Hochwasserschutz hat in Bad Kissingen gut geklappt

1 Min
Der Aufbau des Hochwasserschutzes ist unumgänglich, wenn Meldestufe 4 vorliegt. Foto: Thomas Mäuser
Der Aufbau des Hochwasserschutzes ist unumgänglich, wenn Meldestufe 4 vorliegt. Foto: Thomas Mäuser
Das team, das für den Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes verantwortlich war.
Das team, das für den Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes verantwortlich war.
 
Oberbürgermeister Kay Blankenburg verteilte als Dankeschön Karten für die KissSalis-Therme.
Oberbürgermeister Kay Blankenburg verteilte als Dankeschön Karten für die KissSalis-Therme.
 

Der Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes in Bad Kissingen am 31. Mai war zwingend nötig. Am 6. Juni folgte die Manöverkritik. Alles hat gut geklappt. Nur bei Details besteht noch Verbesserungsbedarf.

Hochwasserschutz bis zur Oberkante? Musste das wirklich sein? Es musste, sagen die Verantwortlichen während der Nachbesprechung am Donnerstag. Wenn die Meldestufe 4 kommt, ist der Handlungsspielraum laut Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) gleich Null. Meldestufe 4 heißt Voll-Aufbau, betonten auch Baudirektor Hermann Schober und der Bereichsleiter Hochwasserschutz bei der Stadt, Alexander Pusch.

Am Freitag, 31.
Mai, gegen 13 Uhr kam vom Wasserwirtschaftsamt die Warnung, dass nach Auswertung der Niederschlagsmengen die Gefahr bestehe, dass Meldestufe 4 erreicht wird. "Wir mussten sofort reagieren", sagt Baudirektor Schober.

45 Leute waren beim Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes im Einsatz, vom technischen Bereich Abwasser, der Kläranlage, des Servicebetriebs und der Feuerwehren - vor allem aus Garitz. Einige Leute wurden sogar aus dem Urlaub geholt oder mussten auf den Brückentag verzichten. Um 24 Uhr erreichte den Krisenstab die Meldung, dass der Aufbau steht. Erst im Laufe des Samstags war dann klar, dass die Stufe 4 wohl ausbleibt.

Abgeschottete Kanäle

Aber es war noch mehr zu tun. Bei Hochwassergefahr müssen der Mühlbach umgeleitet und der Campingplatz geräumt werden, eine Funkstation ist in Betrieb zu nehmen, Kanäle werden abgeschottet.

OB Blankenburg sprach von einer "Nacht- und Nebel-Aktion" und zollte allen Beteiligten Respekt. Er ließ keinen Zweifel daran, dass die Stadt haften müsste, wenn sie nicht abschottet und dann etwas passiert.

Die Meisten zeigten Verständnis

"Als wir am Freitag Nachmittag angefangen haben, waren viele Passanten unterwegs", sagt Pusch. Außerdem stand die Freiluft-Möblierung der Gastronomie nach in der Balthasar-Neumann-Promenade. Da ist laut OB Blankenburg neben dem handwerklichem auch diplomatisches Geschick gefragt. Doch die meisten Menschen zeigten Verständnis. Sehr hilfsbereit waren vor allem die Gäste auf dem Abenteuer-Allrad-Camp.

Allerdings gab es auch Ausreißer in Sachen Verständnis. Zwar war die Feuerwehr zu Absperrmaßnahmen eingeteilt, trotzdem sind viele einfach durchgelaufen. "Absperrungen gelten heute nichts mehr", sagt Pusch leicht resigniert. Vereinzelt gab es Stimmen wie: "Mensch, ihr spinnt, so hoch kommt das Wasser nicht."

Keine Zeit für Diskussionen

Das Fazit aller Beteiligten lautete dennoch: Der Aufbau hat gut geklappt, es gibt allenfalls Verbesserungsbedarf bei Kleinigkeiten. So stellte sich beim nächtlichen Aufbau heraus, wo beim nächsten Mal weitere Lampen benötigt werden, wo die Schrauben für die Pfeiler abzulegen sind. Denn laut Hermann Schober gibt es während des Einsatzes keine Luft zum Diskutieren.

Gutscheine als Dankeschön

Ein großer Teil des mobilen Hochwasserschutzes ist inzwischen wieder abgebaut. Als erstes waren die Balken, die die Sicht in den Rosengarten versperren, wieder entfernt worden. Der Rest folgt voraussichtlich bis zum Wochenende. Dann können die vielen Helfer vielleicht schon die KissSalis-Gutscheine einlösen, die der Oberbürgermeister als Dankeschön verteilte. "Sie haben sich für Ihre Stadt reingehängt", sagte Blankenburg