Sie ist die Beste in Unterfranken. Knobeleien und logische Tüfteleien ziehen sie magisch an. Die Rede ist von Giulia Fischer.
Die Schülerin aus der Klasse 4b von der Einhard-Schule gewann heuer die Unterfränkische Mathematik-Meisterschaft und behauptete sich als Siegerin gegen 7272 Schüler aus 224 Schulen. "Mir machen solche Aufgaben einfach Spaß", verrät die Gewinnerin, die jetzt gerade ihren 10. Geburtstag gefeiert hat. Mutter Antje bestätigt: "Schon in der ersten Klasse hat Giulia die Mathe-Aufgaben ihres älteren Bruders aus der vierten Klasse gelöst". Nicht nur die Mutter ist stolz auf das Rechengenie Giulia, sondern auch Klassenlehrerin Michaela Schmitt und Schulleiter Bernd Czelustek sowie die übrigen Klassenkameraden von der 4b.
Schon im fünften Jahr gibt es den mathematischen Wettbewerb des Bezirks Unterfranken. Das Dutzend Aufgaben, das in einer Stunde zu lösen ist, erfordert eine gehörige Portion Gehirnschmalz. Gegenstand dieser Aufgaben sind zum Beispiel Zauberquadrate, Dreiecke mit Rechensummen oder Zuordnungsprobleme. Logisches Denken, richtiges Sehen und räumliches Vorstellungsvermögen sind gefordert, wenn es um die Orientierung auf einem Hunderterfeld oder um Würfelaufgaben geht. Auch Münzen müssen richtig angeordnet werden.
Drei mal musste Giulia ihr Können zeigen: in der eigenen Schule, dann in der Thulbatal-Schule Oberthulba auf Kreisebene und danach in Würzburg auf Bezirksebene. Der Zweitbeste aus der 4b der Einhard-Schule ist Marvin Kraus. Er schaffte es in Oberthulba bis ins obere Drittel.
Ein Geheimrezept für ihre außerordentliche Leistung hat die Sulzthalerin nicht. Überraschend war ihr Sieg für Klassenlehrerin Schmitt allerdings auch nicht: "Giulia ist eh unsere Beste in Mathe und hätte sogar eine Eins-plus verdient, wenn es die Note gäbe", bestätigt sie.
Alles fliegt ihr zu "Es fliegt mir einfach zu, schwierige Knobelaufgaben zu lösen", bestätigt Giulia. Schon als kleines Kind habe sie ihrem Opa zugeschaut, wie der solche Aufgaben löste. "Seit dem werde ich von dieser Materie magisch angezogen", gibt sie zu. Dabei ist die Zehnjährige gelassen, "cool" und hat am Knobeltisch einen ruhigen Kopf. "Mein größtes Hobby ist der Fußballsport", sagt Giulia, die auch selbst spielt.
Im kommenden Schuljahr wird sie auf das Hammelburger Gymnasium wechseln. "Nach meinem Abitur werde ich in die Computerbranche gehen", hat Giulia jetzt schon ihr Berufsziel vor Augen. Und wenn sie dann noch bei Günther Jauchs Millionensendung einen dicken Gewinn abkassieren könnte, dann würde sie auch gleich eine Computer-Firma gründen.
Am 12. Dezember gab es den Siegerpreis für Giulia aus den Händen von Regierungspräsident Paul Beinhofer in Würzburg. Diese Meisterschaft geht auf das Jahr 2008 zurück, das zum Jahr der Mathematik ausgerufen worden war. Kinder und Jugendliche sollten der Mathematik-Faszination näher gebracht werden. Beinhofer freute sich über die Nachhaltigkeit dieses mathematischen Wettbewerbs über 2008 hinaus. Obwohl die Teilnahme der Schüler freiwillig ist, freute sich Beinhofer über die dennoch hohe Beteiligung.