Die ersten Minuten entscheiden

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Thomas Schreiner erklärte im Gemeinderat die Funktionsweise eines lebensrettenden Defibrillators. Foto: Gerd Schaar
Thomas Schreiner erklärte im Gemeinderat die Funktionsweise eines lebensrettenden Defibrillators. Foto: Gerd Schaar
Foto: Gerd Schaar
Foto: Gerd Schaar
 

Auch in Sulzthal soll es bald einen Defibrillator geben. Wie das lebensrettende Gerät funktioniert, wurde jetzt im Gemeinderat vorgestellt.

In vielen Gemeinden gibt es schon einen lebensrettenden Defibrillator, nun soll Sulzthal folgen. Bürgermeister August Weingart und der Gemeinderat begrüßten Projektmanager Thomas Schreiner vom Zentrum für Telemedizin (ZTM) Bad Kissingen, der das Gerät erklärte und Fragen beantwortete.


Spendenaufruf

"Es geht um Sekunden", sagte Schreiner. Denn wenn bei plötzlichem Herzstillstand nicht geholfen werde, dann bleibe das menschliche Gehirn ohne Blutversorgung, und Folgeschäden drohen bis hin zum Tod. Werde dem Betroffenen nicht mit dieser Sofortmaßnahme geholfen, drohe mit jeder Minute Wartezeit mehr zumindest der unausweichliche Pflegefall. Schreiner: "Jeder von uns kann von einem Herzstillstand oder Herzflimmern betroffen sein, und die ersten paar Minuten entscheiden".
Es gibt verschiedene Ausführungen rund um das Kerngerät, den Defibrillator. Der besteht im Prinzip aus einem Akku, der die nötige Power liefert für den gesteuerten Stromschlag. Der Stromimpuls gelangt über zwei Kabel, die per Riesenpflaster auf den Oberkörper des Betroffenen aufbracht werden, zum Herzen, und dieser Impuls regt es zum kontrollierten Schlagen an.
Eine Elektronik überwache die Vorgänge und gebe dem Helfer durch Regieanweisung Sicherheit. Für die Aufstellung an öffentlichen Plätzen sei ein verplombtes Gehäuse zu empfehlen, stellte Schreiner ein Exemplar vor. Beim Öffnen werde automatisch die Leitstelle informiert. Diese Lösung koste etwa 4000 Euro. Jetzt hofft Weingart auf die Spendenbereitschaft der Anwohner für die Aktion, die von einer Bank unterstützt werde.


Einweihung verschoben

Die Busfahrten zum Freilichtmuseum in Fladungen waren schon gebucht, denn dort wird das historische Büttnerhaus aus Sulzthal wieder aufgebaut. Viele Sulzthaler freuten sich auf den Einweihungstermin am 18. Juni, doch jetzt wurde dieser Termin erneut verschoben. Nun soll am 29. Juli die Einweihung sein.
Der Bürgermeisters rief zum sparsamen Umgang mit dem Trinkwasser auf. "Am Grundwasserspiegel fehlen sechs Meter, und es braucht etwa drei Jahre regelmäßigen Regens zum Erreichen des Normalzustandes." Weingart bat um Verständnis, wenn öffentliche Brunnen heuer notfalls abgestellt werden müssen.
Grünes Licht erhielt die Liste für den Bedarf an aktueller Ausrüstung für die Feuerwehr im Gesamtwert von 2700 Euro. Dabei geht es um Helme, Nackenschutz, Helmlampen und weitere Ausrüstungsteile für acht Atemschutzträger.
Auf Distanz zur Auftragsvergabe für die Sanierung des Bachverlaufes gingen die Räte, als sie vom Ergebnis der Ausschreibung erfuhren. "Von den vier angeschriebenen Firmen hat sich nur eine gemeldet", berichtete Weingart. "Und zwar mit derart überhöhtem Preisangebot, dass wir laut VOB einen schwerwiegenden Grund zum Rücktritt haben." In diesem Sinn wurde im nichtöffentlichen Teil der Sitzung entschieden.
Mit zwei Gegenstimmen erklärten die Räte sich mit der Änderung des Bebauungsplans für die Windkraftanlage einverstanden. Darin wurde einer von vier geplanten Windkraft-Standorten gestrichen. Zustimmungen erhielten sowohl die Sanierungssatzung für Euerdorfs Innerorts-Konzept als auch die Änderung der Vereinbarung "Frankens Saalestück" mit Einbeziehung des Landkreises Bad Kissingen. Zur Kenntnis nahmen die Räte den Antrag der Imker, öffentliche Grünflächen bis zum 31. Juli nicht zu mähen und diese für Insekten stehen zu lassen.