Die Fend-Freunde haben ein neues Projekt: eine alte Dreschmaschine Typ Mengele Venus 8 soll restauriert werden,
Die Fendt-Freunde Bad Bocklet sind ein sehr rühriger Verein. Sie veranstalten nicht nur seit 2013 unter anderem das nicht nur bei "Bulldog-Fans" beliebte Traktortreffen, sondern es stehen ebenso regelmäßige Ausflüge auf dem Programm. Auch die Förderung der Gemeinschaft haben sie sich auf die Fahnen geschrieben, zudem wollen sie eine Brücke schlagen zwischen der Landwirtschaft früher und heute.
Dass dies nicht nur abstrakt ist, zeigten sie dadurch, dass sie 2016 eine alte Spindelmostpresse restaurierten. "Wir haben hierfür die alten Hölzer ausgetauscht, sie abgeschliffen und wieder lauffähig gemacht", erklärt der Vorsitzende Manfred Söder. Seitdem wird einmal im Jahr Most gepresst, ein Ereignis, bei dem auch die Bockleter Ortsbevölkerung immer dabei ist. Mit der transportablen Presse kann man verschiedene Orte anfahren und so auch zeigen, wie mühsam und mit wie viel Handarbeit Apfelsaft und der vergorene Most gewonnen wurde.
"Wir wollen die Traditionen erhalten und aufzeigen, wie es früher war, ohne die Zeiten zu verklären", ist dem 2. Vorsitzenden Christian Kunzmann ein wichtiges Anliegen. Und auch der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft ist dem Verein wichtig. "Beispielsweise beim Traktortreffen hilft die ganze Großgemeinde zusammen. Ob Steinach, Aschach, Großenbrach oder andere Ortsteile: von überall her kommen die Helfer und arbeiten einträchtig zusammen", so Söder. Das sei auch sehr wichtig: allein könnten die derzeit 28 Mitglieder das riesige Treffen auch gar nicht stemmen. Sie alle verbindet das Interesse an der Landwirtschaft und der dort eingesetzten Maschinen. Und hier haben sie auch schon ein neues Projekt begonnen.
Auf dem Vereinsgelände steht eine alte Dreschmaschine Typ Mengele Venus 8. Diese soll restauriert und wieder gängig gemacht werden. Außerdem soll sie mit einem Fahrwerk versehen werden, so dass man sie wieder transportieren kann - dieses hat man sich schon beschafft. Dass ihnen der Erhalt der Traditionen wichtig ist, zeigte sich auch daran, dass beim diesjährigen Trakortreffen landwirtschaftliche Fabrikate aus der Vor- und Nachkriegszeit heutigen Schleppern gegenübergestellt wurden.
Neben der Ausrichtung dieses großen Treffens sowie Restaurationsarbeiten besuchen die Mitglieder auch immer wieder Dreschfeste, Ausstellungen und Treffen, wobei sie oft auch mithelfen. Auch der fachmännische Rat der Fendt-Freunde ist oft gefragt: "Uns erreichen E-Mails aus ganz Deutschland mit technischen Anfragen zu Maschinen, Traktoren usw. Diese beantworten wir natürlich gern", führt Söder aus. Besonders die Förderung der Dorf- bzw. Marktgemeinschaft durch gegenseitige Hilfe und Unterstützung ist ihnen wichtig.
"Gerade dies wird uns von der Bevölkerung immer wieder hoch angerechnet, da dies vor uns in dieser Form noch keiner geschafft hat", freut sich Kunzmann. So helfen sie beim Pfarrfest mit, waren beim Feuerwehrfest in Hohn dabei, arbeiten mit dem Jugendverein beim Fronleichnamszug zusammen. Auf dem Programm stehen heuer noch der Besuch der Agritechnika in Hannover, die größte Landtechnik-Messe der Welt. Bei der Jahreshauptversammlung des Bundesverbands Historischer Landtechnik Deutschland e. V. sind sie ebenfalls vor Ort. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde einstimmig beschlossen, dass ein Familienbeitrag eingeführt wird. Die Vorstandschaft hat diesen ausgearbeitet und den Mitgliedern vorgestellt, die einstimmig dafür votierten. Langweilig wird es den Mitgliedern auf jeden Fall nicht und gerade, wer sich für landwirtschaftliche Technik und Entwicklung interessiert, ist bei den Fendt-Freunden Bad Bocklet bestens aufgehoben. (Info:
fendt-freunde-bocklet.de