Eine Regionalausstellung des Dienstleistungszentrums erzählt von den Truppenstandorten Hammelburg und Wildflecken und füllt eine heimatkundliche Lücke.
Immer noch fehlt in Hammelburg ein Ort, an dem Besucher die lange und wechselvolle Militärgeschichte der Region kennenlernen können. Zumindest für die kommenden fünf Jahre übernimmt die Regionalausstellung des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums nun zum Teil diese Aufgabe.
Die Schau im Jägercasino im Lager erläutert nicht nur die militärische Bedeutung der Truppenübungsplätze in Hammelburg und Wildflecken. Sie stellt auch ihre Geschichte und Bedeutung für Natur und Umwelt vor. Ein Bereich befasst sich mit Auslandseinsätzen und spart dabei belastende Erfahrungen von Soldaten nicht aus. Außerdem stellt sich das Dienstleistungszentrum (BWDLZ) als Dienstleister für die Soldaten, als Arbeitgeber und vielfältige Ausbildungsstätte dar.
Das Dienstleistungszentrum zeichnet für die Ausstellung verantwortlich. Im vergangenen Sommer war die Dienststelle dafür ausgewählt worden, wie der stellvertretende Leiter Gerhard Gremminger bei der Eröffnung erklärte.
"Wir prüften einen geeigneten Ort und kamen dabei sehr schnell auf das historische Jägercasino", sagte er. Hammelburg ist einer von vier Bundeswehrstandorten, der für dieses Jahr mit einer Regionalausstellung beauftragt wurde. "Der Standort Hammelburg ist zentral gelegen und gut erreichbar. Die Stadt wird sofort mit Bundeswehr assoziiert", erläuterte Ulrike Hauröder-Strüning die Gründe.
Die Präsidentin des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, dem das Dienstleistungszentrum untersteht, sagte: "Generationen von Wehrpflichtigen haben hier ihren Dienst geleistet und haben so vielleicht einen Grund nach Jahrzehnten wieder einmal nach Hammelburg zu kommen - und bringen vielleicht sogar schon ihre Kinder mit. Hauröder-Strüning verwies auch auf die vielen Lehrgangsteilnehmer.
Das BWDLZ hatte beim Aufbau Hilfe von anderen Dienststellen sowie Bundeswehrangehörigen, aber auch externen Personen, die zum Beispiel historisches Material beitrugen. Christoph Joa koordinierte die Arbeit für das BWDLZ. Bei Konzeption und Ausstellungsdesign unterstützte ihn die Agentur Eydos aus Würzburg. "Kernaufgabe der Ausstellung ist es, sich zu öffnen", sagte Leon Homeyer von Eydos. Ein großes Besucherspektrum solle angesprochen werden.
Daher gibt sich die Ausstellung modern und interaktiv: Ein Multimedia-Tisch ist das Kernstück. Die Themen werden anschaulich und teilweise spielerisch präsentiert. Es gibt sogar einen kleinen Kinoraum mit alten Stühlen aus dem Kino in der Wildfleckener Kaserne. Die Ausstellung zeigt keine Waffen und bildet keine alten Schlachten ab. Sie stellt stattdessen eine alte Stube einer zukünftigen Soldatenunterkunft gegenüber. Mit diesem Konzept soll die Schau gemäß der Kampagne "Aktiv.Attraktiv.Anders" in der Öffentlichkeit für mehr Verständnis für die Bundeswehr sorgen.