Zu einem kleinen Grenzgang zwischen Völkersleier und Schwärzelbach trafen sich Interessierte mit Feldgeschworenen und Bürgermeister.
Die eigenen Grenzen kennen und die Nachbarschaft sorgsam pflegen. Das waren die Gründe für die etwa fünf Dutzend Grenzgänger aus Völkersleier und Schwärzelbach, sich am Sonntagmorgen am Dreimärker nahe Wartmannsroth für einen kleinen Grenzgang zu treffen und den rund sechs Kilometer langen Grenzweg durch Flur und Wald bis zur Sippachsmühle abzuschreiten. Der Feuerbach half bei der Grenzorientierung.
Freilich waren Bürgermeister Jürgen Karle und die Feldgeschworenen aus den vorgenannten Ortsteilen zugegen. Obmann Otto Winter aus Völkersleier: "Die Resonanz der Besucher ist wie erwartet erfreulich hoch". Obmann Dieter Hämel aus Schwärzelbach: "Wir Schwärzelbacher mussten kurzfristig planen, aber es hat schließlich doch geklappt". Nein, der Bürgermeister wurde jetzt nicht gestaucht, ist er doch längst kein Neuling mehr in seinem Amt. Gefreut hatten sich die Kinder, die den Grenzgängern eifrig voraus liefen und für die Entdeckung des nächsten Grenzsteins eine Geldmünze als Belohnung erhielten. So blieb die Tradition erhalten.
Aber auch die Erwachsenen hatten Spaß an dem rund sechs Kilometer langen Marsch, der bis zur Sippachsmühle führte. Dort gab es zum Mittag eine Rast mit kulinarischer Stärkung vom Grill. Vor zwei Jahren fand ein Grenzgang von Völkersleier an der Grenze nach Dittlofsroda statt, und vor sechs Jahren gab es den kompletten Grenzgang rund um Schwärzelbach. Geplant sei ein kleiner Grenzgang in zwei Jahren zwischen Völkersleier und Heiligkreuz, sagte Lothar Haas (WG Völkersleier). Im Wanderzug der Grenzgänger sind die beteiligten Jagdgenossen, also die Grundstücksbesitzer und Verpächter von Jagdgrund, häufig anzutreffen. Auf den Grenztouren herrscht fröhliche Stimmung wie in einer Großfamilie.