina Martin mit der Kettensäge in eine erste Form gebracht hat. Er betrachtet ihn von allen Seiten. "Aber du musst aufpassen, dass es nicht zu dünn wird. Hier würde ich vielleicht etwas weg kratzen." Christina nickt. "Ja, ich glaube, ich trenne das." Kurz darauf geht die Landschaftsarchitektin vorsichtig mit der Säge an das, was einmal eine Skulptur werden wird.
"Das sieht auf den ersten Blick einfach aus", kommentiert Bildhauer Herbert Holzheimer die Schwierigkeiten beim Anlegen und Ausführen einer Skulptur. "Aber wenn du herum gehst, findest du immer etwas anderes." Christina hat den Entwurf zu ihrer Skulptur auf Papier gezeichnet. "Auf der Zeichnung", sagt Holzheimer, "wirkt es anders, da siehst du keine Rückseite." Am Ende aber müssen alle Verhältnisse der Skulptur stimmen.

Gar nicht so einfach

Eine Herausforderung, die nicht nur Christina bei der Arbeit an ihrer vom Thema "Frühling" inspirierten Skulptur ganz schön fordert. "Es ist eine räumliche Figur mit vielen Drehungen. Es zeigen sich immer neue Aspekte; ich sehe, dass ich den Schwung mehr ausarbeiten muss, damit alles harmonischer wird", hat sie erkannt. Das sind Probleme, die Herbert Holzheimer gut bekannt sind. "Eine Plastik, ihr rundherum harmonischer Verlauf, ist nicht einfach." Doch er ist auch immer wieder überrascht vom Formgefühl und den Fähigkeiten, die manche Teilnehmer mitbringen.

Holzheimer leitet den von der Volkshochschule angebotenen Kurs Holzbildhauen auf dem Gelände der Oberen Saline. Es ist, wie er sagt, ein "richtiger Bildhauerkurs. Ein Kurs mit schon etwas gehobenem Niveau." Er hält diesen Kurs seit Jahren, und er tut es gerne. Das spürt man, wenn man ihm zusieht, während er Hilfestellung gibt. Er nimmt es wahr, wenn man hört, was er den Teilnehmern erklärt und wie er es tut. Und man erfährt es, wenn die Teilnehmer von diesem Workshop erzählen.

Erfahrungen mit der Proportion

Veronika Kaiser zum Beispiel, die eine Schnecke auf einem Blatt aus einem Eichenstamm heraus arbeitet. "Ich habe gedacht, das wäre relativ einfach, aber es stimmt nicht", stellt sie fest. Nicht nur, dass die Hände das Klopfen nicht gewohnt sind: Auch sie macht die Erfahrung, dass es schwer ist, die Proportionen gut hin zu bekommen. "Und das Nach-vorne- und Nach-hinten-Bringen der Struktur ist schwierig", beschreibt sie das Entstehen dessen, was eine Plastik eben ausmacht. "Aber Herbert Holzheimer ist eine sehr große Hilfe, gibt Tipps, legt Hand an, wo es nötig ist." Die Nachbarin ergänzt: "Wir haben viel Unterstützung durch ihn, der uns auch einfach machen lässt."

Viele sind zum wiederholten Mal hier. Peter Herrmann aus Darmstadt zum Beispiel. Für ihn ist es schon der dritte Kurs in Bad Kissingen. "Er ist ein exzellenter Lehrer", lobt er, selbst Pädagoge, Lehrmeister Herbert Holzheimer. "Jemand, der mit Liebe mit den Menschen umgeht." Dass der Kursleiter stets bei der Arbeit ermutigt, gefällt ihm. "Und auch die Ermutigung, sich weiter zu entwickeln." Darum hat er auch andere Holzbildhauer- oder Schnitzworkshops besucht.

Ansteckende Begeisterung

Seine Begeisterung war ansteckend: Ehefrau Birgit begleitet ihn seit geraumer Zeit; auch sie ist "Wiederholungstäterin" beim Kissinger Kurs. "Mein Mann hat mich infiziert", sagt sie lachend, während sie an einem Engel arbeitet. Das Modell dazu hat sie selber bei einem Schnitzkurs in Österreich angefertigt. Es fasziniert sie, wie Formen durch das Wegnehmen von Holz hervortreten. "Man denkt immer, es ist dann gar kein Platz da zum Gestalten. Man schafft Tiefe, aus der neue Formen kommen." Dass das räumliche Sehen geschult wird, das gefällt ihr. Und die Arbeit tue auf besondere Weise gut. "Die Koordination von Augen, Händen und Objekt erfordert eine hohe Konzentration, aber die entspannt."

Die Figuren wurden größer

Einige haben sich zuvor schon einmal mit räumlichem Gestalten im Volkshchschul-Kurs Steinbildhauen befasst und schauen, was bei der Arbeit mit Holz anders ist. "Ich wollte das andere Material mal ausprobieren", erzählt Christina Martin. Die Maserung des Holzes ist ein entscheidender Unterschied, und dem entsprechend ist die Herangehensweise eine andere, wie sie sagt. Reizvoll findet sie es, etwas entstehen zu sehen und einen Plan in Material umzusetzen. Darauf, gleich noch mit dem Schnitzmesser an die Feinheiten zu gehen, freut sie sich schon. Da wird sie eventuell noch einige Überraschungen erleben. So wie bei Inge Greiter, während sie zwei Jakobsmuscheln - in Erinnerung an den Jakobsweg, den sie mit ihrem Mann gegangen ist - aus einem Eichenstamm herauswachsen lässt. "Es ist schwierig, gegen die Faser zu arbeiten", sagt sie. "Man erschrickt, wenn ein Eck weg platzt. Aber es lässt sich korrigieren und es ergibt sich eine neue Form."

Herbert Holzheimer kennt die Probleme, und er weiß, dass manche Teilnehmer sich auch zu viel vornehmen. In den ersten Jahren wurden die Stämme nur ganz oben bearbeitet. "Bei vielen, die öfter kommen, sind die Figuren immer größer geworden", hat er beobachtet. "Eigentlich ist das in zwei Tagen nicht zu bewältigen." Doch manchmal gelingt Erstaunliches. Mit den größeren Figuren sind auch die Anforderungen an Holzheimer immer größer geworden. Damit stieg für ihn die Hektik, weil mehr Vorbereitung und Hilfestellung in gleicher Zeit anfiel. Gerade beim Vorarbeiten mit der Kettensäge geriet er stärker in Stress.

Holzheimer hört auf

Es wird daher der letzte Kurs sein, den er im besonderen Ambiente der Oberen Saline geleitet hat. Die Kursteilnehmer protestieren, als er das sagt, aber Holzheimer hat sich entschieden. "Es ist mir inzwischen zu anstrengend", räumt er ein, verspricht aber: "Es wird einen Nachfolger geben und weiter gehen." Die Kurse wird er in guter Erinnerung behalten: "Es hat Spaß gemacht. Die Teilnehmer sind immer mit Begeisterung dabei, und es ist immer eine gute Atmosphäre untereinander."

Diese Begeisterung registrieren selbst Passanten, die auf ihrem Weg an der Oberen Saline vorbeikommen und den "Skulpturenpark im Entstehen" beobachten.

Deshalb wird Herbert Holzheimer sicherlich auch im nächsten Jahr vorbeischauen, wenn sein Nachfolger hilft, Erfahrungen mit Holz zu sammeln und zum Experimentieren ermutigt. Und dabei wird Holzheimer ganz entspannt sein können.