Mit viel persönlichem Einsatz

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Aus den Reihen der zukünftigen Dirigenten spielte ein Blechbläserensemble und ein Klarinettenchor auf. Fotos: Gerd Schaar
Aus den Reihen der zukünftigen Dirigenten spielte ein Blechbläserensemble und ein Klarinettenchor auf.  Fotos: Gerd Schaar
Dozent Wolfgang Heinrich (von links) gratulierte den Absolventen Michael Haas, Gabriel Möbus, Lena Wegener und Tommes Rute. Den guten Wünschen schloss sich Bundesdirigent Ernst Oestreicher an.
Dozent Wolfgang Heinrich (von links) gratulierte den Absolventen Michael Haas, Gabriel Möbus, Lena Wegener und Tommes Rute. Den guten Wünschen schloss sich Bundesdirigent Ernst Oestreicher an.
 
Foto: Gerd Schaar
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An der Bayerischen Musikakademie erhielten vier Absolventen ihre Staatliche Anerkennung für Dirigenten.

Wenn ein Dirigent vor einem großen Orchester steht und schwungvoll seinen Taktstock bewegt, dann setzt der ambitionierte Zuhörer voraus, dass dieser Dirigent besonders befähigt ist. "Zumindest muss der Dirigent mehr können als der Musiker in seinem Orchester", brachte es Bundesdirigent (NBMB) Professor Ernst Oestreicher auf den Punkt. Als Chef des 36. Dirigentenlehrgangs erteilte er jetzt vier Absolventen die Staatliche Anerkennung. Vorstufen zu dieser hochkarätigen Befähigung sind drei weitere Phasen der Ausbildung, deren Teilnehmer am Sonntag im Großen Saal der Musikakademie ihre Zeugnisse bekamen. Viermal Stufe eins, sechsmal Stufe zwei und 16 mal Stufe drei wurden erfolgreich abgeschlossen.


Feierstunde natürlich mit Musik

Unter den staatlich anerkannten Absolventen der Stufe vier ist Michael Haas aus Beilngries anzutreffen. Neben der Dirigentenausbildung macht er so ganz nebenbei daheim noch gerade sein Abitur. "Nein, total im Stress bin ich nicht", sagt er der Zeitung. Denn schließlich mache der Musikbereich viel Spaß. Haas spielt Posaune und will beruflich ins Lehramt. Ähnlich locker geben sich die drei weiteren Absolventen Gabriel Möbus, Lena Wegener und Tommes Rute. Die Feststunde wurde musikalisch aufgelockert durch ein Blechbläserensemble und einen Klarinettenchor aus diesen Reihen. "Lernen kann man am besten draußen mit dem anvertrauten Orchester", empfahl Kuno Holzheimer, der musikalische Leiter der Musikakademie. Der Nachwuchs an sehr guten Dirigenten werde dringend gebraucht. "Wir sind jetzt auf einem guten Weg", so Holzheimer. Beachtung zollte er auch dem erfolgreichen Bestehen der Musikakademie seit 1980.


Fortbildungen wichtig

"Wichtig ist der ganz persönliche Einsatz und das Interpretationsvermögen der Dirigenten", gab Östreicher den Absolventen mit auf den Weg. Es genüge halt nicht, bloß das Handwerk zu können. Seminare und Fortbildungslehrgänge seien da nützlich. "Ich gratuliere ganz herzlich zu diesen hervorragenden Leistungen junger Menschen", sagte Landrat Thomas Bold (CSU) als Vorsitzender der Bayerischen Musikakademie Hammelburg. Die Dirigenten-Ausbildung habe eine wichtige Funktion. "Groß ist der Unterschied im Bereich der Musik-Ausbildung aus meiner eigenen Schulzeit zu heute", sagte Bold. Die Musikakademie liefere dazu den passenden Rahmen. Bold machte auf die in diesem Sommer beginnenden Umbaumaßnahmen aufmerksam und kündigte an, dass zum Beispiel der Küchenbereich ausgelagert werde. Ein altes Harmonium aus den Beständen der Franziskanermönche, Baujahr 1888, soll wieder auf Vordermann gebracht werden.