Das neue Leben einer alten Jeans

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Jede hat etwas Anderes, Nützliches aus einer alten Jeans gemacht: Hannelore Rundell (links) und Anna Leidenberger (zweite von rechts) zeigten jeder Teilnehmerin, wie das geht. Foto: Elisabeth Assmann
Jede hat etwas Anderes, Nützliches aus einer alten Jeans gemacht: Hannelore Rundell (links) und Anna Leidenberger (zweite von rechts) zeigten jeder Teilnehmerin, wie das geht. Foto: Elisabeth Assmann
Alte Jeans, ausgedehnte T-Shirts: das ist das Ausgangsmaterial für Anna Leidenberger und Hannelore Rundell beim upcyceln. Foto: Elisabeth Assmann
Alte Jeans, ausgedehnte T-Shirts: das ist das Ausgangsmaterial für Anna Leidenberger und Hannelore Rundell beim upcyceln. Foto: Elisabeth Assmann
 
Roxane weiß, dass ihre selbst genähte Gärtnertasche bei ihrem Junior gut ankommt. Foto: Elisabeth Assmann
Roxane weiß, dass ihre selbst genähte Gärtnertasche bei ihrem Junior gut ankommt. Foto: Elisabeth Assmann
 
Nieten anbringen erleichtert oft das Befestigen von Schlaufen. Foto: Elisabeth Assmann
Nieten anbringen erleichtert oft das Befestigen von Schlaufen. Foto: Elisabeth Assmann
 
Anna Leidenberger stand mit Rat und Tat zur Seite, Jeder konnte seine Vorstellungen verwirklichenFoto: Elisabeth Assmann
Anna Leidenberger stand mit Rat und Tat zur Seite, Jeder konnte seine Vorstellungen verwirklichenFoto: Elisabeth Assmann
 
Das kann Upcycling sein: Schöne Taschen aus alter Jeans. Foto: Elisabeth Assmann
Das kann Upcycling sein: Schöne Taschen aus alter Jeans. Foto: Elisabeth Assmann
 
Ausgetragene Jeans sollte man nie wegwerfen. Jetzt geht es erst richtig los für Hannelore Rundell. Foto: Elisabeth Assmann
Ausgetragene Jeans sollte man nie wegwerfen. Jetzt geht es erst richtig los für Hannelore Rundell. Foto: Elisabeth Assmann
 
Das ist aus der alten Jeans von Hannelore Rundell geworden: Eine Kräutersammeltasche. Foto: Elisabeth Assmann
Das ist aus der alten Jeans von Hannelore Rundell geworden: Eine Kräutersammeltasche. Foto: Elisabeth Assmann
 

Bei einem Workshop des Bund Naturschutz stellten die Teilnehmer aus ausgedienten Kleidungsstücken Neues her.

"Räumt die Schränke auf", lautete die Forderung von Hannelore Rundell, Projektleiterin der Kreisgruppe im Bundes Naturschutz (BN). Aus den alten Sachen könne man durchaus noch sinnvolle Dinge herstellen. Upcycling hieß das Zauberwort bei einem Workshop in der KinderKiste in Diebach.
Im Rahmen des Umweltbildungsprojektes "Die Weltretterkids packen's an! Zusammen! Miteinander! Einfach machen!" waren dieses Mal nicht die Kinder gefragt, sondern Erwachsene. Referentin war Schneiderin Anna Leidenberger, die ihre Nähwerkstatt Form und Faden in Bad Hersfeld betreibt.

Die Oma fragen

"Ökologisch nachhaltig und selbstgemacht!," unter diesem Motto rief BN-Projektleiterin Hannelore Rundell zum Mitmachen auf. Gefolgt sind ihr Näh anfängerinnen und Fachfrauen, die ihr Wissen gerne privat und auch im Beruf als Lehrerin oder Erzieherin weitergeben wollen.
Rundell weiß, dass sie nicht die Erste ist, die gebrauchte Dinge anders einsetzt: "Upcycling ist kein neuer Gedanke. Für unsere Großeltern war es ein Teil des gewöhnlichen Alltags, neue Verwendungen für alte, ausgediente Gegenstände zu finden. Man konnte sich schlichtweg nicht immer etwas Neues leisten. Umso schöner, dass wir nun diese Lebensart wiederentdecken. Vielleicht sollte man für neue Ideen auch mal die Oma fragen."

Früher wurden Kragen gewendet

So war das Kragenwenden bei Hemden früher gang und gäbe. Heute macht sich kaum einer die Mühe, den Kragen abzutrennen, das verschlissene Teil nach außen zu drehen und wieder anzunähen. Sogar für Patchwork werden heute meistens neue Stoffe verwendet.
Zerrissene Jeans, altes Laken, fleckiger Pullover? So ein Kleidungsstück hat heutzutage ausgedient. Nicht mal in die Altkleidersammlung kommt es, weil es keiner mehr anziehen will. Also bleiben nur noch Putzlappen oder Mülltonne.

Mäppchen aus Schokopapier

Schade eigentlich, mag der eine oder andere denken: All die Energie- und Wasserressourcen, die man zum Herstellen von Kleidung benötigt, werden so auf der Mülldeponie im wahrsten Sinne des Wortes "versenkt". Muss das immer sein? "Man darf das Kleidungsstück nicht als Kleidungsstück sehen, sondern als Materialquelle. Dann kommen einem die Ideen", so Anna Leidenberger. "Ein bisschen umdenken muss man aber schon. Jeans darf man wirklich nicht wegwerfen, damit kann man noch so viel machen. Kordeln sammle ich auch. Damit lässt sich vieles aufpeppen."

Kinder sind begeistert

Die Teilnehmerinnen hatten nicht nur gebrauchte Stoffe, sondern auch gleich jede Menge Ideen mitgebracht. Sogar eine Schokoladenverpackung wurde zum Mäppchen umfunktioniert. Es entstanden Rucksäcke aus alten Jeans, Kosmetiktäschchen aus Schokoladenpapier und vieles mehr. Das schönste daran ist, dass das Material für diese poppigen und dekorativen Gegenstände nichts kostet, die Umwelt nicht belastet und zur Müllreduktion beiträgt. Teilnehmerin Roxane weiß, wer sich schon ganz besonders freut, wenn Sie heimkommt: Ihr Sohn bekommt eine Gärtnertasche aus Jeans.
Dass auch Kinder mit Feuereifer für das Aufwerten von Kleidung und Dingen zu begeistern sind, davon zeugen viele Exponate der Kinderkiste. Themen wie umgestaltete Stühle, umdekorierte Hüte oder selbst genähte Faschingskostüme gehören zum Alltag des Hortes.
Die Teilnehmerinnen waren so begeistert, dass es auch für den Bund Naturschutz nicht die letzte Veranstaltung dieser Art bleiben wird. Das BN-Projekt zur Nachhaltigkeit wird vom bayerischen Umweltministerium gefördert.