Seit fünf Jahren treffen sich Modellflugfreunde aus der gesamten Republik jedes Jahr im Sommer auf dem Gelände der Motorsportgruppe (MSG) Fuchsstadt.
Horst Lohschmidt reiste mit seinem Turbo-Prop-Modell King Air 350 im Maßstab 1:6 an. "18 Passagiere gehen in das Original dieses amerikanischen Reiseflugzeugs", weiß der Aschaffenburger. Das Modell hat statt der originalen Turbinen jedoch Verbrennungsmotoren mit Propeller für den Antrieb. Die Spannweite misst drei Meter. "Zwei Jahre Bauzeit habe ich für mein Modell gebraucht", erzählt der Liebhaber von Reiseflugzeugen. Allein schon der anhand von Fotos erstellte Plan habe ihn ein halbes Jahr gekostet. "Ich habe alles aus Holz mit eigener Hand gebaut", versichert Lohschmidt.
Der Detailreichtum der Modelle begeistert. So kann zum Beispiel auch die Passagiertüre mit der Treppe heruntergeklappt werden. "Ich habe die Fotos des Originals von allen Seiten studiert, auch von oben. Dann habe ich alles umgerechnet und maßstabsgenau in meinen Plan eingezeichnet", erklärt der Aschaffenburger.
Ohne diese Vorarbeit könne ein solches Modell nicht angefertigt werden.
Spaß hat höchste Priorität "Wenn ich nach Fuchsstadt zu meinen Modellflugkollegen fahre, schätze ich das Gemütliche", sagt er. Die Teilnehmer des Trefens kennen sich seit einigen Jahren. Der sportliche Spaß habe beim Modellfliegen oberste Priorität.
Stefan Wallenstein aus Darmstadt erklärt zu seinem Flugzeug: "Ein deutscher Jagdflieger Focke-Wulf FW190 aus dem Zweiten Weltkrieg ist das Vorbild für mein Modell." Auch sein Flieger hat einen Maßstab von 1:6 und ist bis auf wenige Bauteile aus Holz. "Ich brauchte einen Winter lang zum Bauen", sagt er.
In Fuchsstadt ist er das fünfte Mal zu Gast. "Dieses Treffen der Bruchpiloten ist ein fester Termin in meinem Kalender", freut sich Wallenstein jedes Mal auf die Atmosphäre einer Großfamilie.
Knapp zwei Dutzend Modellflugenthusiasten treffen sich hier. Zum Teil übernachten die "Bruchpiloten" in mitgebrachten Zelten, andere nehmen sich ein Gästezimmer im Dorf. Etliche fahren am späten Abend aber auch noch heim.
"Ich bin jedes Jahr auf neue Modelle gespannt", erklärt Mathias Nöth, Schriftführer der MSG. So freute er sich zum Beispiel auf die angekündigten Kleinmaschinen der "Franken-Deifel", eine lose Gemeinschaft von Modellpiloten aus Unterfranken. Die modernen Quadrokopter seien noch nicht so weit verbreitet. "Die überwiegende Zahl der Modellflieger orientiert sich weiterhin an historischen Vorbildern", so Nöth.
Gemeinde unterstützt Verein Der Schriftführer ist froh über die problemlose Zusage für solche Veranstaltungen: "Wir haben eine gute Verständigung mit der Gemeinde Fuchsstadt." Der Bürgermeister pflichtet bei.
"Die Gemeinde unterstützt diesen Modellflugplatz", sagt Peter Hart und erinnert zum Beispiel an die Baugenehmigung für die Vereinshütte. Die Freizeitgestaltung genieße einen hohen Stellenwert.
"Interessant ist auch das Schnupper-Modellfliegen im Rahmen des Ferienprogramms für die Kinder und Jugendlichen", meint der Gemeindechef. Am Samstag, 13. September, wird dazu wieder Gelegenheit auf dem Modellflugplatz sein.