Rettungsversuch für das Bürgerhaus

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Dieser Entwurf für das Bürgerhaus ist beim Bürgerentscheid durchgefallen. Was kommt jetzt?Foto: Visualisierung/Raum3 Massari und Partner; SRAP/Julia Keidel
Dieser Entwurf für das Bürgerhaus ist beim Bürgerentscheid durchgefallen. Was kommt jetzt?Foto: Visualisierung/Raum3 Massari und Partner; SRAP/Julia Keidel

Eine Bürgerversammlung soll den Weg zu einer Lösung für das Bürgerhaus ebnen.

Das Ergebnis der Bürgerentscheide zum Bürgerhaus hat der Stadt eine schwierige Aufgabe hinterlassen. Nun haben alle Seiten die Gelegenheit, die Situation zu klären.

Für Mittwoch, 5. Dezember, ist eine Bürgerversammlung zum Bürgerhaus angesetzt. Die Stadt hat und wird zuvor mit den Architekten ausloten, welchen planerischen Spielraum es gibt. Die Ergebnisse dieser Gespräche werden ein Thema der Bürgerversammlung sein.

Auch die Mitglieder der Bürgerinitiative zum Bürgerhaus haben in den vergangenen Tagen Gespräche geführt. Sie haben einzelne Stadträte kontaktiert. Es war ein Versuch, nach dem Votum wieder ein Miteinander zu finden.

In den Tagen nach dem Bürgerentscheid am 14. Oktober sind immer wieder Stimmen laut geworden, die jetzt die Bürgerinitiative an der Reihe sahen und von ihr ein Konzept forderten. "Wir können und dürfen kein eigenes Konzept vorlegen. Die Planungshoheit liegt bei der Stadt", sagte Ronald Höll dazu. Zusammen mit Elfriede Dickert und Peter Brandler erklärte er in einem Pressegespräch, mit welcher Position die Initiative in die Bürgerversammlung geht.

Höll führte aus: "Wir sind allerdings gerne bereit, an der Thematik mitzuarbeiten." So hat die Bürgerinitiative eigene Vorschläge ausgearbeitet, wie das Bürgerhaus aus ihrer Sicht billiger werden könnte. Als Optimierungsvorschläge bezeichnete sie Höll.

Die Überlegungen konzentrieren sich auf das Erdgeschoss. Die Bürgerinitiative will den Multifunktionssaal zum Beispiel auch als Besprechungsraum nutzen, um Räume im zweiten Obergeschoss einzusparen. Der Vorschlag sieht auch eine andere Flächeneinteilung im Erdgeschoss vor.

Die Bürgerinitiative hält es für möglich, das Bürgerhaus billiger hinzubekommen. Höll und die anderen Mitglieder der Initiative wollen bei der Bürgerversammlung außerdem einige Fragen geklärt wissen - eine der wichtigsten ist für sie, wann die Stadt der Forderung aus dem Bürgerentscheid nachkommt. Sie zielt auf die Aufhebung des Grundsatzbeschlusses und des Bauantrags zum Bürgerhaus ab.

"Wir werden da sein und mitdiskutieren", kündigte Höll für den 5. Dezember an. Die Initiative will möglichst viele ihrer Unterstützer zu dem Termin mobilisieren.

Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) nutzte die jüngsten Bürgerversammlungen in Diebach und Morlesau dazu, die aktuelle Situation noch einmal zu erläutern: Die Bürger hätten für ein billigeres Bürgerhaus gestimmt. Zugleich gehe es in der Begründung der Bürgerinitiative um die Optik des Gebäudes. "Billiger werden und umplanen, das ist eine Herausforderung", sagte Warmuth.

Die Stadt sieht die Gefahr, dass steigende Baupreise dem Versuch der Kosteneinsparung entgegenlaufen werden - zumal auch die Angst mitschwingt, dass mit weiteren Verzögerungen Fördermittel wegbrechen. Vor dem Bürgerentscheid war die Stadt davon ausgegangen, dass sie mit 4,27 Millionen Euro an Zuschüssen rechnen kann. Damit blieben für die Stadt 2,97 Millionen Euro von den geschätzt 7,24 Millionen Euro Baukosten. Doch wie Warmuth in einer der beiden Bürgerversammlungen erklärte, fallen die Fördermittel aus dem Jahr 2015 und 2016 weg, die im Zusammenhang mit den strukturellen Härten stehen. Denn mittlerweile hat sich die Haushaltssituation aufgrund der guten Steuereinnahmen entspannt.

Der Bürgermeister führte in den Versammlungen der vergangenen Tagen außerdem noch einmal die Gründe für ein Bürgerhaus an: Das Gebäude soll der Tourist-Info einen angemesseneren und besser sichtbaren Sitz verschaffen. Bibliothek und VHS sollen ebenfalls neue Räume bekommen. Der Multifunktionssaal soll nicht nur für Veranstaltungen dienen, sondern den technisch veralteten Ratssaal ersetzen. Ein unterirdischer Verbindungsgang zwischen Rathaus und Bürgerhaus soll einen zweiten Fluchtweg für den Rathauskeller schaffen, damit dieser wieder für Veranstaltungen genutzt werden kann.

Der 5. Dezember muss jetzt zeigen, inwiefern sich eine konsensfähige Lösung findet, mit der sich all die Anforderungen noch umsetzen lassen.

Bürgerversammlung Die veränderten Pläne für das Bürgerhaus stehen am Mittwoch, 5. Dezember, bei einer Bürgerversammlung zur Diskussion. Alle Interessierten aus der Stadt und den Stadtteilen sind aufgerufen teilzunehmen. Die beiden Architekten René Rissland und Gerd Frese werden dabei sein. Die Bürgerversammlung findet um 19 Uhr in der Aula der Grundschule am Mönchsturm statt.