Vorbildfunktion gewürdigt

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Bürgermeister Gotthard Schlereth (von rechts) und Landrat Thomas Bold mit den ausgezeichneten Feuerwehrmännern der Marktgemeinde Oberthulba. Fotos: Sigismund von Dobschütz
Bürgermeister Gotthard Schlereth (von rechts) und Landrat Thomas Bold mit den ausgezeichneten Feuerwehrmännern der Marktgemeinde Oberthulba.  Fotos: Sigismund von Dobschütz
Der Reither Feuerwehrmann Armin Schaub (dritter von rechts) wurde von Landrat Thomas Bold (CSU, zweiter von rechts) mit dem staatlichen Feuerwehr-Ehrenzeichen zweiter Klasse ausgezeichnet; es gratulierten Oberthulbas Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FWG) sowie (von links) Kreisbrandmeister Oliver Lukaschewitsch, Kreisbrandinspektor Thomas Eyrich und der Reither Kommandant Manuel Glöckner
Der Reither Feuerwehrmann Armin Schaub (dritter von rechts) wurde von Landrat Thomas Bold (CSU, zweiter von rechts) mit dem staatlichen Feuerwehr-Ehrenzeichen zweiter Klasse ausgezeichnet; es gratulierten Oberthulbas Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FWG) sowie (von links) Kreisbrandmeister Oliver Lukaschewitsch, Kreisbrandinspektor Thomas Eyrich und der Reither Kommandant Manuel Glöckner
 

In einer Feierstunde sind staatliche Ehrenzeichen an verdiente Feuerwehrmänner verliehen worden.

Mit staatlichen Feuerwehr-Ehrenzeichen erster und zweiter Klasse wurden am Sonntag dreizehn Männer der Freiwilligen Feuerwehren im Ratssaal der Marktgemeinde Oberthulba ausgezeichnet. In Vertretung des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann überreichte Landrat Thomas Bold (CSU) im Beisein aller drei Bürgermeister die Auszeichnungen und dankte den Wehrmännern für ihre 40- oder 25-jährigen Dienste.

In seiner Würdigung betonte Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FWG) die in den vergangenen Jahren steigende Einsatzzahl der Oberthulbaer Feuerwehren. "Die Zahl pendelt sich bei über hundert pro Jahr ein." So seien die Wehren 2018 insgesamt 157 Mal ausgerückt, was auch auf die durch den extremen Regen am 29. Mai verursachten Schäden zurückzuführen ist. "Damals haben alle Wehren der Marktgemeinde ausgezeichnet zusammengearbeitet." Doch auch die mit wachsendem Verkehrsaufkommen steigende Zahl an Unfällen auf der Autobahn treibt die Einsatzzahl in die Höhe. "Eine gute Ausbildung zeigt sich, wenn sie zu konsequentem Handeln führt", lobte der Bürgermeister die Arbeit der Freiwilligen.

Hilfe und Sicherheit

Neben der praktischen Hilfe bei Einsätzen sei auch das Gefühl der Sicherheit wichtig, dass erfahrene Feuerwehrleute an die oft verzweifelten und ängstlichen Opfer zu vermitteln haben. Seinen Dank richtete der Bürgermeister auch an die Partnerinnen der Feuerwehrmänner für deren Unterstützung. Da die für 40-jährigen Dienst ausgezeichneten Männer vom Landkreis einen einwöchigen Aufenthalt im Feuerwehr-Erholungsheim Bayerisch Gmain spendiert bekommen, übernimmt die Marktgemeinde die Kosten für Ehefrauen und Partnerinnen.

Landrat Thomas Bold nannte die 2500 Einsätze aller Wehren im Landkreis allein im Jahr 2018 "eine stattliche Zahl", was nicht nur den Freiwilligen einiges abverlange, sondern auch eine Belastung für die Gemeinden und manchmal eine Herausforderung bei den Haushaltsberatungen sei. "Doch es gibt keine andere Organisation, die diese Aufgaben übernehmen könnte", wies Bold auf die Besonderheit der Feuerwehren hin. Deutlich wird dies auch in den über die Jahre veränderten Herausforderungen, bedingt durch Zunahme von Gefahrguttransporten auf der Autobahn oder die "Riesenherausforderung" bei Hausbränden, wenn das Dach durch Photovoltaikanlagen unzugänglich ist. Die insgesamt 5000 Aktiven der Landkreis-Feuerwehren seien ein Vorbild für jedes Ehrenamt, betonte der Landrat, das mit der bayerischen Ehrenamtskarte belohnt wird. Bold: "Wir sind dringend und zwingend auf Ihre Hilfe angewiesen." Die für 40-jährigen Dienst ausgezeichneten Wehrmänner erhalten eine Ehrenamtskarte sogar auf Lebenszeit. Auch der Landrat dankte Ehefrauen und Partnerinnen für deren Unterstützung und Verständnis, wenn so manches "daheim abgeladen wird". Bold erinnerte sich an seine Zeit bei der Polizei: "Wenn man mit den Einsatzbildern im Kopf daheim ist, muss man mit jemandem darüber sprechen können." Abschließend dankte Kreisbrandinspektor Thomas Eyrich seinen verdienten Kameraden. Auch er zählte manche Veränderung im Dienst auf wie etwa die in letzter Zeit häufigen Sprachprobleme mit osteuropäischen Lastwagenfahrern oder die Zunahme von Beleidigungen und sogar Behinderungen der Feuerwehrleute im Einsatz. Unangenehme Erlebnisse im Einsatz erschweren unnötig die Arbeit dieser Freiwilligen. Eyrich: "Der Feuerwehrdienst hat keinen Erfolg, wenn die Partnerin oder der Partner dies Zuhause nicht mitträgt."

Auszeichnungen

40 Jahre (Ehrenzeichen erster Klasse): Armin Schaub (Reith), Jürgen Büchner, Fredy Gerlach und Hilmar Reinhard (alle Frankenbrunn), Hubert Wald (Hetzlos), Paul Bieber und Siegbert Schlereth (Schlimpfhof) sowie Gerhard Sell, Lothar Sell und Josef Werner (Wittershausen)

25 Jahre

(Ehrenzeichen zweiter Klasse): Timo Berro und Alexander Schlereth (Oberthulba), Mario Kötzner (Hetzlos)