Der sanierter Bildstock fand seinen neuen Standort Obererthal. Den Segen erteilte Pfarrvikar Murphy.
Nach dem Gottesdienst in der Dorfkirche "St. Antonius Einsiedler" mit Pfarrvikar Murphy führte eine Prozession längs des Thulbatals zur Standort-Einweihung eines historischen Kreuzdach-Bildstocks. Unweit der Querung des Radweges über die Thulba und direkt an der Raststelle für Wanderer und Radfahrer in Nähe des Trinkwasserbrunnens 2 der Stadt Hammelburg hat der Bildstock seinen Standort gefunden.
"Es ist der vierte", sagte Ortssprecher Albert Trost. Zuerst habe der Bildstock aus dem Jahr 1700 an den Stockwiesen in der Nähe der Thulba gestanden, bezog sich Trost auf eine alte Landkarte aus dem Jahr 1877. Danach habe der Bildstock seinen Platz an der Friedhofsmauer und seit mehr als 50 Jahren am Eichelberg gefunden.
Anlass für den erneuten Umzug sei die Neugestaltung des Friedhofs Ende der 50er Jahre gewesen. Der Tod eines Pilzsammlers sei für den Bildstock-Standort Eichelberg ausschlaggebend gewesen.
Im Lauf der Jahrzehnte sei die Standfestigkeit wegen der Witterung gefährdet, zitierte Trost die Meinung der Obererthaler. Jetzt steht der Bildstock wieder in Thulbanähe, ähnlich dem ursprünglichen Standort.
Tisch und Bänke für die Rast Besonders freute sich die ansässige Backofengruppe über die Sanierung. Diese ist der Hauptsponsor für den Erhalt des Bildstocks, "mit einem vierstelligen Betrag", wie es Trost vorsichtig formulierte. Insider sprechen von knapp 2000 Euro. Der Aschacher Bildhauer Michael Bauer hatte sich um die Restauration gekümmert. Der Bauhof der Stadt Hammelburg sorgte für die Ausgestaltung des Fundaments inklusive Baumaterial. Schon im Vorfeld hatte die Stadt Tisch und Bänke als Ruhestation für die Radler und Wanderer am Brunnen 2 errichtet.
Ursprünglich war der Einweihungstermin für den Fronleichnamstag geplant.
Wegen des Unwetters musste der Termin jedoch abgesagt werden. Jetzt beleuchtete die intensive Abendsonne den Bildstock, der mit rotem Sandstein auf ein Stück Heimatgeschichte hinweist. Doch, was im Jahre 1700 in Obererthal geschah, das geht für den heutigen Betrachter nicht eindeutig hervor. Der einzige konkrete Hinweis ist der eingemeißelte Name "Johann Kozner". Über dem "O" von Kozner ist ein Punkt zu sehen. Vielleicht ist Közner der korrekte Name. Auch die Abkürzungsbuchstaben bieten keine Erklärung: "H.D.B.S.G.Z." links auf der Giebelseite und E.L.M.Z.O.E." rechts.
Marienverehrung Der Marienverehrung ist das zentrale Bildmotiv gewidmet. Das Relief "Herz Maria" gehört zum Neuteil des Kreuzdachbildstocks. Weinreben ranken sich um die tragende Säule, die auf einem quadratischen Säulenfuß ruht. Alles aus rotem Sandstein.
Das Material hält nicht ewig, gerade wenn es der Witterung ausgesetzt ist.
Seit vielen Jahren feuert die Obererthaler Backofengruppe ihre Öfen für den guten Zweck. Die Erlöse aus den Plootzen und Zwiebelkuchen gehen einem guten Zweck für das Dorf zu. Davon zeugen zum Beispiel die Dorfbrunnenbecken nahe dem Kirchengebäude und die bronzene Figurengruppe der Plootzbäcker in der Dorfmitte. Zusätzlich zur Bildstocksanierung habe die Backofengruppe noch die Wendelinusfigur nahe der Straße zur B27 reinigen lassen, bestätigte Trost.