Mirjam Halbig und Lena Dittmann gehen für ein halbes Jahr nach Nairobi, um für zwei unterschiedliche Hilfsprojekte zu arbeiten. Die beiden jungen Frauen verbindet nicht nur das gemeinsame Reiseziel.
Das gemeinsame Ziel war schnell gefunden. "Bei Afrika waren wir uns einig", sagt Mirjam Halbig. In rund einer Woche fliegt die 22-Jährige mit ihrer 20-jährigen Freundin Lena Dittmann nach Nairobi. "Es war klar, dass wir mit unserer Ausbildung zeitgleich fertig werden. Und so wollten wir gemeinsam weg", erklärt Mirjam Halbig.
Sie und Lena Dittmann werden ab Oktober ein halbes Jahr lang für zwei unterschiedliche Hilfsprojekte in der kenianischen Hauptstadt arbeiten. Mirjam Halbig wird eine Einrichtung für Straßenkinder unterstützen. Das Projekt soll Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren von der Straße in die Schule holen, erklärt Mirjam Halbig. Die "Kinder Initiative Kenya" und das Kolpingwerk fördern das Hilfsprojekt.
Praxis nach der Ausbildung Lena Dittmann hat sich für die St.-Maurus Schule-entschieden.
Etwa 30 Schüler mit geistiger Behinderung oder Seh- und Hörstörung besuchen die Einrichtung, wobei ihr Alter auch ins Erwachsenenalter reichen kann. Die Schule steht unter der Schirmherrschaft von Missionsbenediktinern.
Ihre konkreten Aufgaben werden die beiden jungen Frauen allerdings erst am Einsatzort erfahren. Sie wolle die Erfahrung dort nutzen, erklärt Mirjam Halbig, um sich beruflich zu orientieren. Die 22-Jährige, die aus Thulba kommt, hat in diesem Jahr ihr Soziologie-Studium in Bamberg beendet. Lena Dittmann aus Fuchsstadt ist fertig ausgebildete Erzieherin. Zuletzt hat sie ein Berufspraktikum in der Kindertagesstätte in Schondra gemacht.
Die beiden Freundinnen haben sich vor einigen Jahren auf einem Zeltlager der Katholischen Jugend Bewegung (KJB) kennengelernt.
Beide engagieren sich im Leitungsteam der KJB-Zeltlager und helfen bei der Organisation mit.
Dass sie nun zusammen reisen, hat die Entscheidung für den Auslandsaufenthalt erleichtert. Denn die Sicherheitslage ist gerade nicht einfach: In Westafrika wütet das Ebola-Virus und fordert viele Opfer. Und in Kenia selbst gab es in der vergangenen Zeit einige Bombenexplosionen. Das wissen die beiden Helferinnen auch. Sie informieren sich zum Beispiel beim Auswärtigen Amt über die aktuelle Lage, berichtet Lena Dittmann. Wenn es ganz schlimm kommt, können sie ihren Aufenthalt abbrechen. Das sei ihnen zugesichert worden.
Lena Dittmann und Mirjam Halbig hoffen, dass die Rückkehroption nicht notwendig sein wird. Denn sie wollen eigentlich unbedingt nach Kenia. "Wir werden öfters mal gefragt, ob wir wirklich jetzt nach Afrika gehen wollen.
Aber wir wollen es", meint Lena Dittmann.
Nicht nur die fremde Kultur reizt die beiden jungen Frauen. Wie Lena Dittmann erklärt, waren ihre Eltern vor vielen Jahren auch schon mal in Kenia. Und sie selbst sei von einem kenianischen Priester getauft worden. Daher stand Kenia als Land fest.