Geschlossen: Erst der alte, bald der neue Reitersteg

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Könnte zum 1. November geschlossen sein: Der Neue Reitersteg (Altenburger Steg) in Bad Kissingen an der Oberen Saline. Foto: Archiv/Ralf Ruppert
Könnte zum 1. November geschlossen sein: Der Neue Reitersteg (Altenburger Steg) in Bad Kissingen an der Oberen Saline. Foto: Archiv/Ralf Ruppert
Heute endgültiger Beschluss für den Abriss? Der Alte Reitersteg (Höhe Hallenschwimmbad) in Bad Kissingen. Foto: Archiv Saale Zeitung
Heute endgültiger Beschluss für den Abriss? Der Alte Reitersteg (Höhe Hallenschwimmbad) in Bad Kissingen. Foto: Archiv Saale Zeitung
 

Die Stadträte beschäftigen sich in ihrer heutigen Sitzung im Bauausschuss mit zwei Stegen über die Saale. Zum einen fällt wahrscheinlich der finale Beschluss zum Abriss des Alten Reitersteges, zum anderen wird über die Schließung des Neuen Reitersteges (Altenburger-Steg) zum 31. Oktober gesprochen.

In Sachen Reiterstege sieht es an der Saale in Bad Kissingen derzeit schlecht aus. Der Bauausschuss des Stadtrates befasst sich heute mit dem Thema und die Zeichen für entsprechende Beschlüsse sind eindeutig: Abriss des Alten Reitersteges und Sperrung des Neuen Reitersteges.
Seit fast drei Jahren ist der Alte Reitersteg über die Saale (Höhe Hallenschwimmbad) gesperrt. Der Grund: Er war und ist nicht mehr sicher.
Der Stadtrat hatte daraufhin beschlossen, den Steg abzureißen, weil eine Sanierung rund 30 000 Euro teurer war als ein Abriss. Das wollten etliche Bürger nicht hinnehmen. Sie wollten diese Summe aus Spenden aufbringen, um die Stadt zu bewegen, den Steg zu erhalten und zu sanieren.

Unterschriften und Spenden

Es gab eine Unterschriftensammlung für den Erhalt des Alten Reitersteges und über 1500 Kissinger Bürger unterstützten das Ansinnen der Reitersteg-Freunde. Mit einer dazugehörigen Spendenaktion hoffte man die fehlenden Mittel aufzutreiben. Das gelang bis heute leider nicht, der Verein "Erhalt des Reitersteges" brachte zwar rund 15 000 Euro auf, zu wenig, um die Stadträte bislang vom Beschluss "Abriss" abzubringen.

Ständige Überprüfungen nötig

Der Bauausschuss soll im Prinzip heute Nachmittag eine "finale" Entscheidung zu diesem Thema fällen, meint Rathaus-Pressesprecher Thomas Hack auf Nachfrage. Die Zeichen stehen auf Abriss, auch deshalb, weil, so Hack, die Brücke über die Saale, solange sie steht, Geld kostet. Sie müsse ständig überprüft werden, weil sie zum "öffentlichen Verkehrsraum" gehöre, beispielsweise deswegen, weil das Dampferle unter der Brücke durchfahren muss. Die nötigen jährlichen Untersuchungen kosten Geld.
Es geht heute Nachmittag im Bauausschuss aber nicht nur um den Alten Reitersteg, sondern auch um den neuen (eigentlich heißt er Altenburgersteg, weil das Altenburgerhaus mit der Oberen Saline verbindet). Der Steg steht vor der Schließung, "zum 30. Oktober", hat Sabine Häfner vom Reiterverein Bad Kissingen erfahren. Und das wäre schlimm für den Verein. Warum das schlimm wäre, hat sie Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) und den Stadträten in einem Brief mitgeteilt und darin die Bedeutung des Neuen Reitersteges genauer erklärt.

Ein Vorteil geht verloren

Der Kissinger Reiterverein, so Sabine Häfner, stehe seit etlichen Jahren in Konkurrenz zu anderen Reitställen "vom Lande". Das eingeengte Platzangebot im Gebäude der historischen Oberen Saline (nicht ausbaubar) hätte man bislang durch die einmalige geographische Lage ausgleichen können. Sabine Häfner: "Sobald wir die Saale überquert haben, stehen uns schöne, ausgewiesene Reitwege im Gelände der Auen, in der Umgebung des Klaushofs und bis nach Bad Bocklet zur Verfügung. Durch den unmittelbar vor der Stalltür gelegenen Steg ist deren Nutzung erst möglich." Dieser Vorteil sei aber in Gefahr, wenn der Zugang zu den Reitwegen im Hinterland abgeschnitten sei. Dafür braucht man den Reitersteg als Grundvoraussetzung.

Wichtig für das Weiterbestehen

"Der Reitersteg ist nicht irgendein technisches Bauwerk, seine Nutzbarkeit ist evident für das Weiterbestehen des Reitervereins Bad Kissingen", schreibt Sabine Häfner. Wie lange noch? Bei den Haushaltsberatungen im Frühjahr war seine Sanierung aus Geldmangel abgelehnt worden. Zu diesem Zeitpunkt - am 2. April - hatte Tiefbau-Chef Thomas Hornung schon angedeutet, dass die Brücke, wenn sie nicht saniert wird, zum Jahresende geschlossen werden muss. Der Steg ist ebenfalls nicht mehr sicher. Das Jahr neigt sich dem Ende und auch die Zeiten, in denen man den Neuen Reitersteg benutzen konnte.