Auch knapp zwei Wochen nach der Abstimmung bleibt die Situation für die Stadt verzwickt und widersprüchlich. Es gibt aber erste Gespräche.
Immer noch herrscht weitgehend Ratlosigkeit darüber, wie eine Lösung für das Bürgerhaus aussehen könnte. Der Ausgang des Bürgerentscheids stellt eine schwierige Aufgabe. Die Aufarbeitung hat aber in dieser Woche begonnen.
Am Mittwochabend trafen sich Vertreter der Bürgerinitiative mit Bürgermeister Armin Warmuth (CSU), Vertretern aus der Bauverwaltung und der Kämmerei sowie mit Stadträten aus dem damaligen Wettbewerbsgremium zum Bürgerhaus zu einem ersten Gespräch. Die Bürgerinitiative war an die Stadt herangetreten und hatte um einen Termin gebeten.
Die Bürgerinitiative wollte in der Gesprächsrunde keinen eigenen Vorschlag vorlegen. Sie hatte in den vergangenen Tagen immer wieder betont, dass das nicht ihre Aufgabe sei. Der Bürgerinitiative ging es eher darum, zumindest an der gegenseitigen Atmosphäre zu arbeiten.
So lässt sich die Aussage von Elfriede Dickert verstehen. Die Vertreterin der Bürgerinitiative sagte auf Nachfrage über das Treffen: "Wir wollten mit der Stadt im Gespräch bleiben." Zu Details äußerte sie sich nicht. Es sei vereinbart worden, dass von Seiten der Bürgerinitiative zunächst keine weiteren Verlautbarungen erfolgen werden. Dickert bestätigte aber die Bereitschaft auch künftig mit der Stadt im Gespräch bleiben zu wollen.
"Es ist nicht einfach aus dieser Situation herauszukommen", erklärte Bürgermeister Warmuth. Man wolle aber nach vorne schauen. Die Stadt wird laut Warmuth mit den Architekten sprechen, welche Möglichkeit es gibt, die Kosten für das geplante Bürgerhaus zu senken. Denn dafür hatte beim Bürgerentscheid eine knappe Mehrheit gestimmt: für ein billigeres Bürgerhaus. So stand es auf dem Stimmzettel. Den Gegnern der Bürgerhaus-Entwürfe ging es aber genauso sehr um die Architektur des Gebäudes, zu welchem das frühere Kaufhaus am Marktplatz umgebaut werden soll, um Tourist-Info, Bibliothek sowie einen Rats- und Veranstaltungssaal unterzubringen.
Das stellt die Verantwortlichen in der Stadt vor einen Widerspruch. Das wurde bei einem Treffen der Vertreter der Stadtratsfraktionen am Montagabend deutlich, wie von Teilnehmern berichtet wird. Die interfraktionelle Sitzung war die erste Versammlung nach dem Bürgerentscheid, in der Vertreter des Stadtrats über das Ergebnis diskutierten.
Verzögerungen durch neue Planungen würden die Kosten bei der aktuellen Auftragslage auf dem Bausektor eher erhöhen. Davon ist eine Mehrheit der Stadträte nicht erst seit den vergangenen zwei Wochen überzeugt. Für sie stellt sich auch die Frage, um wie viel billiger das Bürgerhaus werden muss, um dem Willen derjenigen zu entsprechen, die für das Bürgerbegehren der Bürgerinitiative gestimmt haben.