Hammelburger Krankenhaus hat eine neue Station

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Chefarzt Tobias Göbel (rechts) stellt eines der beiden Überwachungszimmer für Geriatrie-Patienten vor.Foto: Arkadius Guzy
Chefarzt Tobias Göbel (rechts) stellt eines der beiden Überwachungszimmer für Geriatrie-Patienten vor.Foto: Arkadius Guzy
Im Therapieraum sollen Patienten ihre Muskulatur stärken.Foto: Arkadius Guzy
Im Therapieraum sollen Patienten ihre Muskulatur stärken.Foto: Arkadius Guzy
 

Die Helios OrthoClinic Hammelburg hat eine neue Station. M it der Akutgeriatrie will sie den medizinischen Bedürfnissen älterer Patienten gerecht werden.

Sie haben meist verschiedene Vorerkrankungen und nehmen mehrere Medikamente gleichzeitig: Ältere Patienten stellen ganz eigene Anforderungen an die Behandlung und Versorgung. Auch die Helios OrthoClinic Hammelburg hat daher seit diesem Monat eine Geriatriestation.

Es stehen 20 Betten zur Verfügung. Die Patienten kommen typischerweise zum Beispiel nach orthopädischen oder unfallchirurgischen Eingriffen oder Schlaganfällen zur weiteren Versorgung auf die Station.

"Alte Menschen sind nicht einfach nur alte Erwachsene", sagte Professor Heiko Rath. Der medizinische Regionalgeschäftsführer der Helios Region Süd erklärte bei der offiziellen Vorstellung der neuen Station die fachlichen Hintergründe: Senioren bilden für die heutige Medizin eine eigene Patientengruppe mit eigenen Bedürfnissen. Im Alter verändert sich vieles. Rath sagte: "Der ganze Mensch wird ein anderer."

Die Geriatrie ist breit angelegt. Es gehe nicht nur um kurative Medizin, sondern die Lebensqualität der Patienten soll verbessert werden, führte Chefarzt Tobias Göbel aus. Im besten Fall sollen die Patienten zu einem möglichst selbstständigen Leben angehalten werden. Sie sollen im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe aktiviert und mobilisiert werden.

Daher spielen bei der Behandlung neben dem Arzt- und Pflegepersonal auch die Bereiche Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie und Psychologie eine Rolle. Ein eigener Sozialdienst organisiert die Anschlussversorgung und -pflege nach dem Aufenthalt im Krankenhaus.

Die Geriatrie in der Hammelburger Klinik ist bereits seit Anfang des Monats in Betrieb. Laut Göbel ist sie gut belegt. Als Chefarzt leitet er die Station. Er ist zum 1. Oktober ans Hammelburger Krankenhaus gekommen. Ebenfalls neu ist Dr. Ralf Meinck. Er unterstützt Göbel als leitender Oberarzt.

Die Planungen für die Geriatriestation hatten Ende 2017 begonnen, wie Klinikgeschäftsführer Dr. Peter Hermeling erklärte. Gespräche mit dem Landkreis fanden dabei statt. Als Zeichen der Weiterentwicklung der Hammelburger Klinik bezeichnete Landrat Thomas Bold (CSU) die Eröffnung der neuen Station. Er sprach von der Bedeutung für eine wohnortnahe Versorgung und einem Faktor für die Zukunft angesichts der älter werdenden Bevölkerung.

Für die Geriatrie wurde eine orthopädische Station umgebaut. Die Arbeiten dauerten zwei Monate. Dabei wurden zum Beispiel alle Bäder behindertengerecht eingerichtet. Auf den Stationen der gesamten Klinik wurde ein neuer Linoleumboden verlegt. Patienten mit Rollstühlen oder Rollatoren sollen sich auf dem Belag leichter fortbewegen können. Die Geriatriestation hat zwei Zimmer zur medizinischen Überwachung von Patienten, einen eigenen Speise- und Aufenthaltsraum sowie Übungs- und Therapieräume. In einem dieser Räume können Patienten an verschiedenen Geräten ihre Muskulatur und den Bewegungsapparat trainieren. Als Kernstück bezeichnete Göbel den Raum. Die Therapie soll die Mobilität der älteren Patienten fördern.

Altersmedizin Die Geriatrie befasst sich mit den Erkrankungen älterer Menschen und den Auswirkungen des Älterwerdens. Das medizinische Fachgebiet ist aufgrund des Bevölkerungswandels in jüngster Vergangenheit stark in den Blickpunkt gerückt. Es befindet sich noch in der Entwicklung. Ein breit angelegtes Wissensfeld zeichnet die Geriatrie aus. Denn es gibt nicht nur um physische, sondern auch psychische Veränderungen im Alter.