Daniel Lohfink hatte zwei schriftliche Anfragen gestellt, die offensichtlich Sprengstoff enthielten. Es ging um Grundstücke beim Gewerbegebiet Reichlersweg und um den Terroir-f-Punkt.
Für die Ramsthaler Bürgerversammlung hatte Daniel Lohfink zwei schriftliche Anfragen an Bürgermeister Alfred Gündling gestellt. Er warf der Gemeinde vor, die Grundstücke beim Gewerbegebiet Reichlersweg zu überhöhten Preisen angekauft zu haben. Lohfink war dort selbst an einer Fläche für seinen Betrieb interessiert gewesen, später aber abgesprungen.
Der Bürgermeister rechtfertigte sich mit Unterstützung von Kämmerer Norbert Winter, dass der gezahlte Preis angemessen gewesen sei, auch wenn er über dem von Acker- und Wiesenflächen gelegen hätte. Bisher scheitert das Gebiet an zwei Hallen auf Gemeindegrund, die verpachtet sind. Es existieren hierzu aber keinerlei Unterlagen, da die Verpachtung vor vielen Jahren wohl per Handschlag erfolgte. Gündling sucht hier eine gütliche Regelung mit den Hallenbesitzern.
Warum die zweite Anfrage von Lohfink nicht verlesen, aber dann von Winter beantwortet wurde, blieb offen. Lohfink hatte offensichtlich detaillierte Aufklärung hinsichtlich der Kosten und Zuschüsse für die Erstellung des Terroir-f-Punktes gefordert. Winter erläuterte das Zuschussverfahren und erklärte, dass die Gemeinde einen Zuschussantrag gestellt habe. Einige Kosten sind zuschussfähig, andere nicht. Bei Gesamtkosten in Höhe von 114 000 Euro habe die Gemeinde etwa 25 000 Euro als Zuschuss erhalten.
Lohfink hatte nach seinen eigenen Angaben vor der Versammlung vom Bürgermeister eine Ausstellung über die Angebotspreise und die tatsächlich abgerechneten Preise der beteiligten Unternehmen gefordert. Dies wünschte er auch hinsichtlich der dortigen Kanal- und Wasserarbeiten. Der Bürgermeister hatte diese Forderung abgelehnt und war auch in der Versammlung nicht bereit, auf Lohfinks Wunsch einzugehen. Lohfink kündigte an, dies nun über die Aufsichtsbehörde zu fordern.
Julian Schaub bemängelte den schlechten Winterdienst zu den Aussiedlerhöfen. Wegen der mangelhaften Räumung gäbe es Probleme für Bewohner und Lieferanten. Aussiedlerlandwirt Bernhard Sixt meinte hierzu: "Die Aussiedler gehören auch zum Dorf". Die Gemeinde komme ihrer Verantwortung nicht nach und habe für die Straßen, die in miserablem Zustand seien, keine Rücklage gebildet, so die Unterstellung. Auch mit dem schleppenden Breitbandausbau bei den Höfen zeigte er sich unzufrieden. "Wenn die Ortsgrenze um 200 Meter verlegt würde und wir dann zu Sulzthal gehören würden, wäre das Thema erledigt."
Landwirt Erich Greubel meinte, dass die Gemeinde mit der Instandhaltung aller Straßen zu den Aussiedlerhöfen überfordert sei. Er schlägt vor, sich auf den Reichlersweg zu konzentrieren und Lieferanten an die Nutzung dieser Zufahrt hinzuweisen.
Melanie Unsleber fragte beim Bürgermeister an, welche größeren Projekte in der Gemeinde anstehen würden. Gündling nannte noch einmal das neue Baugebiet, die Regenrückhaltung und die Sanierung von Straße, Wasser und Kanal im westlichen Teil der Siedlung, ohne sich allerdings auf Termine oder Reihenfolge festzulegen.