Schmissige, spannende und dramatische Klänge gab es beim Frühjahrskonzert der Stadtkapelle Hammelburg.
Zu einer musikalischen Reise nach Italien lud die Stadtkapelle Hammelburg zum Frühjahrskonzert in der Musikakademie ein. Über 50 aktive Musiker zauberten einen typisch italienischen und facettenreichen Hörgenuss, der den Geschmack des Publikums genau traf. Auch Melancholie und Abschiedsschmerz fehlten nicht: Mit dem Frühjahrskonzert verabschiedete sich Christine Huppmann als Dirigentin.
Doch zunächst gab es einen schmissigen Einstieg mit dem Florentiner Marsch von Julius Fucik, der gleich die große Klangfülle des Sinfonischen Blasorchesters widerspiegelte und gute Laune verbreitete. Feierliche Musik wurde in "Il postiglione d'amore" von Alfred Besendörfer präsentiert und mit sehnsuchtsvollen und ungeduldigen Melodien romantische Liebesbotschaften überbracht. Traumhaft schön wurde "Nessun dorma" inszeniert, die Arie des Prinzen Kalaf zu Beginn des 3. Aktes der Oper "Turandot" von Giacomo Puccini.
Bekannte Klänge
Ganz andere, aber bekannte Klänge waren in "Moments of Morricone" zu hören. Spannung und Dramatik wurden im Medley laut, das die Filmmusik zahlreicher bekannter Italo-Western enthielt. Farbenfroh umgesetzt wurde das Medley "Italian Holiday", einem Reigen beliebter italienischer Lieder, wie "O sole mio" oder "La Donna e mobile". Moderatorin Kerstin Becker erwies sich als perfekte Reiseführerin durch die italienische Musik und informierte zu den Stücken und Komponisten. Während den ersten Teil des Konzertes das sinfonische Blasorchester bestritt, wurde die zweite Hälfte mit Unterstützung des Vororchesters bestritten. Vorsitzender Christoph Emmerth freute sich über den Zuwachs aus der Erwachsenen-Bläserklasse und dem Nachwuchs "Luftikus". Er dankte allen Helfern, die zum Gelingen des Konzerts beitrugen, vor allem den aktiven Musikern, Dirigentin Christine Huppmann, Bernadette Roßberg, der Verwaltungsleiterin der Musikakademie und begrüßte alle Mitglieder und Ehrengäste.
2. Bürgermeister Reimar Glückler, der den Abschied der Dirigentin ebenfalls bedauerte, ging kurz in seinem Grußwort auf die Erweiterung der Musikakademie mit dem einhergehenden Umbau des Klosters ein. Ihm gefiel das Frühjahrskonzert der Stadtkapelle sehr: "Ich bin froh dass ich hierher gekommen bin".
Festlich, dazwischen mit lyrischen Passagen und fanfarenartigen Einwürfen wurde "Musica Gloriosa" dargebracht. Gerade zu sichtbar wurden die Tiroler Berger mit der Overtüre "Terra die Montagna". Das Stück präsentierte sich passend mit einer wuchtigen Eröffnungsfanfare. Einen Kontrast setzte der ruhige Mittelteil mit Flügelhorn- und Horn-Soli und endete mit einem grandiosen Finale.
Gefühlvoll und getragen ging es mit "Vivo per lei" weiter, bekannt durch den italienischen Tenor Andrea Bocelli. Mehrere Epochen und Stilrichtungen vereinte "Concerto d'Amore". Die würdevolle Einleitung, die an eine barocke Ouvertüre erinnerte, wechselte mit einem Abschnitt im Pop-Stil und wurde von einer mitreißenden Swing-Passage abgelöst, bevor das Stück getragen endete.
Ein abwechslungsreiches Konzert, dass mit zwei Zugaben "Piú bella Cosa" von Eros Ramazotti und "O mio babbino caro" - "O mein lieber Papa" endete. "Exakt und sehr gefühlvoll gespielt. Ein wirklich schönes Konzert", urteilte Zuhörerin Ulrike Lutz aus Hammelburg: "Bellissimo!"