Wirtschaftsförderer Michael Wieden kümmert sich um die Leerstände und arbeitet mit den Maklern zusammen und gibt Tipps. Auch richtige Vermarktung ist wichtig.
"Bad Kissingen ist ein Top-Pflaster für Gastronomie", ist sich Wirtschaftsförderer Michael Wieden sicher. Trotzdem: Immer wieder stehen Cafés und Restaurants in der Kurstadt leer. Derzeit sind es im Altstadt-Karree deren vier. Hinzu kommt das Palais Erthal am Theaterplatz. Für drei dieser Betriebe zeichnen sich laut Wieden Lösungen ab.
Wieden versteht sich nicht als Makler, aber er versucht, die Vermarktung von Leerständen zu unterstützen. Zum Beispiel über den Internet-Auftritt der Stadt. Auch mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband hält er regen Kontakt.
Sehr wohl kann sich Wieden aber mit den Maklern zusammensetzen, mit dabei sein, wenn diese mit Interessenten verhandeln. "Ich habe jedem Makler angeboten, dass ich zu den Gesprächen hinzukomme", sagt der Wirtschaftsförderer.
Wichtig ist ihm dabei unter anderem, Interessenten über die bevorstehende Sanierung der Fußgängerzone aufzuklären, zu zeigen, was geplant ist und die positive Seite herausstellen: Springender Punkt sei nicht die bevorstehende Baustelle, sondern die Tatsache, das Bad Kissingen eine komplett neue Fußgängerzone bekommt.
Allerdings hat Wieden auch die Erfahrung gemacht, dass es in Einzelfällen nicht an Interessenten für ein gastronomisches Objekt mangelt, sondern an zu geringer Beweglichkeit der Immobilienbesitzer.
Speisen für alle Über Gastronomie-Konzepte hat sich Wieden ebenfalls Gedanken gemacht. "In Bad Kis singen ist viel Platz für alternative Gastronomie", ist sich der Wirtschaftsförderer sicher. Restaurants, die ordentliche Angebote für Veganer und Menschen mit Unverträglichkeiten mit im Sortiment haben, lägen voll im Trend. Wichtig sei, dass eine ganze Gruppe unabhängige von den jeweiligen Ess-Gewohnheiten etwas auf der Speisekarte findet. Gerade auf dem Marktplatz hätte nach Wiedens Meinung aber auch ein gutbürgerliches Standard-Restaurant gute Chancen. Denn: "Das, was schon da ist, läuft gut." Etwas mehr tun sollte sich in Sachen Marketing. Die Bad Kissinger Gastronomie müsse sich auch an Menschen im erweiterten Umkreis wenden, zum Beispiel hinein in die Räume Schweinfurt/Würzburg. Außerdem gelte es, sich an überörtlichen Kampagnen wie dem "Frankens Saalestück" zu beteiligen.
Nicht abwarten Wichtig für einen Tourismusort sei ein gewisser Qualitätsanspruch, auch im Hinblick auf das gewünschte Fünf-Sterne-Hotel. "Wenn wir ein solches Hotel haben wollen, dürfen wir nicht abwarten. Wir müssen schon vorher besser sein", sagt der Wirtschaftsförderer.
Laut Wieden müssen Gastronomen das, was sie machen, mit Herzblut tun und dabei gleichzeitig die aktuellen Kommunikationswege nutzen: "Wenn die Gastronomie den richtigen Mix hat, dann besteht die Chance, dass sie sich richtig gut entwickelt."