Wo Franken fröhlich feiern

2 Min
Ein Prosit auf den heimischen Wein: Antonia Müller, Franziska Bischof (von links) und Stefan Ruppert (rechts) stoßen miteinander an. Fotos: Gerd Schaar
Ein Prosit auf den heimischen Wein: Antonia Müller, Franziska Bischof (von links) und Stefan Ruppert (rechts) stoßen miteinander an. Fotos: Gerd Schaar
Mit uriger Volksmusik begeisterten die "Spräublöäser". Foto: Gerd Schaar
Mit uriger Volksmusik begeisterten die "Spräublöäser". Foto: Gerd Schaar
 
Sabine, Christian, Antje und Fritz reisten extra aus Göttingen an.
Sabine, Christian, Antje und Fritz reisten extra aus Göttingen an.
 
 
Marcus Beran mit geräucherten Forellenfilets auf Frisee-Salat, Limonendressing und Rohkost.
Marcus Beran mit geräucherten Forellenfilets auf Frisee-Salat, Limonendressing und Rohkost.
 
 
 
 
 
 
 
 
Bäckerfamilie Laura, Elke und Walter Emmert.
Bäckerfamilie Laura, Elke und Walter Emmert.
 
Weinbauvereinschef Stefan Ruppert, Weinprinzessin Antonia Müller, Saalestück-Projektmanagerin Franziska Bischof und Bürgermeister Armin Warmuth (v. l.).
Weinbauvereinschef Stefan Ruppert, Weinprinzessin Antonia Müller, Saalestück-Projektmanagerin Franziska Bischof und Bürgermeister Armin Warmuth (v. l.).
 
 
Weinbauverein-Vorsitzender Stefan Ruppert.
Weinbauverein-Vorsitzender Stefan Ruppert.
 
 
Winzerin Ulrike Lange vom Weingut Schloss Saaleck.
Winzerin Ulrike Lange vom Weingut Schloss Saaleck.
 
 
 
Winzer Florian Müller.
Winzer Florian Müller.
 
 

Mit "Wein- und Gaumenfreuden" verwöhnten Winzer und Gastronomen die Besucher auf dem Hammelburger Marktplatz. Die Gäste nahmen für das Fest zum Teil weite Anreisen in Kauf.

Geschafft. Sabine, Christian, Antje und Fritz stoßen mit einem Glas Weißburgunder an. Nach zwei Stunden Fahrt sind die vier Göttinger wohlbehalten in Hammelburg angekommen. Nun freuen sie sich auf die kulinarischen Genüsse in Frankens ältester Weinstadt. "Gute Freunde haben uns von dem Fest erzählt, und mit denen wollen wir jetzt feiern", erklärt Sabine.
Die Altstadt kennen die Niedersachen noch nicht, deshalb haben sie sich auch gleich für eine Führung durch die historischen Gassen angemeldet. "Und wenn wir heute Nacht die Bettschwere haben, brauchen wir nicht weit zu laufen", sagt Christian und deutet auf das Weinhotel Müller am Marktplatz, wo sich die vier einquartiert haben.

"Eine schöne Premiere"

Zur Eröffnung der "Wein- und Gaumenfreuden" sprach Hammelburgs Weinprinzessin Antonia Müller von einem "Fest für alle Sinne" und lobte die gute Qualität der Hammelburger Weine. Mit Spezialitäten aus eigener Produktion sorgten unter anderem Bäckermeister Walter Emmert und sein Team für die Gäste. Für frischen Wind sorgte Koch Marcus Beran, der auf dem Marktplatz "Grill-Häusle, Salat-Häusle, Brotzeit-Häusle und Frucht-Häusle" aufbaute. "Für mich ist das hier eine schöne Premiere", so Beran.
Der junge Küchenchef und Unternehmer stammt aus Obererthal, betreibt nun jedoch ein Restaurant in Schlüsselfeld. "Im Herzen bin ich aber ein Hammelburger geblieben", betont er. Einen zweiten Catering-Standort hat er bereits in Wertheim. Sein ehrgeiziges Ziel: "Frankenweit für Veranstaltungen und Messen tätig sein!" Beran ist nicht nur Koch, sondern hat kürzlich auch seine Meisterprüfung als Metzger bestanden.
Die Gäste auf dem Marktplatz ließen sich unter anderem mit gebuttertem Marktgemüse, Winzergulasch und Holzofenbrot verwöhnen, alles aus der Region. Welcher Wein dazu passt, das wussten die Winzer der heimischen Betriebe Schloss Saaleck, Hümmler, Plewe, Ruppert, Schäfer und Müller sowie des Winzerkellers.

Mit 14 Prozent Alkohol

Bürgermeister Armin Warmuth stellte die hohe Qualität der Rebensäfte heraus: "Unsere Winzer brauchen ihre Produkte nicht zu verstecken." Welche Weine derzeit hoch im Kurs stehen, erklärte Stefan Ruppert, Vorsitzender des Hammelburger Weinbauvereins: "Der Silvaner ist nach wie vor am gefragtesten." Die Auswahl reicht von naturvergorenen Rebensäften bis hin zu exzellenten Spätlesen mit über 100 Öchslegraden im Most und mit 14 Prozent Alkoholgehalt. Die persönliche Empfehlung von Weinprinzessin Antonia Müller: "Der Spätburgunder im Barrique-Fass hat einen ganz besonderen Geschmack."
Im dritten Jahr gibt es jetzt den Saalecker Schlosswein aus der Winzerhand der Familie Lange. "Ich habe es nicht bereut und fühle mich wohl in Hammelburg", betonte Ulrike Lange. Die Bacchus-Auslese ist im Vorjahr besonders gut gelungen. "Das ist ein ganz feines Tröpfchen, auf das ich stolz bin", schwärmte sie.
Bald gibt es Biowein aus ihrem Weingut, die dreijährige Umstellungsphase ist bald abgeschlossen. "Es ist mit mehr Aufwand verbunden als der konventionelle Anbau, man muss weit vorausschauend arbeiten", sagte Lange und gab als Beispiel Pilzbefall an. "Aber es lohnt sich", ist sie von der Naturbelassenheit ihres Weines begeistert.

"Fest wächst von Jahr zu Jahr"

Winzer Florian Müller zeigte sich an seinem Weinstand zufrieden: "Es passt gerade noch mit dem Wetter, und es sind genügend Leute da." Verlangt wurden vor allem Silvaner und Riesling. Winzerkellermeister Matthias Büttner freute sich: "Das Weinfest wächst von Jahr zu Jahr." Das betreffe nicht nur die Besucherzahl, sondern auch das Angebot an Speisen und Getränken. Auch Winzer Klaus Schäfer hatte etliche Kunden. "Sommerweine wie Silvaner und Bacchus sind stark nachgefragt", hat er festgestellt.
Angetan zeigte sich auch Franziska Bischof. "Frankens Saalestück hat zur guten Motivation dieses Festes beigetragen", ist die neue Projektmanagerin überzeugt. Zum Gelingen der "Wein- und Gaumenfreuden" trugen freilich auch die Rhöner "Spräublöäser" mit ihrer urigen Volksmusik bei. Und dass die Wünsche der Gäste rasch erfüllt wurden, dafür sorgten rund 50 Helfer, die emsig im Einsatz waren.