Von der Oppositionsbank in die Regierungsverantwortung: Staatssekretärin Manuela Rottmann (Die Grünen) lernt, geduldiger zu werden.
Nur vier Jahre lang saß die Hammelburger Juristin Dr. Manuela Rottmann (49) für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen als Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Bad Kissingen auf der Oppositionsbank. Seit hundert Tagen trägt sie nun Regierungsverantwortung für ganz Deutschland, nachdem ihr Parteifreund Cem Özdemir sie als Parlamentarische Staatssekretärin in das von ihm geführte Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft berufen hatte.
Aufbruchstimmung
"Ich war gerne Bundestagsabgeordnete", versichert Manuela Rottmann im Gespräch mit dieser Zeitung. "Mich hat es gar nicht unbedingt in die Regierung gezogen." Aber in den Sitzungen des Regierungskabinetts spürt sie jetzt Aufbruchsstimmung, starken Idealismus und Veränderungswillen: "Eine neue Generation hat Verantwortung übernommen. Der Teamgeist ist groß." Dies gilt vor allem für die Zusammenarbeit mit Bundesminister Cem Özdemir, mit dem sie sich täglich austauscht, sei es im täglichen Telefonat oder auch nur bei zufälligem Zusammentreffen auf dem Flur. "Ich arbeite sehr gerne und gut mit ihm zusammen."
Natürlich fordert der Wechsel ins Regierungsamt von Manuela Rottmann auch manche Umstellung. "Ich muss lernen, geduldiger zu werden", gibt sie offen zu. "Es geht halt nicht alles sofort." Dabei ist sie bemüht, Termindruck und Stress nicht unmittelbar an ihre Mitarbeiter weiterzugeben, bekennt aber auch: "Ich traue meinem Team viel zu." Unangenehm und gewöhnungsbedürftig ist für sie vor allem, bereits zugesagte Termine wegen anderer Dringlichkeiten, zum Beispiel wenn sie kurzfristig den Minister vertreten muss, plötzlich verschieben oder absagen zu müssen. "Mir ist Verlässlichkeit wichtig." Aber "normale" Arbeitstage wie früher gibt es für sie nicht mehr. Zwischen 7 und 8 Uhr morgens hat sie ihren ersten Gesprächstermin, den letzten gegen 21 Uhr. "Danach oder notfalls am Wochenende muss weggeschafft werden, was liegen geblieben ist." Durch die noch engere Terminlage als in ihren vier Jahren als Bundestagsabgeordnete ist Rottmanns Privatleben natürlich stärker eingeschränkt. Dennoch versucht sie, Zeit für ihre Freunde zu finden, wobei sie aufpassen muss, "nicht nur über Politik zu reden". Fest vorgenommen hat sie sich, egal wie vollgepackt und stressig der Tag auch sein mag: "Bücher lese ich immer - abends nach 22 Uhr."
Ihr neues Amt wirkt sich auch auf die Arbeit im Wahlkreis aus. "Die Nachfrage nach Terminen ist noch einmal deutlich größer geworden." Doch jetzt trägt Rottmann Verantwortung für ganz Deutschland, weshalb sie in Berlin mehr zu tun hat und auch in der neuen Funktion ihr Tag nur 24 Stunden hat. Aber sie versichert: "Auch wenn die Herausforderungen der Landwirtschaft in Deutschland unterschiedlich sind, bleibt mein Wahlkreis meine Basis." Erst kürzlich war sie in der sitzungsfreien Woche wieder in der Heimat und besuchte landwirtschaftliche Betriebe. "Nach zehn Tagen zwischen Fladungen und Hammelburg bringe ich immer einen ganzen Sack voller Ideen mit nach Berlin." Der Austausch mit Fachleuten aus der landwirtschaftlichen Praxis ist ihr lieber als Gespräche mit Verbandsfunktionären: "Die Praktiker haben meistens den klareren Blick auf das, was sich ändern muss." Im Ministerium ist Manuela Rottmann verantwortlich für den Haushalt, die Themen Ernährung und gesundheitlicher Verbraucherschutz, für Wald, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Vor allem aber kümmert sie sich - "das war mir besonders wichtig" - um den ländlichen Raum, der schon in den Jahren als Abgeordnete bei ihr an erster Stelle stand. "Eigentlich war dies meine Hauptmotivation, für den Bundestag zu kandidieren und in die Berufspolitik zurückzukehren. Landwirtschaft und Weinbau - das ist täglich Brot, wenn man für den Wahlkreis Bad Kissingen arbeitet." Schon von 2006 bis 2012 war sie als hauptamtliche Umwelt- und Gesundheitsdezernentin im Frankfurter Magistrat für den Stadtwald, den Klimaschutz und die Ernährungsbildung zuständig.
