Rund 200 Wallfahrer pilgerten am Wochenende von Oberthulba zum Kreuzberg.
Am Wochenende war es wieder soweit, mit der Kreuzberg-Wallfahrt erfüllten die Oberthulbaer ihr jahrhundertealtes Versprechen. Wie schon Kreisarchivpfleger Franz Warmuth in die Chronik anlässlich der 750-Jahr-Feier im Jahr 1984 schrieb, rühren diese Bittprozessionen und Wallfahrten aus der Zeit der Pest, Seuchen und Missernten.
200 Teilnehmer Bis vor 20 Jahren hatten die Oberthulbaer Wallfahrer ihren Weg über die Staatsstraße Hassenbach nach Katzenbach und weiter nach Burkardroth genommen. Mittlerweile wurde aufgrund des starken Verkehrsaufkommens die Wegesroute geändert. "Wenn wir den starken Verkehr heute sehen sind wir froh, dass wir die Wallfahrtsstrecke geändert haben", so Wallfahrtsführer Reiner Herold. Heute geht es überwiegend auf wenig befahrenen Seitenwegen über Schlimpfhof, Poppenroth nach Burkardroth und dann weiter nach Premich und Waldberg.
Dort ist nach wie vor die Mittagspause. Der weitere Weg über das Weiße Kreuz und anstrengenden Kniebreche zum Kreuzberg ist geblieben. Die Begrüßung durch die dort mit ihrem Weihwasser wartenden Patres erfolgt am Kirchplatz. Auf dem gleichen Weg geht es dann am nächsten Tag wieder zurück. Auch in diesem wurde die Wallfahrt mit einem Gottesdienst in der St. Johannes Pfarrkirche in Oberthulba begonnen. Pfarrer Jaroslaw Woch spendete den Segen. Danach zogen kurz nach 7 Uhr die Wallfahrer, voraus der Kreuzträger und Wallfahrtsleiter Reiner Herold, zur Kissinger Straße und weiter Richtung Schlimpfhof. Nach einer Pause in Burkardroth zogen die knapp 200 Wallfahrer weiter durch das Premicher Tal nach Waldberg, um 15 Uhr zogen sie dann am Kreuzberg ein. Sie wurden von Pater Stanislaus willkommen geheißen.
Als er dann kräftig mit Weihwasser die Wallfahrer segnete, öffnete auch der Himmel seine Schleusen, so dass der anschließende Kreuzweg in die Klosterkirche verlegt werden musste. Nach ihrem Rückmarsch kamen die Wallfahrer am Sonntag gegen 19 Uhr wieder in Oberthulba an, wo sie von zahlreichen Ortsbürgern und auch mit dem Pilgersegen willkommen geheißen wurden.
Nach diesen beiden anstrengenden Tagen lobte Wallfahrtsführer Reiner Herold: "Es hat alles gut geklappt. Besonders hat mich auch die Beteiligung der Jugend gefreut." Wie schon seit Jahren sorgte Quartiermeister Hans Hohn für trockene und frische Kleidung am Kreuzberg. Er fuhr nicht nur den Gepäckwagen, sondern sorgte auch für die Übernachtungszimmer.
Schon 19 Mal dabei Dass es auch den Wallfahrern gefallen hat, äußerte der aus Oberthulba stammende und jetzt in Hassfurt wohnende 76-jährige Herbert Stürzenberger. Er ist nicht nur der älteste Teilnehmer, sondern auch seit Jahren mit seiner Ehefrau dabei. "Wir freuen uns jedes Jahr schon Wochen vorher auf diese Wallfahrt. Mittlerweile war ich 19 Mal mit am Kreuzberg und wenn es die Gesundheit zulässt, möchte ich auch mit 80 Jahren noch mit wallen."