Über drei Stunden konnten die zahlreichen Besucher in der herbstlich-festlich geschmückten Mehrzweckhalle von Oberthulba fränkisches Brauchtum erleben. Der Kreisverband der Gartenbauverein sorgte für einen Abend mit überlieferter Volksmusik, fränkischen Tänzen und Rhöner Geschichtlich.
In gekonnter Manier und mit dem passenden Humor führte der Hassenbacher Hubert Schenk durch das abendfüllende Programm. Die Kreisvorsitzende der 54 Gartenbauvereine, Irmgard Heinrich, freute sich, dass auch andere Vereine gerne bereit sind den traditionellen Heimatabend mit Beiträgen zu bereichern. "Je mehr man von Heimat weis, desto mehr schätzt man sie", so die Kreisvorsitzende.
Mit von der Partie waren auch zahlreiche öffentliche Vertreter. Bürgermeister Gotthard Schlereth hieß nicht nur die zahlreichen Besucher willkommen, er wagte sich mit netten Anekdoten auch an den fränkischen Dialekt. Mit humorvollen Geschichten des Euerdorfers Hobbydichters Emil Büchs wartete stellv. Landrat Emil Müller auf. Er gratulierte den Gartenbauvereinen zu diesem interessanten Heimatabend. Sein Wunsch ist, dass sich die Gartenbauvereine weiterhin um die Pflege des Brauchtums bemühen und immer wieder neue Ideen finden für solche Veranstaltungen. Ihm schlossen sich mit mundartlichen Gedichten stellv. Landrätin Magdalena Dünisch und die Kreisbäuerin Rita Jörg an.
Einfach dazu gehören an einem solchen Abend, die fränkischen Tänze wie Patscher, Kirwepolkas, Schecher, s`Bauernmadle und Sternpolkas. Hubert Schenk, selbst ein leidenschaftlicher Tänzer, bedauerte den fehlenden Nachwuchs. Für ein nettes Bild auf der Bühne sorgten in ihren bunten fränkischen Trachten der Rhönklub aus Völkersleier, der Gartenbauverein Fuchsstadt und die Volkstanzgruppe aus Oberthulba. Damit der Rhythmus passte das garantierten die Blasmusiker aus Diebach und Horst Unbehaun aus Arnshausen. Der Gesangverein Sängerlust aus Oberthulba mit Dirigent Nikolaus Metz wartete mit einem Lied von Paul Warmuth "So ein Schöpple Frankenwein" sowie "Fröhliche Rheinländer" und dem lustigen Stück "Der Hahn von Onkel Giacometo" auf. Auch das Kikereki des Hahnes, das früher mehr in den Ortschaften zu hören war, war dabei zu hören. Immer mehr kommt in den Dörfern das Wirtshaussingen auf. So begleitete dieses gemeinsame Singen auch diesen Abend. Dass das auch Spaß machte dafür sorgten die beiden musikalischen Könner auf diesem Gebiet, die Brückenauer Toni Büchner mit seiner Gitarre und Christian Eilingsfeld mit dem Akkordeon. Musikalisch ging es mit ihnen in die Rhön und auf den Kreuzberg hinauf. Mit schönen Frauenstimmen überraschten auch die Damen aus der Nachbarortschaft Frankenbrunn. Die Laibachlerchen eine Gruppe des dortigen Gartenbauvereins unterstützt seit Jahren kirchliche und öffentliche Veranstaltungen. Für den richtigen Takt sorgte an diesem Abend ihr Leiter Florian Schaub bei den Liedern "Achte die Natur", "Wie schön ist es ein Rhönkind zu sein" und einem Ständchen über die Rhön. Viel für fränkische Volksmusik machen seit vielen Jahrzehnten die Reichenbacher Musikanten. Sie mit Birgit Döhler derzeit an der Spitze sind auch bekannt geworden durch ihre geistliche Musik. Sie spielten mit ihren Trompeten, der Tuba, Akkordeon und ihren Klarinetten ebenfalls Walzer und Dreher. Nicht fehlen durfte bei ihnen der aus Reichenbach stammende Kirmes-Schottisch.
Für gute Unterhaltung sorgten auch die Sketche. Aus Frankenbrunn waren die beiden Frauen Lotte und Gudrun Fröhlich mit ihrem spaßigen Vortrag " Mir hätte so gern en Mo, worüm nur will kener ou uns nou" gekommen. Viel zu Lachen gab es beim lustigen und originellen Auftritt der Euerdorfer, die Fra vom Laand Irmgard Neumann und die auf getakelte Städterin Alexandra Büttner. Ein Sketch ohne Worte an der Bushaltestelle. Hier bestätigte der Moderator Hubert Schenk "Man hat viel gesagt ohne zu reden". Auch die Vorstandschaft des Kreisverbandes beteiligte sich mit einem lustigen Beitrag. Ihr Chef aus München (Markus Stockmann) suchte verzweifelt das intelligenteste Mitglied im Kreisverband. Immer wieder scheiterte es an der Frage, wie der Fachausdruck für die Türkische Nelke, dem Stinkerle oder der Studentenblume heißt? Weder die Sophie aus Kühhornshausen (Ingrid Müller), noch die Faseles-Königen des Landkreises (Angelika Somaruga), wie auch die Ludmilla (Marianne Müller) wussten die richtige Antwort. Nur die Kreisvorsitzende Irmgard Heinrich, wie könnte es auch anders sein, kam schließlich auf die richtige Antwort "die Tagetes".
Ein solcher Abend wäre nicht ohne die vielen Helfer im Hintergrund möglich. So dankte Irmgard Heinrich dem Kreisfachberater Dieter Büttner für die Mitorganisation, Hubert Schenk für die Bereitschaft durch den Abend zu führen. Wer könnte das besser als der bayerische Schwabe aus Hassenbach. Die ÖFG kümmerte sich um das leibliche Wohl. Margot Schottdorf mit ihrem Team vom Gartenbauverein Oberthulba hatte die Gestaltung des Saales übernommen. Ihnen und den zahlreichen Akteuren dankte die Kreisvorsitzende. Sie hofft, dass in zwei Jahren alle wieder mitmachen und auch wieder ein so begeistertes Publikum im Saal ist. Bei den einzelnen Auftritten wurde nicht mit Beifall gespart. Es war der richtige Lohn für diesen schönen Abend. "Ich habe mir Heimatpflege in mein Programm geschrieben und so soll es bleiben", so die Kreisvorsitzende.