Die Familie Wagenbrenner gewährte beim Ferienprogramm Einblicke in ihren großen Betrieb. Auch die Eltern staunten, wie es in einem modernen Hof zugeht.
So viel lost ist selten auf dem Hof an der Schlimpfhofer Straße. Über 30 Mädchen und Jungen bevölkerten das Anwesen von Anja und Diethard Wagenbrenner. 1990 zog die Familie weg vom Dorf und siedelte sich mit ihrem Betrieb am Gewerbegebiet neu an.
Heute bearbeiten sie 120 Hektar Acker und Wiesen und versorgen etwa 70 Stück Milchvieh. "Insgesamt sind es mit der Nachzucht 150 Tiere", informiere Anja Wagenbrenner, die die Kinder und auch einige Eltern begrüßte.
"Wichtig ist für uns, dass die Kinder sehen, wo die Milch herkommt und welche Arbeit dahinter steckt, bis sie als Lebensmittel auf den Tisch kommt", erklärte die Bäuerin. Früher hat sie im Kindergarten gearbeitet, und so verstand sie es, das Interesse der Kinder zu wecken. Die Mädchen und Jungen lauschten gebannt und stellten dann ihre Fragen.
Ihr Wissensdurst begeisterte sogar Seniorchef Hermann Wagenbrenner.
Zunächst zeigte die Bäuerin die kleinsten Kälbchen, bei denen noch die Nabelschnur zu sehen war. Sie waren schon mit Ohrmarken versehen. "Warum seht auf der Ohrmarke Lover, und was kostet so ein kleines Kälbchen?", wollte ein Junge wissen. Anja Wagenbrenner erklärte: "Auf der Ohrmarke steht der Name vom Papa des Kälbchens, und ein solches Tier, das neun Monate im Bauch der Kuh heranwächst, kostet nur 60 Euro." Nicht viel für die monatelange Arbeit, meinte die Bäuerin. Und auch die Eltern waren von der Summe überrascht.
Futter in sechs Mägen Dann ging es zu den großen Tieren. Immer wieder streckten die Kinder fragend die Hände in die Höhe. So wollten sie unter anderem wissen, was die Tiere fressen. Auch durften sie ihnen selbst Futter geben und - wer sich traute - sie streicheln.
"Die Kühe sind Wiederkäuer. Das Futter, das sie mit der einen Zahnreihe eigentlich eher mahlen, kommt mehrmals hoch und muss wiedergekäut werden, bis es in den sechs Mägen der Tiere verarbeitet ist", erläuterte die Landwirtin.
Als die Kinder den Bullen "Rudi" sahen, tauchte die Frage auf, warum er einen Ring in der Nase hat. Die Antwort: An dem Nasenring kann Bauer Diethard das schwere und starke Tier auch führen. Hin und wieder sahen die Mädchen und Jungen auch die große Zunge des Tieres. "Die ist circa 30 Zentimeter lang", wusste die Bäuerin.
Aufmerksam schauten die Kinder, wie der Melk-Roboter funktioniert. Die Maschine putzt zunächst das Kuheuter mit zwei Bürsten und führt dann fürs Melken die Zitzen des Tieres automatisch ein.
Das Gerät zeichnet auch auf, welches Tier wie oft täglich gemolken wurde und wie viel Liter Milch es gegeben hat.
Die Tiere gehen selbstständig in den Melkstand. Dafür sorgt auch das Lock-Futter, das hier zur Verfügung steht. Mit einem kleinen Stromstoß sorgt der Roboter nach dem Melken dafür, dass das Tier den Stand wieder verlässt. So ein Roboter arbeitet rund um die Uhr, für die Landwirte eine große Erleichterung. "Allerdings kostet diese Maschine auch etwa 150 000 Euro", erklärte Diethard Wagenbrenner.
Anschließend gab es noch Unterhaltung beim Malen und Spielen, auch durften Milch und Joghurt probiert werden. Ein Ratespiel zeigte, was sich die Kinder alles gemerkt haben. "Und das war schon beachtlich", freute sich die zufriedene Bäuerin Anja.