Stadt Hammelburg investiert in den Waldwegebau

2 Min
Lichtblick: Der städtische Forstbetrieb verzeichnet ein positives Ergebnis. Foto: Archiv/ Arkadius Guzy
Lichtblick: Der städtische Forstbetrieb verzeichnet ein positives Ergebnis. Foto: Archiv/ Arkadius Guzy

Der Holzverkauf bringt dem kommunalen Haushalt Einnahmen. Damit Hammelburg vom Einschlag weiterhin profitieren kann, muss aber auch Geld ausgegeben werden.

Die Stadt bleibt bei der Forstwirtschaft ihrer bisherigen Strategie treu: Auch in diesem Jahr wird das Netz der Waldwege ausgebaut. Dafür wird die Rücklage des städtischen Forstbetriebs genutzt.

"Die Erschließung über Waldwege ist die Grundvoraussetzung für eine pflegliche Waldwirtschaft", sagte Wilhelm Schmalen vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Wie bei vielen anderen Gelegenheiten erklärte er bei der Vorstellung der Jahresplanung für den städtischen Forstbetrieb wieder einmal, dass eine gute Infrastruktur für eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Nutzung des Stadtwalds wichtig ist.

Daher sollen 240.000 Euro investiert werden. Als Förderung erwartet der Plan 86.000 Euro. Mit dem Geld will der Forstbetrieb den Bergweg im Wald zwischen Obererthal und Feuerthal auf einer Länge von etwa sechs Kilometern ausbauen. Im vergangenen Jahr hatte der Forstbetrieb mit rund 235.000 Euro (Förderung: 72.000 Euro) einen ähnlich hohen Betrag in den Wegeausbau gesteckt.

"Solange es Zuschüsse gibt, bauen wir weiter", sagte Hubertus Tumpach. Die Arbeiten am Bergweg sollen laut dem Leiter des städtischen Forstbetriebs im Mai oder Juni beginnen und bis September dauern - abhängig von der Wetterlage. Tumpach: "Wenn es viel regnet, können wir schlecht bauen."

Nicht alle halten sich aber offenbar an die festgelegten Routen über die Waldwege. Gudrun Kleinhenz (CSU) monierte, dass Holzlaster auf der Seeshofer Straße unterwegs gewesen seien. "Das Problem sind die Fahrer", meinte Tumpach dazu. Denn die Holzkäufer würden schriftlich über die Abfuhrwege informiert.


Flächen sind stillgelegt

Das vergangene Jahr bezeichnete Schmalen als gutes Jahr. So ist zum Beispiel kaum Holz durch Windwurf angefallen. Der Hiebsatz hat im Gegensatz zu den beiden Vorjahren den festgelegten Wert von 12 000 Festmetern überschritten. Es wurden nicht ganz 13.000 Festmeter Holz geschlagen.

Schmalen erklärte dies mit einem "Einmaleffekt": Der Forstbetrieb hatte im vergangenen Jahr die Möglichkeit genutzt, noch in den Beständen Holz zu machen, die nun für das Biosphärenreservat aus der Nutzung herausgenommen sind. Dafür sei auf anderen Flächen weniger geschlagen worden. Außerdem handele es sich um schwachwüchsige Bestände, die nicht angerechnet würden.

Für die Flächen des Biosphärenreservats hat der Forstbetrieb die erste Stilllegungsprämie bereits kassiert. Für dieses und das kommende Jahr erwartet er jeweils 42.000 Euro.

Im Stadtwald wurden aber nicht nur Bäume gefällt: Schmalen sprach von 1220 Douglasien und 33.240 Laubbäumen, hauptsächlich Buchen, die neu gepflanzt worden sind. Dafür gab der Forstbetrieb rund 24.000 Euro aus. Mit den Pflanzungen baut er den Stadtwald zu einem Mischwald um.

Unter dem Strich erwirtschaftete der Forstbetrieb im Verwaltungshaushalt ein Plus von rund 215.000 Euro. Der größte Einnahmeposten war der Holzverkauf mit rund 433.000 Euro. Die 215.000 Euro Erlös werden wie üblich aufgeteilt: Sie fließen zu einer Hälfte in den städtischen Haushalt und zur anderen Hälfte in die Rücklage des Forstbetriebs, wo das Geld vor allem für den Wegebau bereit steht. "Die Rücklage dient dazu, Defizite im Wegebau abzubauen und die Rentabilität zu erhöhen", stellte SPD-Fraktionssprecher Dr. Reinhard Schaupp fest.