Neun Saaletal-Gemeinden arbeiten Ideen für die Region aus

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Wolfgang W. Fruhmann (links) und seine Kollegen haben in mehreren Versammlungen die Ideen der Bürger gesammelt. Fotos: Archiv
Wolfgang W. Fruhmann (links) und seine Kollegen haben in mehreren Versammlungen die Ideen der Bürger gesammelt. Fotos: Archiv
Auch mit dem Wein kann das Saaletal punkten.
Auch mit dem Wein kann das Saaletal punkten.
 
Die Saale ist eine der Attraktionen in der Region und verbindet die Gemeinden.
Die Saale ist eine der Attraktionen in der Region und verbindet die Gemeinden.
 
Das Angebot an Ferienwohnungen ist dagegen noch ausbaufähig.
Das Angebot an Ferienwohnungen ist dagegen noch ausbaufähig.
 

Das Saaletal hat rund 50 Ideen gesammelt, wie es für Einwohner und Gäste attraktiver werden kann. Die ersten Schritte sind dabei bereits gemacht.

Es ist nicht einfach, neun Gemeinden mit neun Bürgermeistern unter einen Hut zu bringen. Es sei "fast so schwer wie eine Schafherde zu hüten", meinte Bürgermeister Gotthard Schlereth. Dennoch haben sich die Bürgermeister in den vergangenen Wochen und Monaten zusammengerauft.

Das Ergebnis ist ein rund 180 Seiten dickes Werk mit rund 50 Projekten. Diese will die Allianz "Fränkisches Saaletal", in der die Kommunen Hammelburg, Oberthulba, Wartmannsroth, Elfershausen, Fuchsstadt, Aura, Euerdorf, Ramsthal und Sulzthal vereint sind, in den kommenden Jahren umsetzen.

Gemeinsam statt gegeneinander

Hinter dem Strategiekonzept steht der Gedanke, dass die Region sich "nur durch Zusammenarbeit weiterentwickeln kann", wie Landrat Thomas Bold bei der Vorstellung der Projektideen sagte. Denn viele Dinge könnten nur gemeinsam angegangen werden. Bold nannte den Tourismus als Beispiel.

Der Tourismus ist sowieso der Dreh- und Angelpunkt des ganzen Konzepts. "Der Tourismus ist letztlich der Kern der Allianz", erklärte Wolfgang W. Fruhmann von der Beratungsgesellschaft Dr. Fruhmann & Partner. Mit Max Wehner vom Landschaftsplanungsbüro Team 4 und Gunter Schramm vom Büro Planwerk hat er die Ideen, die die Bürgermeister und Bewohner der Saaleregion in den vergangenen anderthalb Jahren in mehreren Versammlungen gesammelt hatten, zu dem Strategiekonzept für die Allianz zusammengefasst.

Dieses sieht im Tourismus und der Naherholung das entscheidende Wertschöpfungspotenzial für die Region. Daher listet das Konzept eine zentrale Tourist-Information für das Saaletal und den weiteren Ausbau der Radregion als wichtige Ziele auf. Auch bei den Ferienwohnungen gebe es noch viele Entwicklungsmöglichkeiten, wie Bürgermeister Ernst Stross bei der Präsentation sagte.

Dem Tourismus kommt dieser hohe Stellenwert nicht von ungefähr zu. Die Gemeinden der Allianz können auf eine bereits etablierte Marke zurückgreifen: "Frankens Saalestück". Das unterscheidet die Allianz von anderen Zusammenschlüssen in der Nachbarschaft. Denn häufig ist eine einheitliche Marke, mit der Gemeinden nach außen treten, erst das Ergebnis der Allianz.

Ausstellung für Unternehmen

Naherholung mit ihren Freizeitmöglichkeiten dient auch den Bewohnern der Region, erklärte Fruhmann. Ein speziell auf das innere Gefüge ausgerichtetes Projekt ist dagegen der Ehrenamtstag für das Saaletal. Er soll, so die Idee, Organisationen die Gelegenheit bieten, sich zu präsentieren und Mitglieder zu werben. Der Ehrenamtstag soll außerdem freiwilliges Engagement einzelner Personen würdigen.

Auf der "Regional-Expo fränkisches Saaletal" sollen sich dagegen die Betriebe und Dienstleister der neun Gemeinden vorstellen. Fruhmann bezeichnete die Ausstellung als Klammer für die Region.

Ein weiterer Schwerpunkt des Konzepts ist die Entwicklung der Innenorte. Hier ist die Allianz bereits einen ersten Schritt vorangekommen. In einzelnen Gemeinden gibt es ein Förderprogramm, das die Nutzung alter Bausubstanz im Ortskern unterstützt.

Damit die gesamte Allianz oder mehrere ihrer Gemeinden die Vorschläge des Konzepts in die Tat umsetzen können, soll eine Managementstelle geschaffen werden. Die genaue Organisationsstruktur steht noch nicht fest. Verschiedene Varianten sind denkbar. So könnte sich die Allianz "Fränkisches Saaletal" mit der Allianz "Kissinger Bogen" einen Allianzmanager teilen, zumal Oberthulba zu beiden Zusammenschlüssen gehört. Oder die Koordinierung wird zumindest teilweise wegen des touristischen Schwerpunkts unter das Dach von "Frankens Saalestück" zugeordnet.

Fruhmann war bei der Präsentation der Meinung, dass einige Projekte unabhängig von der Kommunalwahl im März begonnen werden können. Denn die Bürgermeister-Herde erfährt im Frühjahr einen Personalwechsel: Fünf der neun Allianzgemeinden bekommen definitiv einen neuen Rathauschef. Die Gruppe muss sich also von Neuem zusammenfinden. Der Tourismus bleibt dabei der gemeinsame Nenner. Einige Kandidaten haben sich ja bereits eindeutig für ihn ausgesprochen.