Bis Ende Juli wird die Pfarrei Oberthulba mit ihren Kirchengemeinden in Hassenbach, Schlimpfhof und Wittershausen vom indischen Pater Manos Thomas betreut. Der Priester vertritt den derzeit in Urlaub in Rom befindlichen Ortspfarrer Jaroslav Woch.
Pater Thomas gehört in Indien zum Orden Missionar vom Apostel Thomas. Das Grab des Apostels, der im Jahr 52 nach Christus nach Indien kam, befindet sich ebenfalls in Südindien. "Uns fehlen in Indien viele Priester, die in die Ausbildung gehen, deshalb habe ich das Studium aufgenommen und mache derzeit meine Doktor-Arbeit zum Bereich Bibel", erklärte der Pater.
Der Geistliche hat in Südindien in der 32-Millionen-Stadt Kerala noch zwei verheiratete jüngere Brüder, auch die Eltern wohnen dort. Schätzungsweise leben in der Region etwa 30 Prozent Christen, davon sind 20 Prozent Katholiken. "Meine spätere Arbeit sollen dort Missionsaufgaben sein für den Bereich Nordindien, wo es noch wesentlich weniger Christen gibt", erklärte der 42-Jährige.
Vor 14 Jahren wurde Manos Thomas in seiner Heimatgemeinde zum Priester geweiht.
Lob für Deutschland Ein Lob hat er auch für Deutschland: "Hier wurde schon viel Unterstützung für die indische Kirche geleistet." Seine Zeit in Oberthulba und der Rhön sieht er auch als Hilfe für sein Studium, das er im Anschluss noch etwa eineinhalb Jahre weiterführen wird.
Der freundliche Priester will auch die Region und die Leute kennenlernen. Mit Oberthulbas Ehrenbürger Gerhard Adam hat er bereits einen Abstecher nach Bad Kissingen unternommen, "die schöne Stadt" bewundert und auch einem Kurkonzert gelauscht.
"Es ist nicht das erste Mal, dass ich in Deutschland aushelfe, schon im Vorjahr durfte ich Bad Königshofen kennenlernen", erzählte der Pater und fügte lächelnd hinzu: "Man muss lachen und zufrieden sein, das ist für uns und für andere besser. Das Leben sehe ich positiv und gute Erfahrungen sollten weitergegeben werden."
hsg