Wettbewerb für den Hammelburger Viehmarkt

1 Min
Ein schönes Plätzchen: Der Viehmarkt soll zum Verweilen einladen.Foto: Arkadius Guzy
Ein schönes Plätzchen: Der Viehmarkt soll zum Verweilen einladen.Foto: Arkadius Guzy
Auch die Gassen zum Viehmarkt sollen saniert werden. Foto: Arkadius Guzy
Auch die Gassen zum Viehmarkt sollen saniert werden. Foto: Arkadius Guzy
 

Für die Gestaltung des Areals soll eine Jury die besten Vorschläge auswählen. Der Stadtrat will aber auch ein Wort mitreden.

Das Herz der Innenstadt ist der Marktplatz. Es gibt in der Altstadt aber noch eine zweite Fläche, die die Chance hat, ein lebendiger Mittelpunkt zu werden: der Viehmarkt. "Es ist der zweitgrößte Platz in der Stadt. Es ist schade, dass er nur eine Parkplatzfunktion hat", sagte Gregor Bäumle.

Doch das soll sich in den kommenden Jahren ändern. Bäumle, Geschäftsführer des gleichnamigen Architekturbüros aus Darmstadt, ist damit beauftragt, einen Ideenwettbewerb für den Viehmarkt zu organisieren. Es gehe darum, den Viehmarkt weiter zu entwickeln. Dabei sollen nicht alle Stellplätze verschwinden, da sie für die Geschäfte ringsum wichtig seien. Bäumle bezeichnete den Viehmarkt als intimen Quartiersplatz, bei dem bisher nicht viel falsch gemacht worden sei. Der Planer stellte den Stadträten vor, wie der Wettbewerb ablaufen soll.
Der Wettbewerb stellt zwei Aufgaben: Der "Realisierungsteil" umfasst den Viehmarkt, die Gassen am Bürgerspital und den Zugang zur Dalbergstraße. Die Umgestaltung dieses Areals soll im kommenden Jahr beginnen. Der "Ideenteil" sammelt Vorschläge für die Bahnhofstraße und die Marktplatzoberfläche. Für ihn gibt es keinen genauen Zeitplan, wann er umgesetzt werden sollen.

Der Wettbewerb wird als nicht offenes Preisausschreiben organisiert, die Teilnehmer werden vorher ausgewählt. Mitmachen sollen 20 Büros. Das ist eine Größenordnung, die gut zu bewältigen sei, meinte Bäumle. Sechs Büros sollen vorab gesetzt sein. Die weiteren Plätze werden an Architekten, Landschaftsplaner und Stadtplaner vergeben. Diese müssen in einem Bewerbungsverfahren ihre Referenzen für die Aufgabe vorweisen. Sollte es mehr Bewerber als Plätze geben, entscheidet das Los über die Teilnahme.

Für die sechs gesetzten Büros hatte Bäumle Architekten aus der Region und aus ganz Deutschland ausgewählt. Die Stadträte, insbesondere Patrick Bindrum (CSU), waren mit der Zusammenstellung aber nicht ganz einverstanden. Daher wird die Liste noch einmal überarbeitet.

Das gilt auch für die Liste der Jurymitglieder. Dem Gremium sollen "Sachpreisrichter" - Interessenvertreter aus Hammelburg - und Fachpreisrichter - Experten von außerhalb - angehören. Dazu kommen Sachverständige ohne Stimmrecht, darunter zum Beispiel Stadträte. Die Jury bestimmt die Siegerentwürfe, die anonym eingereicht werden.

Mit dem oder den Gewinnern des Wettbewerbs wird dann für die Auftragsvergabe verhandelt. Die Stadträte wehrten sich allerdings gegen einen Automatismus. Sie wollten das Letztentscheidungsrecht darüber behalten, welcher Entwurf in die Umsetzung tritt. "Am Ende muss ja der Stadtrat den Kopf hinhalten", sagte Alexander Stolz (CBB). Auch Stefan Seufert (CSU) verfocht vehement die Position, dass der Stadtrat die Auswahl treffen müsse. Stolz brachte zudem eine Bürgerbeteiligung als Argument in die Diskussion.

Nun soll geprüft werden, wie diese Wünsche mit den rechtlichen Vorgaben für einen Wettbewerb vereinbart werden können. Am 10. März will der Stadtrat über die Ausrichtung des Wettbewerbs entscheiden.

Die Ideen für den Viehmarkt sollen nach der Siegerehrung auf keinen Fall in der Schublade verschwinden: Im Investitionsplan sind für 2015 450 000 Euro, für 2016 500 000 Euro und für 2017 50 000 Euro für die Neugestaltung des Platzes berücksichtigt.