Mit Durchblick bei den Pflanzen

1 Min
Grünes ohne Chemie gab es bei der Pflanzentauschbörse in Wartmannsroth. Gerd Schaar
Grünes ohne Chemie gab es bei der Pflanzentauschbörse in Wartmannsroth.  Gerd Schaar
Blumen-, Gemüse- und Zierpflanzen konnten bei der Börse des Obst- und Gartenbauvereins getauscht werden. Gerd Schaar
Blumen-, Gemüse- und Zierpflanzen konnten bei der Börse des Obst- und Gartenbauvereins getauscht werden. Gerd Schaar
 
Zartes Pflänzchen. Gerd Schaar
Zartes Pflänzchen. Gerd Schaar
 

Blumen und Gemüsepflanzen gab es bei der Pflanzentauschbörse in Wartmannsroth. Die Vorteile: Grünes ohne Chemie und auf kurzem Weg plus wertvolle Tipps.

Der fränkische Garten nach alter Tradition weist sowohl Nutz- als auch Zierpflanzen auf. Das Gemüse wächst also in der Nähe schöner Blumen. Ähnlich geht es bei der jährlichen Pflanzentauschbörse des ansässigen Obst- und Gartenbauverein (OGV) zu. Die gab es am Samstag auf dem Rathausplatz und im Pfarrsaal.

"Es hält sich bei den Zier- und Nutzpflanzen die Waage", sagte die stellvertretende Vorsitzende Nicole Reith-Wehner. Sogar Zimmerpflanzen und Kakteen seien zum Tausch aufgetaucht. Der Austausch von Pflanzen und darüber hinaus von reichlich vielen Tipps aus der Natur hat auch heuer wieder reges Interesse gefunden. So zum Beispiel waren die Besucher an den vielen heimischen Tomatensorten interessiert. Ein Trend war herauszuhören: "Ich koche gerne mit Gemüse aus meinem Garten. Da weiß ich, dass keine unerwünschte Chemie drin ist". Und das Prinzip der kurzen Wege sei ebenfalls eingehalten. Da brauche die Salatgurke, Zucchini oder Paprika keine Reise um die halbe Welt anzutreten, um im Kochtopf zu landen.

"Ich bin zufrieden mit dem Zulauf der Besucher", sagte Reith-Wehner, die den Vorsitzenden Gerd Tröger vertritt. Ihr Dank gelte dem Helferteam und den fleißigen Hausfrauen, die wieder mit leckeren Torten und Kuchen den Besuch der Pflanzenbörse versüßten. Wie es weiterlaufe, wenn das alte Schulhaus, in dem der Pfarrsaal untergebracht ist, abgerissen wird, das sei noch völlig offen. Reith-Wehner aber ist zuversichtlich: "Da wird sich bestimmt eine Lösung finden".

Über den Gartenzaun blickt Beisitzer Alfred Liczewski, der in früheren Jahren den OGV Wartmannsroth leitete. Der Hobbygärtner und Imker aus Leidenschaft bedauert: "Die Bienen werden immer weniger, auf den Blüten meines Kirschbaumes habe ich heuer noch keine entdeckt". Nicht nur die Chemie der Landwirtschaft sondern auch die veränderten klimatischen Bedingungen mit verspäteten Frosteinbrüchen seien für die Bienenvölker schädlich. Zudem komme die einseitige Kost durch die großen Maisfelder rundum, die nach der Blütezeit auf großen Fläche kein anderes Angebot an Bienennahrung böten. Da könnten die momentanen Grüngürtelprojekte nur bedingt Abhilfe schaffen, so Liczewski. In den Privatgärten und auf Futterwiesen werde zu schnell gemäht, so dass die Wiesenblumen für die Bienen kaum als Nahrungsquelle zur Verfügung stünden. Haben die Insekten mittlerweile in den Parkanlagen der Städte das artenreichere Futterblütenangebot?

Rund 50 Mitglieder zählt der OGV Wartmannsroth. Eigenleistungen zur Dorfverschönerung wie zum Beispiel Hilfe beim Schmuck des Osterbrunnens stehen auf dem Programm. Ob der Brunnen nahe dem Rathaus in der jetzigen Form erhalten bleibt, ist noch ungewiss, denn im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt seien Änderungen möglich, war zwischen den Zeilen der Gemeinderatssitzungen zu entnehmen. "Aber wir helfen uns gegenseitig mit Rat und Tat", bestätigt Reith-Wehner das wesentliche Ziel der Vereins.