Auf Sabine Dittmar folgt Norbert Schaub als SPD-Kreisvorsitzender

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Die Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar (2. Von links) gab nach zehn Jahren ihr Amt als Kreisvorsitzende der SPD ab. Nachfolger ist Norbert Schaub (4. Von links). Außerdem auf dem Foto der neue Schriftführer Manfred Hoffmann, die stellvertretenden Vorsitzenden Tobias Schneider und Florian Wildenauer sowie Kassiererin Karen Pohle. Foto: Dieter Britz
Die Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar (2. Von links) gab nach zehn Jahren ihr Amt als Kreisvorsitzende der SPD ab. Nachfolger ist Norbert Schaub (4. Von links). Außerdem auf dem Foto der neue Schriftführer Manfred Hoffmann, die stellvertretenden Vorsitzenden Tobias Schneider und Florian Wildenauer sowie Kassiererin Karen Pohle.  Foto: Dieter Britz

Der Hammelburger Stadtrat und SPD-Ortsvereinsvorsitzende löst die Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar ab, die nicht mehr kandidierte.

An der Spitze der SPD im Landkreis Bad Kissingen steht in Zukunft Norbert Schaub. Der Hammelburger Stadtrat und SPD-Ortsvereinsvorsitzende löst die Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar ab, die nach zehn Jahren an der Spitze des Kreisverbandes nicht mehr kandidierte. Neben der Neuwahl des Kreisvorstandes wurde bei der Hauptversammlung im Gasthof "Zum Sternen" in Obererthal viel diskutiert, vor allem über das schlechte Abschneiden der Partei bei der Bundestags- sowie der Landtags- und Bezirkstagswahl.

"Neue Ideen, neue Impulse"

Sabine Dittmar betonte in ihrem Rechenschaftsbericht, dass die vegangenen beiden Jahre von Wahlkämpfen geprägt worden seien. Deshalb seien auch die Mitglieder in den Ortsvereinen sehr gefordert worden. Norbert Schaub als Landtags- und Tobias Schneider als Bezirkstagskandidat hätten sich im Wahlkampf sehr engagiert, obwohl klar gewesen sei, dass sie keine Mandate erringen können. Beide bekamen an dieser Stelle viel Beifall von den anwesenden Mitgliedern. Sowohl die Bundestags- als auch die Landtags- und Bezirkstagswahl hätten einen verheerenden Ausgang für die SPD gehabt. Sie sei "nach unten durchgereicht" worden. Sie betonte jedoch "es gab keine Alternative zur Großen Koalition." Viele für die Menschen positive Gesetze, zum Beispiel zu den Themen Renten und Gesundheit seien verabschiedet worden. Durch die Hartz-IV-Gesetze sei Deutschland gut durch die Krise im Jahr 2008 gekommen. "Jetzt allerdings müssen wir Dinge nennen, wo überzogen worden ist", ergänzte sie, das Prinzip "Fördern und Fordern" sei nach wie vor richtig. Sie kündigte an, dass sie nach zehn Jahren als Kreisvorsitzende nicht mehr kandidiere und hoffte auf "neue Ideen, neue Impulse, neue Gesichter."

Der Kreisvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft 60plus, Adolf Lieb, konnte in seinem Rechenschaftsbericht zahlreiche Veranstaltungen aufführen, zum Beispiel Fahrten nach Coburg, Nürnberg und Forchheim, wo die SPD-Senioren im Rathaus empfangen wurden. Dennis Heuchler, der Vertreter der Jungsozialisten, hoffte, "dass die SPD wieder in die Spur kommt und zur Sacharbeit zurückkehrt, weg von Personaldebatten". In der anschließenden Diskussion betonte der Bad Kissinger Oberbürgermeister Kay Blankenburg: "Wir haben zur Kenntnis zu nehmen, dass wir von dem zweiten auf den vierten Platz gerutscht sind. Wir sind in den Augen der Wähler nicht so toll, wie wir uns wahrnehmen. Die SPD muss die Partei derjenigen sein, die arbeiten, die arbeiten wollen oder die gearbeitet haben."

Die Probleme der SPD lägen nicht an der Basis, meinte ein Diskussionsteilnehmer, sondern an der Parteispitze. Die SPD habe viele strategische Fehler gemacht, räumte Sabine Dittmar ein. Sie betonte aber "wir haben einen Verschleiß an Parteivorsitzenden, ein Wechsel hilft uns nicht weiter." Der bisherige Vorstand wurde schließlich einstimmig entlastet. Bei den Neuwahlen wurden alle Vorstandsmitglieder ohne Gegenkandidaten und so gut wie einstimmig von den 49 anwesenden Mitgliedern aus den elf Ortsvereinen im Landkreis gewählt. Insgesamt hat die SPD im Landkreis Bad Kissingen knapp 400 Mitglieder.

Der neue Kreisvorstand:

Vorsitzender Norbert Schaub (Hammelburg). Stellvertretende Vorsitzende Tobias Schneider (Bad Kissingen) und Florian Wildenauer (Bad Brückenau). Kassier Karen Pohle (Nüdlingen). Schriftführer Manfred Hoffmann (Maßbach).

Beisitzer: Achim Bieber (Poppenlauer), Sabine Dittmar (Maßbach), Jürgen Englert (Elfershausen), Edgar Neder (Sulzthal), Volkmar Prößdorf (Bad Bocklet), Thorsten Rathjen (Münnerstadt), Dr. Robert Römmelt (Wildflecken), Volker Schäfer (Nüdlingen), Maren Schmitt (Bad Kissingen), Martin Steinelt (Hammelburg).

Vertreter der Arbeitsgemeinschaften Dennis Heuchler (Poppenlauer, Jungsozialisten), Adolf Lieb (Wildflecken, Arbeitsgemeinschaft 60plus). Revisoren Wolfgang Görner (Bad Kissingen) und Karl Wiegel (Hammelburg).