Wladimir Renner hat eigentlich einen technischen Beruf. Beim Malen ist ein anderer Aspekt für ihn wichtig, hierbei kann er Alltagssorgen vergessen. Im November wird er sich an einer Ausstellung in Schweinfurt beteiligen.
Hobbymaler Wladimir Renner hat Spaß am schönen Bild. Schon 1993 ist er aus der russischen Stadt Tscheljadinsk (Ural) nach Hammelburg gezogen. Seine Werke waren heuer erstmals auf dem Museumsinselfest zu sehen.
"Ich habe zehn Jahre lang eine Kunstschule in Russland besucht", erzählt er. Immer schon seit seiner Kindheit habe er sich für das Malen begeistert, bekennt Renner. "Warum sollen die Kinder aus Hammelburg und Umgebung nicht auch von meinen Kenntnissen profitieren?", fragte er sich. Daher organisiert er seit Kurzem Malkurse an. "Dabei habe ich festgestellt, dass manche meiner Malschüler noch nie mit dem Thema Malen in Berührung kamen", ist Renner erstaunt.
Offenbar ist das Unterrichtsfach Kunst an einigen Schulen nicht in die Praxis umgesetzt worden, schlussfolgert er.
Von Aquarell und Öl In der über eine Wendeltreppe erreichbare Oberetage gelangt man in Renners Atelier. Dort sind eine Menge fertig gemalter und in Arbeit befindliche Bilder zu sehen. Öl, Acryl, Pastell oder Aquarell - Renner hat so ziemlich alle Maltechniken perfektioniert. Auch vom Stil her ist er offensichtlich recht variabel.
Da gibt es Genremalereien mit Blumen und drapierten Früchten wie aus dem 19. Jahrhundert. Aber auch Landschaftsbilder. Oder eher impressionistisch anmutende Bildmotiven der hohen See oder Stimmungen der Gondoliere aus Venedig.
Renner hat eine große Bandbreite in seinen Motiven. Das geht sogar bis hin zu Porträts und Karikaturen. "Auch das Museumsmühlrad und die Hammelburger Brunnen habe ich schon gemalt", erzählt Renner.
Der Spaßfaktor sei maßgebend und die Freude über das gelungene Werk. "So ein Bild ist je nach Aufwand in zwei Stunden oder erst in einem Jahr fertig", erklärt Renner. Das Malen sei gut für die Seele und lasse die Alltagssorgen vergessen. Hauptberuflich sei er als Isolierer in der Technik tätig.
Leinwände selbst hergestellt "Besonders freue ich mich, dass es hier hochwertige Farben und Leinwände zu kaufen gibt", erinnert sich Renner an seine Zeit in Russland, als er die Leinwände in Eigenarbeit herstellte und die Farben von schlechter Qualität waren.
Mit seinen jungen Malschülern ziehe er manchmal hinaus in die Natur. Aber auch per Video hat er Bildmotive eingefangen. Notfalls helfe ein Foto ebenso. "Viele Kinder wollen von sich aus malen", ist Renner von deren natürlicher Kreativität überzeugt.
"Auch den Erwachsenen kann ich das Rüstzeug zum Malen beibringen", ist er überzeugt.
Ab und zu sind einige Exponate von Wladimir Renner in den Schaufenstern der Kissinger Straße in Hammelburg ausgestellt. Eine größere Ausstellung mit seinen Werken und Bildern von weiteren Künstlern aus Würzburg und auch aus Afghanistan ist schließlich ab dem 3. November für zwei Wochen im Schweinfurter Rathaus zu sehen.