Anlieger mehrerer Straßen haben sich zusammengeschlossen, um auf ein altbekanntes Problem aufmerksam zu machen. Sie sehen jetzt die Fakten auf ihrer Seite.
Nach dem Widerstand gegen das Bürgerhaus formiert sich die nächste Bürgergruppe. Denn mit der Sanierung der Bahnhofstraße und der damit verbundenen Umsetzung eines Verkehrskonzepts für die Innenstadt wartet ein weiteres Großvorhaben.
Hinter der "Bürgerinitiative Verkehrsberuhigung" stehen insbesondere Anwohner der Rote-Kreuz-Straße, aber auch aus der Weber-, Pfaff-, Kobel- und Seeshoferstraße. Sie alle eint ein gemeinsamer Grund für Verärgerung: "Unsere Straßen werden seit Jahren als geheime Umgehungswege regelrecht vom Straßenverkehr missbraucht", heißt es in einem Brief an Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) und die Stadträte.
Die Bürgerinitiative hat sich bereits zweimal getroffen, um ihr Vorgehen zu besprechen. Es handelt sich um einen lockeren Zusammenschluss. Es wurden keine offiziellen Sprecher oder Vertreter bestimmt. "In den Zusammenkünften der Bürgerinitiative wurde mehr als deutlich, dass die seit Jahren vorgetragenen Argumente der Anwohner unserer Straßen bei der Stadtverwaltung und auch im Stadtrat keinerlei Gehör finden", erklärt die Bürgerinitiative in dem Schreiben.
Daher sammelt die Gruppe nun Unterschriften - nicht für ein Bürgerbegehren, sondern um ihrem Anliegen zu mehr Nachdruck zu verhelfen. Dazu sollen auch Einzelgespräche mit Stadträten dienen. Die Initiative will, dass die Vorschläge aus dem Verkehrskonzept von Christoph Link umgesetzt werden.
Der Verkehrsplaner stellt eine Zunahme der Belastung in der Rote-Kreuz-Straße und zum Beispiel auch in der Seeshofer Straße fest. So hat das Gutachten für die Rote-Kreuz-Straße ein Aufkommen von fast 6000 Fahrzeugen pro Tag ermittelt. Der Grund: "Die Rote-Kreuz-Straße übernimmt den größten Anteil an der Umfahrung der Altstadt in Gegenrichtung zur Einbahnstraße Kissinger Straße", heißt es im Gutachten des Büros Link.
Um diesen Verkehr auf die eigentliche Umgehungsstrecke - die Fuldaer Straße, die Turnhouter Straße und die B 287 - zu verlagern, macht das Gutachten einen radikalen Vorschlag: Die Unterbrechung der Ausweichmöglichkeit über die Rote-Kreuz-Straße und die anderen Wohnstraßen durch Sperrung der Rote-Kreuz-Straße für den Durchgangsverkehr.
Das ist das Kernanliegen der "Bürgerinitiative Verkehrsberuhigung". Sie argumentiert mit der Verkehrssicherheit: Die Rote-Kreuz-Straße ist der Hauptschulwege für mehrere Siedlungsbereiche. Nach Einschätzung des Verkehrsgutachtens würde durch die Unterbrechung der Ausweichstrecke "dem Wohncharakter der Rote-Kreuz-Straße Rechnung getragen und die Straße als wichtige Radwegeverbindung aufgewertet" werden.