Kaum im neuen Amt eingearbeitet, muss sich Staatssekretärin Manuela Rottmann zwangsläufig mit dem Krieg in der Ukraine befassen, dessen Folgen sich auch auf ihre Aufgaben und Ziele auswirken. Wir haben sie danach befragt.
Was sind Ihre persönlichen Ziele? Wird der Krieg in der Ukraine manche verhindern oder verzögern?
Frau Manuela Rottmann sagt in einem Interview der Zeitung, dass sie gerne Bundestagsabgeordnete gewesen war. Dies kann ich mir gut vorstellen bei einem Gehalt von 10000 € im Monat und sonstigen Zulagen, wo ohnehin immer wenige Abgeordnete anwesend sind und deshalb selten dort zu sehen sind. Dies war sicherlich ein sehr angenehmer Job. Nun bin ich mal gespannt, wenn Frau Rittman hier wirklich mal etwas leisten muss, ob auch dann wirklich etwas vorangeht. Da habe ich doch erhebliche Zweifel. Ich finde das Gehalt für einen Bundestagsabgeordneten einfach maßlos übertrieben hoch und für das was sie machen auch nicht in Ordnung.
Sehr geehrter Herr von Dobschütz! Vielen Dank für den Bericht. Ich frage mich jedoch was die Kernaussage ist. Wo findet sich die Leistung wieder? Der Zeitaufwand ist normal und das wird Weden bei Frau Dittmar oder bei Frau Bär anders sein. Dafür sind sie auch Gewürznelken werden auch entsprechend gut bezahlt!
Was sind die Ergebnisse nach 100 Tagen?
Nix! Gar nichts!
Dass Frau Rottmann landwirtschaftliche Betriebe besucht etwa? Hat sie das etwa vorher nicht? Sie besucht aber nur die ihrer Parteifreunde und Bio Bauern. Warum nicht Großbetriebe oder konventionelle Landwirte in ihrem Wahlkreis? Warum werden statt den Floskeln (und davon hat sie genügend gebraucht) und krassen Fehleinschätzungen nicht produktive streitbare Gespräche geführt?
Die Ukraine fällt beispielsweise als Lieferant aus! Die Menschen hamstern Öle, Mehl, etc. Wer soll die 120 Mio Menschen in Afrika beliefern? Hauptsache für uns reicht es? Wir können uns versorgen?
Stimmt das denn eigentlich? Stimmen die Angaben über Fläche, Energie oder Nitrat? Sie sollte sich mal mit Bauer Willy unterhalten! Die die von Nitratproblemen reden wissen doch gar nicht worum das geht und dass noch kein Mensch an einer Nitratvergiftung gestorben ist! Ja genau!
Aber dem geht man aus dem Weg!
Wenn nicht schleunigst etwas mit den stillgelegten Flächen passiert und diese bebaut werden werden wir auf Sicht in eine weltweite Ernährungskatastrophe rennen! Jede Tonne Ertrag ist das JETZT wichtig.
Die Zeit läuft weg! Es gilt schnell zu handeln zu pflügen und zu säen damit noch was wächst!
Aufwachen und nicht mit Plattitüden glänzen und auf Ideologie zurückziehen! Dafür haben wir keine Zeit mehr aus der Verantwortung für die Menschen und Humanität!