Diskussionen um 1023 Euro

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Der Gemeinderat tat sich schwer damit, für die Bücherei 1023 Euro für die Anschaffung einer arbeitserleichternden Software zu bewilligen. Der Bücherflohmarkt am Sonntag, 23. Oktober, könnte zu diesem Kauf einen wichtigen Beitrag leisten. Foto: Charlotte Wahler
Der Gemeinderat tat sich schwer damit, für die Bücherei 1023 Euro für die Anschaffung einer arbeitserleichternden Software zu bewilligen. Der Bücherflohmarkt am Sonntag, 23. Oktober, könnte zu diesem Kauf einen wichtigen Beitrag leisten. Foto: Charlotte Wahler

Der Ramsthaler Gemeinderat tat sich schwer, der Bücherei notwendige Software zu bewilligen. Aber die Photovoltaikanlage ist einen Schritt weiter.

Gerade einmal 15 Minuten brauchte am Donnerstag der Gemeinderat, um das weitere Vorgehen zur Errichtung der seit 2014 geplanten Photovoltaikanlage auf dem Gelände der ehemaligen Erdaushubdeponie einstimmig zu verabschieden. Für den Antrag der katholischen Bücherei zur Übernahme von Hard- und Softwarekosten in Höhe von 1000 Euro brauchte man genau so lange.

Vor zwei Jahren beantragte der in Forchheim ansässige Stromversorger Naturstrom AG den Bau einer etwa 1,5 Hektar umfassenden Photovoltaikanlage auf dem Ramsthaler Flurstück 3148, einem zwei Hektar großen Areal der früheren Erdaushubdeponie. Im Januar 2015 stand dieses Vorhaben erstmals auf der Tagesordnung des Gemeinderats, der sich vom Ingenieurbüro für Freiraumplanung Dietz & Partner (Elfershausen) seitdem fachlich beraten ließ. In seiner fünften Sitzung zu diesem Thema nahm der Gemeinderat nun am Donnerstag die Einwände der Träger öffentlicher Belange zur fünften Änderung des Flächennutzungsplanes sowie zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan zur Kenntnis oder beauftragte das Planungsbüro, berechtigte Anmerkungen in der weiteren Planung zu berücksichtigen.

Grundsätzliche Einwände der Behörden oder der Bürger gegen die Photovoltaikanllage hatte es im Zeitraum der öffentlichen Auslegung beider Pläne nicht gegeben. Die von den zu befragenden Behörden und Ämtern gemachten Anmerkungen waren lediglich redaktioneller Art oder verwiesen auf Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, die das Planungsbüro Dietz & Partner ohnehin berücksichtigt hätte, wie dessen Mitgesellschafter Martin Beil den Gemeindevertretern versicherte. So bedurfte es keiner weiteren Diskussion, und der Rat beschloss einstimmig, sowohl den geänderten Flächennutzungsplan als auch den vorhabenbezogenen Bebauungsplan nun dem Landratsamt zur Genehmigung vorzulegen.


Problematische Dachneigung

Schon mehrfach hatte sich der Gemeinderat in der Vergangenheit mit der Einhaltung von Vorschriften beim Bauvorhaben des Unternehmers Burkhard Baunach auf dem Flurstück 3013 zu befassen. Diesmal stand der von Baunach eingereichte Tekturantrag zum Anbau eines zusätzlichen Eingangsbereiches mit Ausstellungsraum zur Diskussion. Darin war vorgesehen, die erlaubte Baugrenze um 1,50 Meter zu überschreiten. Auch bereitete dem Rat die geplante Dachneigung etwas Kopfzerbrechen. Da Bürgermeister Alfred Gündling zuvor mit dem Landratsamt als zuständige Genehmigungsbehörde über mögliche Einwände gesprochen hatte, schlug er nun dem Rat vor, den geplanten Anbau grundsätzlich zu genehmigen, auch die vom Bebauungsplan abweichende Dachneigung zu akzeptieren, nur die Baugrenzenüberschreitung abzulehnen. Weiterhin möge das Landratsamt die Notwendigkeit von Toiletten und Pkw-Stellplätzen prüfen. Der Gemeinderat stimmte bei einer Gegenstimme diesem Vorschlag zu.

Dachform und Bebauungsgrenze sorgten auch bei einer privaten Bauvoranfrage für Diskussion. Während die Garage des geplanten Doppelhauses außerhalb der erlaubten Baugrenze akzeptiert wurde, sorgte das geplante "Flachdach mit intensiver Begrünung" für Gesprächsstoff. Flachdächer nähmen allmählich überhand, wurde kritisiert. Bauherren sollten sich doch dem traditionellen Dorfbild besser anpassen. Doch mit nur einer Gegenstimme wurde die Bauvoranfrage genehmigt.


Mit zwei Gegenstimmen

Eine Viertelstunde wurde über den kurzfristig eingereichten Antrag der Ramthaler Bücherei beraten, die um die Übernahme der Anschaffungskosten bestimmter Hard- und Software in Höhe von 1023 Euro gebeten hatte. Mittels Computertechnik will man dort das zeitraubende manuelle Ein- und Austragen der Medien künftig durch Einsatz eines Scanners erleichtern und beschleunigen. Obwohl der Bürgermeister einen Finanzierungsvorschlag zur Haushaltsdeckung vorgab, stimmte der Gemeinderat erst nach längerem Hin und Her dem Antrag bei zwei Gegenstimmen zu.