Schüler der Hammelburger Mittelschule haben in verschiedenen Bereichen in die Arbeitswelt hineingeschnuppert. Jetzt berichteten sie von ihren Erfahrungen und Erlebnissen.
Selbstbewusstsein und eine ordentliche Portion Interesse am Beruf zeichnen die Praktikanten aus den achten Klassen der Hammelburger Mittelschule aus. Am Mittwoch präsentierten sie ihre Werke und Erfahrungen der Öffentlichkeit.
"Seit Februar war ich jeden Mittwoch zu Gast im Elfershausener Milchviehbetrieb Greu-bel", berichtet Praktikant Sandro Hufnagel ganz begeistert und präsentiert auch gleich zwei süße Milchkälbchen. "Es war abwechslungsreich und sehr interessant in diesem Betrieb", schildert Sandro, wie er am Melkroboter tätig war. "Ich werde mich nach einem Berufszweig umschauen, in dem ich auch mit Landmaschinen zu tun haben werde", bestätigt Sandro. Anhand seiner Aufzeichnungen auf der Schauwand berichtet er den Zuhörern mit viel Wissen über die vielfältigen Aufgaben des Milchbetriebes Greubel.
Über ihre tiefen Einblicke in das Erziehungswesen informiert Schülerin Sabrina Roth die Besucher.
Sie praktizierte in der KiTa St. Andreas Wartmannsroth und berichtet begeistert über die Aktion "Vom Ei zum Küken", bei der ein Brutkasten zum Einsatz kam (wir berichteten). Von seinem Einsatz beim Bauunternehmen Josef Hell aus Eltingshausen erzählt Praktikant Jonas Wehner. "Mein Herz schlägt für die Maschinen", schwärmt er, und zeigt den Besuchern, wie die Motorsäge funktioniert.
Inklusive Inklusion Einen praktischen Beitrag zum aktuellen Thema Inklusion stellten die beiden Schülerinnen Zahra und Roghayye dar, die vor eineinhalb Jahren aus ihrem Heimatland Afghanistan flüchteten. Sie hatten ihre Praktikumszeit in einem Altenheim absolviert.
Die Bandbreite der von den Praktikanten besuchten Betriebe reichte vom Handwerk über Dienstleistungen und Medizin bis hin zum Einzelhandel und zur Verwaltung.
"Ja, es hat was für unsere Praktikanten gebracht", ließ Schulleiterin Ingeborg Hoffmann keinen Zweifel über den Erfolg der Berufsorientierung aufkommen. "Ihr habt ganz viel erreicht und seid im Rahmen des Berufspraktikums ein Stück reifer geworden", lobte sie anhand der gezeigten Lernergebnisse die Fertigkeiten ihrer Schüler. Der Mittelschule in Bayern räumte Hoffman eine ganz besondere Stellung für den Anschluss der Schüler an das Berufsleben ein. "Allerdings haben wir Lehrer nicht immer die spezielle fachliche Kompetenz für die Vielzahl der Berufe. Deshalb also gibt es das Praktikum für die Achtklässler.
Eine zweite Praktikumsrunde gibt es ein Jahr später in der neunten Klasse.
Stolz sei die Hammelburger Mittelschule laut Hoffmann auf ihre Auszeichnung aus dem Vorjahr als fünftbeste Schule von ganz Bayern, die vorbildhaft ihre Schüler ins Berufsleben entlasse. Mittlerweile sei auch das Hinweisschild aus München eingetroffen und bekomme einen würdigen Platz im Eingangsbereich der Schule. Hoffmann dankte den ansässigen Ausbildungs-Betrieben und schließlich auch den Eltern dafür, dass solche Ziele erreicht wurden. Viele Praktikanten äußerten auf Nachfrage der Zeitung schon ihre Wünsche zu den Berufszweigen, wollten sich aber noch nicht konkret im Detail festlegen.