"Die Feldgeschworenen leisten lebenslang ihren Ehrendienst für die Gesellschaft", sagte stellvertretender Landrat Emil Müller bei der Vereidigung.
Mit einem Festgottesdienst begann die Feldgeschworenen-Tagung 2018 des Altlandkreises Hammelburg in der Sulzthaler Marienkirche. Dort gab es die Vereidigung des neuen Feldgeschworenen Martin Müller, der aus Schmittrain (Schondra) stammt. Pfarrer Sony Kochumalayil erklärte in seiner Predigt: "Grenzen erkennen und mit Menschlichkeit beachten, das bringt Frieden".
Zur festlich geschmückten Mehrzweckhalle, die laut Bürgermeister August Weingart zum Wohnzimmer der Feldgeschworenen wurde, wanderte der Festzug. Vorne weg die Sulzthaler Musikanten, gefolgt von den Ehrendamen an den Bändern des Siebenerzeichens sowie den ansässigen Vereinen und Ehrengästen. Weingart räumte den Feldgeschworenen einen hohen Stellenwert trotz neuer Technik und Digitalisierung ein und blickte auf 500 Jahre Geschichte zurück. "Auch Frauen können Feldgeschworene werden", ging Weingart auf Astrid Mützel aus Heiligkreuz als Beispiel ein.
"Die Feldgeschworenen leisten lebenslang ihren Ehrendienst für die Gesellschaft", brachte der stellvertretende Landrat Emil Müller (CSU) in Erinnerung. Zusammen mit dem Kreisobmann Peter Hart ehrte er Feldgeschworene für langjährige Dienste: Seit 50 Jahren ist Edwin Rau aus Untereschenbach Feldgeschworener, seit 25 Jahren sind dies Edgar Lippert aus Euerdorf sowie die Gauaschacher Rainer Dittmann, Edwin Spahn und Elmar Weidner.
Bayernweit gebe es rund 20 000 Feldgeschworene, sagte MdL Sandro Kirchner (CSU). Dieses Ehrenamt soll nicht abgeschafft werden, damit das Eigentum zuverlässig gesichert sei und der soziale Frieden hergestellt werde. Bezirksrätin Karin Renner konnte sich die fränkische Heimat nicht ohne Dorfgemeinschaft, Musik und Feldgeschworene vorstellen. Insbesondere dankte sie dem Chor des ansässigen MGV für den Kirchengesang.
Andreas Koch vom Vermessungsamt Bad Kissingen kam in seinem Fachvortrag auf die grünen Nummernschilder zu sprechen. Diese steuerbegünstigten Fahrzeuge seien nicht bei Einsätzen für die Aktionen der Feldgeschworenen vorgesehen. Koch bestätigte, dass der Bauboom weiterhin anhalte. Bis Ende 2018 schreite der Ausbau freier WLAN-Hotspots in Bayern voran. Von guter Zusammenarbeit der Landwirte mit den Feldgeschworenen berichtete Edgar Thomas, Kreisobmann des BBV. Auch in modernen Zeiten, wenn der Schlepper durch GPS automatisch gesteuert werden kann, sei der Feldgeschworene mit genauen Kenntnissen der Grenzen nach wie vor gefragt.