Großübung simuliert Feuer in der Kurgärtnerei

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Wasserspiele im künstlichen Feuerschein: Die Übung der Feuerwehren in der Kurgärtnerei verlief mit gutem Ergebnis. Foto: Peter Rauch
Wasserspiele im künstlichen Feuerschein: Die Übung der Feuerwehren in der Kurgärtnerei verlief mit gutem Ergebnis. Foto: Peter Rauch
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

In Hausen probten Feuerwehren und Rettungskräfte aus dem Altlandkreis Bad Kissingen die reibungslose Zusammenarbeit. Angenommen wurde diesmal ein Feuer in der Hausener Kurgärtnerei.

"Jedes Jahr eine Großübung in einem anderen Stadtteil", das hat sich Kreisbrandinspektor Harald Albert von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kissingen vorgenommen. In diesem Jahr stand in der "Feuerwehr-Aktionswoche" der Stadtteil Hausen auf dem Übungsplan. Angenommen wurde diesmal ein Brand in den weitläufigen Gebäuden der Kurgärtnerei.

Zum Einsatz ausrücken mussten dabei die Wehren von Aschach bis Oerlenbach und Nüdlingen, wobei einige Stadtteilwehren außen vor blieben, falls doch irgendwo während der fast dreistündigen Übung der Ernstfall eintreten sollte.

Neben den knapp 150 Übungsteilnehmern der Freiwilligen Feuerwehren, die auch gleich ein gutes Dutzend auf echt geschminkte "Verletzte" stellten, waren bei dieser Einsatzübung rund 70 Rot-Kreuz-Kräfte aus dem gesamten Landkreis im Einsatz. Mit rund 40 Blaulicht-Fahrzeugen kam es zum Teil sogar zu Stauungen auf der Straße vor der Oberen Saline, da die Fahrzeuge in dem weitläufigen, aber zum Teil recht beengten Gelände erst eingewiesen werden mussten.

Realistisches Brandszenario

Neben der inzwischen üblichen Verqualmung der Gebäude hatte sich die Übungsleitung etwas Neues einfallen lassen: Mit mehreren Beamern und flackerndem Rotlicht wurde in den Gewächshäusern mit ihren mehrfach spiegelnden Glasflächen ein sehr realistisches Brandszenario nachgestellt - die Schreie der Verletzten erhöhten dabei den Eindruck der Realität. Und noch eine "Gemeinheit" ließen sich die Verantwortlichen einfallen: Durch einen Wasserrohrbruch waren alle Hydranten auf dem Gelände außer Betrieb ; das Wasser musste in mehreren Schlauchleitungen von der Saale herbeigeschafft werden.

Stadtbrandinspektor Harald Albert erläuterte den Hintergrund dieser Entscheidung: Die Kurgärtnerei hätte viel Geld bezahlen müssen, denn alle Hydranten auf dem Gelände der Kurgärtnerei, die auch zum Wässern der Pflanzen benutzt werden, sind mit Wasseruhren versehen. Und da aus fast 20 Strahlrohren sowie den beiden Wenderohren auf den eingesetzten Drehleitern über 2500 Liter Wasser pro Minute verspritzt wurden, hätte sich das auf der nächsten Wasserrechnung sehr unangenehm bemerkbar gemacht.

Für manchen wurde es lang

Das Rote Kreuz hatte sich inzwischen auf dem Parkplatz des Theresienbrunnens etabliert und dort einen mobilen Verbandsplatz aufgebaut, während ihr Einsatzleitfahrzeug gegenüber dem aus Oerlenbach angeforderten Einsatzleitfahrzeug im Eingangsbereich der Kurgärtnerei Stellung bezog. Aus Euerdorf kam noch die Lichtgiraffe hinzu und Feuerwehrführungskräfte waren aus dem gesamten Landkreis vertreten, ebenso wie auch das Rote Kreuz 70 Helfer der Schnelleinsatzgruppen aus dem gesamten Landkreis mobilisiert hatte.

Dennoch war es für den einen oder anderen "Verletzten" etwas lang, bis er einem der drei eingesetzten Ärzte vorgestellt werden konnte. Schließlich hatten die Verletztendarsteller ihre Positionen schon eine knappe halbe Stunde vor Übungsbeginn in den ungeheizten Gewächshäusern oder sogar im Freien bezogen. Kein Wunder also, dass einer der Verletzten ausrichten ließ: "Ich bin gestorben, ich geh jetzt heim und wärm mich auf".

Alles in allem aber eine Übung, die mit ganz wenigen Schönheitsfehlern geklappt hat, die Feuerwehren zusammengeführt hat, die sonst wenig miteinander im Einsatz sind. Und auch die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz und der Integrierten Rettungsleitstelle in Schweinfurt kam nicht zu kurz. Überzeugen konnten sich davon Vertreter der Kommunalpolitik, sowie ein Fachberater des Technischen Hilfswerkes, Vertreter der Stadtwerke, der Wasserwacht, der Polizei sowie einige Kommandaten der nicht eingesetzten Wehren.