Die vielen Baumaßnahmen im Ort beschäftigen die Bürger. Auch die vielen ungenutzten Bauflächen sorgten für Diskussion. Allein in Oberthulba gebe es 65 unbebaute Flächen.
Im Pfarrsaal begann der Reigen der herbstlichen Bürgerversammlungen des Marktes Oberthulba. Ortsbeauftragte Margot Schottdorf (CSU/ FWG) begrüßte die Anwohner, den Marktgemeinderat und Bürgermeister Gotthard Schlereth (FWG), der auf seiner Rundreise durch die acht Ortsteile am Dienstag in Oberthulba Station machte.
Die Asylbewerber sind da. Sie tauchen auch in der Statistik des Marktes auf. So zum Beispiel bei den Zuzügen in Hassenbach, die ursprünglich die Zahl neun auswies, mittlerweile aber um 59 Flüchtlinge erweitert werden muss. Unter diesen Afghanen, Syrern und Ukrainern seien 14 Kinder und 15 schulpflichtige Jugendliche, die auch neues Leben in die Kindergarten- und Schulstatistik brächten, so Schlereth. Pfarrer Dr.
Jaroslaw Woch setzte sich für die Sicherheit der Flüchtlingskinder ein: "Ein Achtungsschild am Hassenbacher Ortseingang wäre hilfreich." Was er nicht wusste: inzwischen steht so ein Warnschild schon dort.
"Die Asylbewerber sollen als unsere Gäste gut behandelt werden", sagte Schlereth. Er wünschte sich, dass die Diskussionen hierüber im vernünftigen Rahmen bleiben, handle es sich doch um das Grundrecht Asyl. Schlereth: "Wir wissen momentan nicht, wie alles ausgeht." Das gelte insbesondere für die Bereiche Kindergarten und Schule. Die große Zahl von knapp 200 im Marktbereich ungenutzten privaten Bauplätzen führte zu der Frage aus dem Saal: "Sollten wir nicht eine Baulandsteuer für ungenutzte Grundstücke einführen?". "Das wäre schön", antwortete Schlereth, "aber das Grundrecht schützt das Eigentum". Allein im Ortsteil Oberthulba seien es 65 Bauplätze, die unter hohen Kosten voll erschlossen
seien und nicht genutzt würden.
Die Grundsatzdiskussionen um die Baumaßnahmen im Hauptort des Marktes sind offenbar Geschichte. Es gab keine Nachfragen zur Gestaltung des Marktplatzes, der Unteren/ Oberen Ecke oder der Kissinger Straße. Schlereth dankte den Anwohnern für deren Verständnis, wenn es um die Belästigung durch Lärm und Schmutz geht. Aber auch den Grundeignern galt der Dank des Bürgermeisters für das Entgegenkommen bei Grundstücksverhandlungen anlässlich der Baumaßnahmen.
Wer pflegt das Grün?
Was die Anwohner beschäftigte, das war auch nicht die Frage, ob die Alleebäume gefällt werden sollen, sondern es waren lediglich Detailfragen zur Begrünung der Kissinger Straße im Bereich der Einmündung Ledergasse und Thulbabrücke.
Einer wollte noch wissen: "Wer pflegt das Grün?". Rätin Schottdorf, die zugleich auch Vorsitzende des ansässigen Obst- und Gartenbauvereins ist, wies auf das zu erwartende Engagement von freiwilligen Helfern hin, räumte jedoch ein: "Unser Verein kann aber nicht alles erledigen."
Was die Anwohner sonst noch bewegte, waren zu hohe Geschwindigkeiten in der Hammelburger Straße und im Gewerbegebiet Reith, Abfälle auf Parkplätzen, Gewährleistungen bei mangelhaften Bauarbeiten und die Frage, ob sich ein Drogeriemarkt in Oberthulba ansiedeln werde. Schlereth wies auf eine laufende Standortuntersuchung möglicher Investoren hin und sagte: "Es hängt sicherlich von der zu erwartenden Kaufkraft ab."
Schottdorf erbat sich Hinweise über verlassene Holzlager: "Es geht um einen Überblick der Besitzer, vielleicht sind manche schon verstorben."