Die Instrumentalisten aus Ober- und Untereschenbach spielen unter abendlichem Himmel. Beim Fest vor der Eschenbachhalle hat nicht nur die Hauptkapelle ihren Auftritt.
Wenn die 13-jährige Alice Gehring in ihre Tuba bläst, merkt man, dass Musik ihr Spaß macht. "Vor fünf Jahren hatte mir dieses sperrige Instrument bei einem Schnuppertag gefallen und ich wollte es unbedingt spielen lernen", sagt sie. "Meine Luft reicht aus für die Tuba", erklärt die Jugendliche. Und mit dem Transport des schweren Instruments habe sie auch kein Problem: "Da gibt es Rollen."
Zusammen mit etwa zwei Dutzend Nachwuchsmusikern spielt sie in der Jugendkapelle unter der Leitung von Dirigent Jürgen Kunkel. So auch beim Blasmusikfest des Musikvereins Ober-/ Untereschenbach.
"Trotzdem mache ich mir Sorgen um einen steten Nachwuchs", weist Thomas Bogner, Dirigent des Hauptorchesters, auf die geburtenschwachen Jahrgänge hin.
"Bislang haben wir zwei Gruppen für unsere Jüngsten: Die musikalische Früherziehung und die Blockflöten, die von Miriam Bogner und Julia Reuter geleitet werden." Irgendwann aber werde der Zeitpunkt erreicht sein, da Nachwuchsspieler ins Hauptorchester nachrücken und ein unübersehbares Loch in der Jugendkapelle entstehe.
Die älteren Quer- und Wiedereinsteiger präsentieren sich beim Fest mit ihrem eigenen Orchester "Spätlese". Dirigent Matthias Reith schwingt für sie den Taktstock. Doch auch in der Formation gibt es Abstriche, wurden doch jetzt drei Klarinettistinnen verabschiedet: Bettina Roth, Dorina Dorn und Sabine Hofländer.
Die Alphornbläser Egon Schmitt, Florian Schaub, Udo Kiene, René Beckmann und Hubertus Nicklaus faszinierten mit warmen Holzklängen zur Abendstimmung ihre Zuhörer.
Herzlicher Applaus ist auch den Hopfenbläsern, die erst seit Mai zusammenspielen, sicher.
Es ist schon dunkel, als die Hauptkapelle ihren Platz einnimmt. Die mehr als 40 Musikanten überzeugen nicht nur durch perfekten Klang, sondern auch durch ihre Spielfreude. Trompeter Frank Löser: "Ich spiele gern Polkas und Märsche, weil die mir so gut ins Blut gehen."
Alexander Meder meint: "Die böhmische Musik gefällt mir am meisten." So lange es gehe, wolle er noch in dem Orchester mitspielen, versichert der 32-Jährige. "Musizieren hilft mir gegen den Alltagsstress."