Fördergelder aus dem Regionalbudget für Kleinprojekte stehen auch für das kommende Jahr zur Verfügung. Allerdings müssen sie bis zum 31. Januar 2023 beantragt werden.
Abwanderung, Überalterung, leer stehende Geschäfte und Häuser - es ist unbestritten, dass der ländliche Raum enormen Herausforderungen gegenübersteht. Es sind viele kleine Schritte notwendig, um das Leben auf dem Land wieder attraktiver zu machen. Dafür gibt es sogar eigens Fördergelder, die das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) in Unterfranken gewährt.
In der Mitgliederversammlung der Allianz "Fränkisches Saaletal" im Großen Saal der Bayerischen Musikakademie übergab die Koordinatorin der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE), Jutta Gerstberger, zwei Zuwendungsbescheide an Allianz-Vorsitzenden Armin Warmuth und an die Bürgermeister der neun Allianz- Gemeinden.
Die Begleitförderung - darunter fallen Personalkosten, Öffentlichkeitsarbeit und Sachkosten - der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) bezieht sich auf den Zeitraum von September 2022 bis August 2027 und beträgt insgesamt rund 303.000 Euro. Was das Regionalbudget angeht, stehen für das kommende Jahr erneut 100.000 Euro zur Verfügung, die das ALE mit 90 Prozent bezuschusst. Allerdings müssen die Fördergelder für Projekte bis zum 31. Januar 2023 beantragt werden. Die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden quittierten die Übergabe des symbolischen Förderbetrags mit Beifall.
Gerstberger beschrieb die aktuellen Herausforderungen des ländliche Raumes. Die ILE unterstütze und begleite die bayerischen Gemeinden. Dazu sei ein ganzheitlicher, zukunftsorientierter Ansatz für die Kommunen nötig, deren Kooperationsbereitschaft Voraussetzung für moderate Lösungen sei.
Bayern verfüge derzeit über 118 ILE-Regionen mit rund 920 Kommunen. In Unterfranken seien 33 ILE-Regionen angesiedelt und damit die meisten von den sieben Bezirken. Die interkommunale Zusammenarbeit werde von den Kommunen und der Bevölkerung mit der Unterstützung von Fachleuten gestaltet. Dabei sollen die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger und die regionalen Kräfte gestärkt werden.
Die ILE gewinnt nach Worten Gerstbergers an Bedeutung. Für ihre Weiterentwicklung sei daher eine mehrstufige Evaluierung verpflichtend zur Qualitätssicherung und als Grundlage für weitere Fördermittel.
Im weiteren Verlauf legte Allianz-Manager Holger Becker den Geschäftsbericht für den Verein Allianz "Fränkisches Saaletal" vor. Es folgten die "Förder-Meilensteine" der ILE seit dem Jahr 2015. Dazu gehören die hausärztliche Versorgung, das Kernwege-Konzept, die Kernwege Sulzthal und Obererthal sowie das Regional-Budget. Jüngste Neuerung sei die - lang ersehnte - Archivkraft, gefördert von der Regierung von Unterfranken. Es folgten die Handlungsfelder und ILE-Maßnahmen sowie die Investitionen in das Förderprogramm und die Bauberatung. Seit Beginn der Phase gab es 1,83 Millionen Euro an Zuwendungen, die Eigenmittel belaufen sich rund 783.000 Euro.