Das Abwasser von Poppenroth, Schlimpfhof und Albertshausen fließt seit einigen Wochen in die Kläranlage nach Hammelburg.
Das Abwasser von Poppenroth, Schlimpfhof und Albertshausen fließt seit einigen Wochen in die Kläranlage nach Hammelburg. Für den Anschluss der drei Orte an das Kanalnetz des Abwasserzweckverbands (AZV) Thulba-Saale musste eine 875 Meter lange Sammelleitung gebaut werden. Sie wurde nun auch offiziell in Betrieb genommen.
Bereits bei Gründung des AZV vor 25 Jahren war der Anschluss der drei Orte konzeptionell vorgesehen, erinnerte der Hammelburger Bürgermeister Armin Warmuth (CSU). Im März dieses Jahres hatten die Bauarbeiten begonnen. Warmuth nannte einige technische Daten zu der neuen Leitung: Sie liegt in einer Tiefe von zwei bis fünf Metern. Etwa 4000 Kubikmeter Boden mussten bewegt werden. Die technische Inbetriebnahme fand am 29. September statt. Die Kosten lagen laut Warmuth bei rund 575 000 Euro und damit zehn Prozent unter der beauftragten Summe, wie er erwähnte.
"Für die Stadt Bad Kissingen wurden sogar 1,2 Millionen Euro verbaut", sagte Kay Blankenburg (SPD), Oberbürgermeister von Bad Kissingen. Denn für die Stadt kamen weitere abwassertechnische Investitionen wie zum Beispiel der Bau von Regenrückhaltebecken dazu. Blankenburg dankte den beteiligten Bauverwaltungen und -unternehmen dafür, dass das Vorhaben in einem halben Jahr geschafft worden sei. Dem Dank schloss sich der Bürgermeister aus Oberthulba, Gotthard Schlereth (CSU/Freie Wähler), an.
Der Bau der Sammelleitung war in diesem Jahr das größte Abwasserprojekt im Landkreis Bad Kissingen, sagte Birgit Imhof vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen. Wie sie besonders erwähnte, war es ohne Förderung durch die beteiligten Kommunen selbst finanziert.
Imhof würdigte den Anschluss an die Hammelburger Kläranlage als Beitrag für den Gewässerschutz, da es den Nährstoffeintrag in das Zuflusssystem der Thulba verringere. Auch Hans-Ulrich Hoßfeld vom Ingenieurbüro Hossfeld und Fischer stellte den Umweltbeitrag für die Lauter heraus, indem er in seiner Ansprache den Bach sprechen ließ.
Zur Einweihung der Sammelleitung hatten AZV-Geschäftsführer Burkhard Oschmann und sein Team sich ein Gewinnspiel ausgedacht: Die Gäste durften Tischtennisbälle in den Kanalschacht der Sammelleitung werfen, um dann zu schätzen, wie lange sie bis zur Hammelburger Kläranlage brauchen - der erste Ball wurde am Abend, mehr als vier Stunden nach der Einweihungsfeier, im Zulaufpumpwerk an der Kläranlage gesichtet. Mit dem Anschluss an das Abwassersystem des AZV ist die aus den 1970er Jahren stammende Kläranlage bei Albertshausen funktionslos geworden. Nach Auskunft von Schlereth wird es nun Gespräche zwischen Oberthulba und Bad Kissingen geben, was mit der Anlage und dem Gelände passieren soll.