Ist Jugendarbeit vergleichbar?

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Tanz der Rhönklub-Jugend zur 850-Jahr-Feier in Wartmannsroth. Foto: Gerd Schaar/Archiv
Tanz der Rhönklub-Jugend zur 850-Jahr-Feier in Wartmannsroth. Foto: Gerd Schaar/Archiv

Ein zähes Ringen gibt es im Gemeinderat um eine gerechte Verteilung der Zuschüsse für Vereine.

Das Thema Zuschüsse für Vereine und Organisationen hält den Gemeinderat von Wartmannsroth weiterhin auf Trab. In der Sitzung am Donnerstag beschlossen die Räte letztmalige Zuschüsse nach den alten Vorgaben, die am Jahresende rückblickend für größere Anschaffungen der Vereine - in der Regel zehn Prozent - vorsahen. Zeitlich überschnitten wird diese Regelung momentan durch die neu geplante Satzung, die statt im Nachhinein nun im Voraus die Anträge von den Vereinen auf Zuschüsse berücksichtigen soll. Denn die Summen sollen rechtzeitig zur Haushaltsberatung vorliegen, damit sie dem zur Verfügung stehenden Haushaltstopf angepasst werden können.


Problem steckt im Detail

An den Stellschrauben der neuen Satzung wird noch gearbeitet. Die grobe Richtung ist einerseits in der Förderung der Jugendarbeit und andererseits in der Unterstützung bei den sehr großen Baumaßnahmen der Vereine erkennbar. Die Feinheiten der Formulierungen spiegeln sich bei der näheren Betrachtung von Übungseinheiten, Betreuungen der Kinder und Jugendlichen im Rahmen von Ferienprogrammen und Freizeitgestaltungen wider. Kann man die Jugendarbeit der Vereine zum Beispiel im Bereich Sport, Musik und Gartenbau vergleichen? Wo legt man welche Messlatte an?
Um Gerechtigkeit bei der Verteilung der Zuwendungen geht es beispielsweise auch bei großen Baumaßnahmen. Momentan schwebt noch die Bagatellgrenze von 10 000 Euro über den Anträgen.
Und dann ist die Frage immer noch nicht geklärt, ob und wie weit das Vereinsvermögen bei der Zusage von Zuschüssen eine Rolle spielen soll. "Außerdem haben wir die von der Gemeinde getragenen Wasserkosten und ähnliche Leistungen noch nie gegengerechnet", meinte Bürgermeister Jürgen Karle. Verwaltungs-Geschäftsführer und Kämmerer Daniel Görke machte auf den Ermessensspielraum der Gemeinde im Einzelfall aufmerksam.
Damit die neue Satzung pünktlich im neuen Jahr in Kraft treten kann, steht sie weiterhin auf der Tagesordnung des Gemeinderates Mitte Dezember.
Nach noch alter Vorgabe erhielten jetzt etliche Zuschuss-Anträge von Vereinen grünes Licht. So zum Beispiel die Jugendmusik-Vereinigung Saaletal (ehemals Förderverein für musikalische Ausbildung) mit 450 Euro, was pro Kind 30 Euro entspricht.
Der SV Windheim erhält mit 10:4 Stimmen einen Zuschuss von 350 Euro für die Pflege des Sportplatzes. Knapp 1200 Euro gehen an die Spielvereinigung Wartmannsroth / Völkersleier für die Flutlichtanlage, so die Abstimmung mit 12:2. Die Reparatur der historischen Fahne von den Almrausch-Schützen wird laut Abstimmung von 10:4 Stimmen mit knapp 800 Euro unterstützt.


50 Cent pro Einwohner

Der Caritas-Verband erhält auch heuer wieder 50 Cent pro Einwohner, was einer Summe von 1066 Euro entspricht.
Konstant seit mehreren Jahren sind die Realsteuerhebesätze in der Gemeinde Wartmannsroth. So erklärte sich der Gemeinderat damit einverstanden, dass auch im kommenden Jahr die Steuer für landwirtschaftliche Flächen A bei 320, die Grundstückssteuer B bei 320 und die Gewerbesteuer bei 380 Prozent bleiben soll. Bei den Steuern A und B liegt Wartmannsroth weiterhin unter dem Durchschnitt des Landkreises Bad Kissingen, bei der Gewerbesteuer um 40 Prozent darüber.
Für die gute Zusammenarbeit mit der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Rhön-Saale bedankte sich Bürgermeister Jürgen Karle in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Weiterhin erfreuliche Zahlen konnte Revierförster Tobias Wallrapp mit einem Gewinn in Höhe von rund 221 000 Euro (inklusive 100 000 Euro Förderung) für das Jahr 2015 melden. Der geplante Einschlag von 4900 Festmetern stehe momentan bei 4240 Festmetern. Sturm und Käfer hätten heuer 72 Festmeter gefordert. Die Nachfrage nach Brennholz sei gesunken.


Pflanzen eingegangen

Gezeichnet sei das Jahr heuer durch extreme Trockenheit, so Wallrapp weiter. Das habe zu erheblichen Ausfällen bei der im Frühjahr erfolgten Pflanzung (rund 25 000 Stück) geführt. Für das kommende Jahr stehen 2400 Festmeter in der Endnutzung, in der Altdurchforstung 1810 Festmeter und in der Jungdurchforstung 670 Festmeter im Forstbetriebsplan. Bei hoffentlich besserem Klima sollen im kommenden Jahr 28 000 Pflanzungen vorgenommen werden (Buche, Douglasie, Roteiche, Weiß- und Küstentannen), berichtete er. Auch rund 15 Kilometer Wegeinstandsetzung stehen auf dem Programm.