Die Arbeiterwohlfahrt hatte das Haus Thea in der Theresienstraße Ende Oktober geschlossen und verkauft. Doch das Gebäude hat eine Zukunft, versichert der neue Eigentümer Günther Karrer (Schweinfurt). Er wird das Thea zum Saisonbeginn 2013 wieder öffnen und als Kurhotel weiter betreiben - mit der Betonung auf Hotel.
Karrer, der im Raum Schweinfurt mehrere Immobilien besitzt, kennt das Haus Thea schon lange. Von jeher hat ihn der Charme der Gebäude und die optimale Lage zum Rosengarten begeistert. "Das wird mein Baby", sagt der neue Eigentümer.
Offensiver werben Als Zielgruppe für sein Baby hat Günther Karrer vorerst Gäste im Alter von 60 plus im Auge, setzt auf den "Bestand", der das barrierefreie Haus schon kennt und schätzt. Zusätzlich will er offensiv in die Werbung einsteigen, zum Beispiel über zeitgemäße Internet-Auftritte - auch zusammen mit Partnern aus der Reisebranche.
Karrer denkt vorerst an Privatgäste, die auch die Bade- und die Physiotherapieabteilung im Haus zu schätzen wissen. Auch badeärztliche Betreuung wird es weiter geben. Langfristig will der neue Eigentümer aber auch jüngere Gäste gewinnen.
Angebote für Gruppenreisen schließt Günther Karrer für die Zukunft ebenfalls nicht aus. Für Tagungen und Seminare sei das Haus Thea dagegen nicht geeignet, "das kann nicht unsere Schiene sein".
"Ich will in Ruhe mit dem Haus in Betrieb gehen und sehen, wie es sich entwickelt", betont Karrer. Das heißt unter anderem, dass das Haus Thea in den nächsten beiden Jahren weiterhin als Saisonbetrieb laufen wird. Aber auch hier denkt der neue Eigentümer schon weiter, hält in der Zukunft einen Ganzjahres-Betrieb für möglich, mit einer Pause allenfalls von Mitte Januar bis Mitte Februar.
Gastronomie zum Rosengarten Beginnen könnte dieser Ganzjahresbetrieb mit der Physiotherapieabteilung, die nicht nur Hausgästen offen stehen soll. Weitere Zukunftspläne Karrers drehen sich um eine gastronomische Einrichtung zum Rosengarten hin.
"Wir haben einen großen Anteil an Vollpensionsgästen", sagt Günther Karrer.
Eine umfassende Renovierung ist vorerst nicht geplant. "Das Haus ist in gutem Zustand", sagt Karrer. Die unmittelbar anstehenden Investitionen werden sich im fünfstelligen Bereich bewegen und unter anderem in die Aufwertung von Mobiliar und Einrichtung sowie in die Technik fließen.
80 Betten Mit der Agentur für Arbeit steht Günther Karrer bereits in Verbindung. Die neue Mannschaft für das Haus Thea soll bis März kommenden Jahres stehen. Günther Karrer will mit 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern starten, "zahlreiche Bewerbungen liegen schon auf dem Tisch". Diese Mitarbeiter werden sich um die Gäste in den 62 Zimmern mit ihren 80 Betten kümmern.
Ambitioniert Zu Günther Karrers Immobilien zählte schon bisher
ein Hotel, das er aber nicht betreibt. Er hat also selbst noch keine Hotel-Erfahrung, "aber", so sagt er, "ich bringe Ambitionen mit".
Historie Erbaut wurde das Haus Thea 1860 als Villa Thea für private Wohnzwecke. 1910 folgten Umgestaltung und Erweiterung. Ab 1946 wurde das Gebäude in der Theresienstraße als Kursanatorium betrieben. 1995 erwarb der Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) das denkmalgeschützte Haus Thea, um es als Kurhaus zu betreiben. Allerdings schrieb die Arbeiterwohlfahrt über etliche Jahre rote Zahlen mit dem Haus Thea und suchte lange nach einem Käufer. Dieser wurde Ende vergangenen Jahres mit Günther Karrer gefunden. Die AWO veräußerte das Haus, um es sofort zurückzumieten. So lief das Thea noch bis Ende Oktober dieses Jahres unter dem bisherigen Betreiber. Mitte März wird das Haus unter seinem neuen Eigentümer als Kurhotel wieder seine Pforten öffnen.