Die Ethik im Dienste des Friedens

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Der Autor und sein Buch: Michael Mence auf dem ethischen Pfad zum Weltfrieden. Foto: Gerd Schaar
Der Autor und sein Buch: Michael Mence auf dem ethischen Pfad zum Weltfrieden. Foto: Gerd Schaar

Michael Mence hat seine Lebenserfahrungen aus nahezu siebeneinhalb Jahrzehnten zu Papier gebracht.

Der Titel ist auch das Thema des Buches: Der ethische Pfad zum Weltfrieden. "Es ist ein spannendes Experiment", wartet Mence auf die Rückmeldungen der rund 130 Universitäten in aller Welt, denen er sein 200 Seiten starkes Werk geschickt hat. Auch die Hammelburger Stadtbibliothek hat ein Exemplar erhalten, das ausgeliehen werden kann.
Das Buch ist Deutsch und Englisch verfasst. Stellt man es auf den Kopf, so beginnt es mit dem englischen Teil. In der Buchmitte treffen sich die beiden Versionen. "Zielgruppen sind die führenden Politikwissenschaftler auf den weltweiten Ranglisten hochwertiger Universitäten", erläuterte Mence. Sein Ziel ist, dass die Besinnungswald-Anschauungen und die damit verbundenen Wertebotschaften in den zehn Weltzonen aktive Projektgruppen ("Resurgence-Groups") erreichen.

Auch zwei CDs

"Die Früchte unserer Felder gehören allen. Wir erstreben fairen und stabilen Kommerz", heißt es in Mences Lied "Unsere Erde". Die Texte hat er selbst gedichtet. Es sind Verse aus Mences Besinnungswald-Lied über die acht Öko-Kulturbotschaften. Diese Botschaften beschäftigen sich mit den Themen: Verhältnis zur Natur, Mitwelt statt Umwelt, Eine Welt, Solidarität, Verhältnis zur Natur, Lebens- und Wirtschaftsweise, Wertewandel und schließlich auch die anstehenden Zukunftsperspektiven. Gerade in einer "Fairtradestadt", zu der Hammelburg vor kurzer Zeit ausgezeichnet wurde, seien zumindest einige dieser Themen sehr aktuell, so Mence.
Zu dem Werk gehören auch zwei CDs - eine für die kathalytischen Glossare und eine mit Musik über das Besinnungswald-Lied. Den oben genannten Song (auch auf youtube) hat die Sängerin Jule Bauer unter professionellen Studiobedingungen in Würzburg aufgezeichnet. "Die CD-Produktion und der Druck etlicher hundert Bücher haben eine Menge Geld verschlungen", weist Mence auf die mittlerweile leere Kasse der Stiftung für Besinnungswälder hin. Auch sein privates Geld investierte er.

Bilder und Grafiken

Das Buch "Der ethische Pfad zum Weltfrieden" ist ein Kompendium. Es glänzt nicht nur durch umfangreiche Glossare und Beschreibungen der Besinnungswald-Anschauung samt genauer Darlegung des Stiftungswesens, sondern auch durch hochwertige Farbdrucke von Bildern und Grafiken.
"Das Buch hat mich insgesamt fünf Jahre Arbeit gekostet", berichtete Mence. "Die ganzheitliche humanitäre Ethik ... vernetzt Sozial- und Gesellschaftskritik mit holistischer Naturethik und Humanitärethik", beschreibt er sein Werk in seinen Einführungsworten. Der Aushöhlung demokratischer Bürgerrechte und Parlamente will Mence in dieser gesellschaftlichen Umbruchszeit mit sanfter, aber überzeugender Evolution entgegenwirken.
Mence führt in seiner authentischen Fallstudie "Die Gatekeeper" vor Augen, wie das deutsche Petitionsverfahren seinen Antrag auf Verbreitung und Umsetzung der Besinnungswald-Anschauung im Jahre 2008 systematisch abschmetterte. Die Stiftung für Besinnungswälder Deutschland hatte darum gebeten, das Grundgesetz durch die acht Lied genannten ökologischen Grundpflichten zu ergänzen. Verbunden damit seien die humanitären Werte: Aufrichtigkeit, Barmherzigkeit, Friedfertigkeit, Geduld, Gemeinsinn, Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Toleranz, Uneigennützigkeit, Vertrauen und Zivilcourage.

Der gebürtige Engländer Michael Mence kam als Sechsjähriger 1948 nach Neuseeland, weil seine Eltern dorthin emigrierten. Schon in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war sein Vater Horace Mence als Freidenker und Humanist in London aktiv und in Kontakt mit Bertrand Russell, Bernard Shaw und H. G. Wells. In den 60er Jahren absolvierte Michael Mence ein Studium der Geisteswissenschaften an der Universität von Canterbury (Neuseeland). Nach Europa kehrte er 1964 zurück und war für einen internationalen Konzern in Köln tätig. Von 1968 bis 1971 war Mence der strategisch planende Marketingleiter eines Autokonzerns mit Sitz in Lausanne (Schweiz). Danach war er in Frankfurt für das Beratungs-Unternehmen Harbridge-House tätig. Es folgten weitere Tätigkeiten als Geschäftsführer bei anderen Firmen und ein Lehrauftrag für internationales Marketing an der Uni Fulda.
Michael Mence und seine Ehefrau Cornelia zählten 1981 zu den Gründungsmitgliedern der Partei "Die Grünen". Auch schloss sich Mence in den 70er und 80er Jahren der deutschen Friedensbewegung an und demonstrierte gegen den Nato-Doppelbeschluss, die Stationierung US-amerikanischer Mittelstreckenraketen in Deutschland.
Seit 1987 engagieren sich Michael und Cornelia Mence für die Aufarbeitung der deutsch-jüdischen Geschichte in Unterfranken. Ausstellungen und mehrere Bücher (Letzte Spuren, Nachbarn der Vergangenheit, Hirschenbergers Genisa) zeugen davon. In Sachen Besinnungswald schrieb Michael Mence gegen Ende der 90er Jahre sein erstes Buch "The Opportunity Shop". 1999 folgte die Gründung der Besinnungswald-Stiftung. Einen Besinnungswald können Interessierte unterhalb der Platzer Kuppe besuchen. Die Mences und Freunde pflanzten ihn dort zu Beginn dieses Jahrhunderts.