Der Hammelburger Stadtteil Untereschenbach überrascht durch einen zentral gelegenen Spielplatz mit Fußballfeld ganz in der Nähe.
Kann man den Platz überhaupt mit den anderen vergleichen? Ist der Ort nicht viel zu klein? Auf dem Weg nach Untereschenbach rätselten unsere Spielplatz-Tester David (9), Elisabeth (11) und Johann (13), was sie in dem Hammelburger Stadtteil wohl erwartet. Am Ende war die Überraschung groß: Das Dorf mit rund 500 Einwohnern hat mitten im Altort einen Spielplatz mit einem abwechslungsreichen Mix aus älteren und ganz neuen Spielgeräten, einem Zugang zum Eschenbach und einem 60 Meter langen Fußballfeld keine hundert Meter weiter in Richtung Saale. Elisabeths Bilanz: "Echt okay für den kleinen Ort."
Als erstes fällt an dem Spielplatz die schöne alte Linde auf. Sie spendet zumindest einem Teil des rund 500 Quadratmeter großen Areals Schatten. Ein weiterer Baum auf dem Grundstück wurde zwar im Rahmen der Erneuerung gefällt, dafür hat die Stadt Hammelburg aber an zwei Sonnensegel gedacht: Ein blaues Tuch schützt den Sandkasten, ein rotes die Sitzgruppe zumindest vor der Mittagshitze. Dabei ist der Spielplatz, vermutlich wegen seiner Lage mitten in Untereschenbach, der einzige im diesjährigen Test, der eine Mittagspause vorschreibt: Laut Schild am Eingang sollen die Geräte von 13 bis 15 Uhr und abends ab 20 Uhr Pause haben.
Insgesamt vergeben die Tester fast die volle Punktzahl: 24 von 25 Sternen gibt es für die Kombination aus Spiel- und Bolzplatz entlang des Eschenbachs. Den einzigen Punkt-Abzug gibt es bei den Spielgeräten. "Es ist eigentlich alles dabei, aber eine größere Rutsche oder eine Seilbahn wären noch besser", sagt Johann, und: "Leider ist gerade auf den neuen Spielgeräten kein Schatten." Pech also für die Stadt, dass die Tester bei 35 Grad Celsius auf dem Platz waren.
Der neue bunte Spielturm zieht die Blicke der Tester als erstes auf sich, mehr Zeit verbringen sie allerdings an den einfacheren und älteren Geräten, die die Kreativität anregen. "Die Hangelbrücke und der Balken zum Balancieren gefallen mir sehr gut", erzählt etwa Elisabeth, nachdem sie sich mehrfach an dem schon etwas abgewetzten Metallgerüst entlang gehangelt und Turn-Übungen daran gemacht hat. Der einfache Balken auf zwei Pfosten regt die Kinder ebenso zum Ausprobieren an wie die zwar neue und bunte, aber von der Konstruktion her ganz einfache Wippe. Einziges Manko: Die Puffer sind so hart und die Sitze nicht gepolstert. Das hält selbst der härteste Kinder-Hintern nicht lange aus.
Selbst den leidenschaftlichen Fußballer David zieht es nicht sofort auf den Bolzplatz: "Ich find's gut, dass nebendran ein Bach ist, in dem man sich erfrischen kann", sagt er, während er seine Schuhe wieder anzieht. Besonders toll an der kleinen Erfrischung: Zwischen den Pflanzen am Ufer tummeln sich Frösche. Beim Versuch, sie wenigstens mal kurz zu berühren, vergeht die Zeit wie im Flug. Klar, dass der Spaßfaktor hoch ist.
An der Sauberkeit gibt es nichts auszusetzen, schon alleine wegen der vielen Nachbarn traut sich offenbar niemand, etwas liegen zu lassen. Mülleimer vorhanden. Gras frisch gemäht. Die Fläche des eigentlichen Spielplatzes ist nicht allzu groß: "Für Fangen eher zu klein", urteilen die Tester. Aber wegen der Nähe des Baches und des 60 Meter langen Bolzplatzes mit Torwand gibt es trotzdem alle Sterne. "Das hätte ich nicht erwartet", fasst Johann die Eindrücke der Tester zusammen.
Dabei ist der neue Spielplatz in Untereschenbach noch gar nicht offiziell eingeweiht: 15 000 Euro hat die Stadt Hammelburg alleine in die neuen Geräte investiert. Hinzu kommen Bauhof-Leistungen für rund 12 000 Euro. "Die Fläche wurde komplett neu angelegt, viele alte Geräte waren abgenutzt", berichtet der Hammelburger Bürgermeister Armin Warmuth.