Farbenfrohe Landschaften

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Gabriele Waldmann erklärt Bürgermeister Andreas Sandwall (links) und Altbürgermeister Wolfgang Back ein Aquarell ihres Ehemannes, des Aquarellisten Emil Waldmann (1925-2012). Foto: Sigismund von Dobschütz
Gabriele Waldmann erklärt Bürgermeister Andreas Sandwall (links) und Altbürgermeister Wolfgang Back ein Aquarell ihres Ehemannes, des Aquarellisten Emil Waldmann (1925-2012).  Foto: Sigismund von Dobschütz
Bei Gabriele Waldmann (zweite von links) bedanken sich zum Abschluss der Dauerausstellung (von rechts) Kurdirektor Thomas Beck, Bürgermeister Andreas Sandwall, Altbürgermeister Wolfgang Back und dessen Partnerin Brigitte Junge.
Bei Gabriele Waldmann (zweite von links) bedanken sich zum Abschluss der Dauerausstellung (von rechts) Kurdirektor Thomas Beck, Bürgermeister Andreas Sandwall, Altbürgermeister Wolfgang Back und dessen Partnerin Brigitte Junge.
 

Die Emil-Waldmann-Ausstellung geht nach Neumarkt in der Oberpfalz. Die Ausstellung war viele Jahre im Staatsbad zu sehen.

Mehr als vier Jahre war die Dauerausstellung mit Aquarellen des in Fachkreisen europaweit bekannten Malers Emil Waldmann (1925 bis 2012) im Obergeschoss des Bad Bockleter Saalbaues ein Höhepunkt des kulturellen Angebots des Staatsbades. Am vergangenen Donnerstag öffnete die Galerie ein letztes Mal. Bald werden die farbenfrohen Landschaftsbilder in einer Galerie in Neumarkt in der Oberpfalz ausgestellt.


Kurse veranstaltet

"Was sollen wir mit den Bildern machen?", hätte sie ihren Ehemann kurz vor dessen Tod im November 2012 gefragt, erzählte Gabriele Waldmann (83) am Abschlusstag der Waldmann-Ausstellung ihren Abschiedsgästen. "Die schenke ich Dir, mein Schatz", sei dessen schlichte Antwort gewesen. Nur wenige Monate später eröffnete die Witwe nach kurzer Absprache mit dem damaligen Bürgermeister Wolfgang Back im Juni 2013 ihre Verkaufsausstellung zum Gedenken an ihren Ehemann. Die Gemeinde stellte den Raum kostenfrei zur Verfügung, übernahm die Nebenkosten und sogar den Versicherungsschutz.
An jedem ersten Donnerstag eines Monats konnten sich seitdem die Besucher in den Nachmittagsstunden beim Betrachten der knapp 50 gerahmten Aquarelle und weiterer 150 Gemälde in Posterständern einen Überblick über das umfassende Werk des Künstlers verschaffen, der 2004 mit Ehefrau Gabriele aus der Nähe Augsburgs nach Bad Bocklet umgesiedelt war. Auch im Staatsbad gab Waldmann weiterhin regelmäßig Kurse für Hobbymaler und schuf selbst noch etliche Rhöner Landschaftsbilder. Nur wenige Monate vor des Künstlers Tod zog das Paar in ein Bad Brückenauer Seniorenheim um, wo Gabriele Waldmann noch heute lebt, umgeben von elf Lieblingsaquarellen ihres Mannes.


Mit etwas Wehmut

"In dieser Ausstellung spürte ich immer die Seele und den Geist meines Mannes um mich", meinte die Künstler-Witwe etwas wehmütig zum Abschluss der Ausstellung. Nur einmal habe sie in den mehr als vier Jahren krankheitsbedingt nicht in ihre Galerie kommen können. Sonst hatte sie immer gemeinsam mit Brigitte Herold (Bad Kissingen), die sie regelmäßig chauffiert hat, den durchschnittlich 20 Besuchern eines Ausstellungsnachmittags die Werke Emil Waldmanns erläutert. "Jetzt muss ich aus Altersgründen schließen", bedauerte die 83-Jährige. "Die Beine wollen nicht mehr."
Bedauern zeigte sich auch in den Abschiedsworten von Bürgermeister Andreas Sandwall und seinem Vorgänger Wolfgang Back sowie von Kurdirektor Thomas Beck. "Unser Staatsbad ist nicht gerade mit Möglichkeiten gesegnet, hochwertige Kunst zu präsentieren", räumte der Kurdirektor ein. "Diese Dauerausstellung war eine tolle Gelegenheit, hohe künstlerische Qualität zeigen zu können."
Wolfgang Back, der dem Künstlerpaar damals den Umzug nach Bad Bocklet schmackhaft gemacht hatte, bedankte sich bei Gabriele Waldmann auch für das künstlerische Wirken ihres Mannes während der achtjährigen Wohnzeit im Staatsbad.


Ehre für Bad Bocklet

Bürgermeister Andreas Sandwall dankte für das kulturelle Angebot der vier Jahre dauernden Ausstellung. Er bezeichnete das Wirken Emil Waldmanns im Staatsbad als "Ehre für Bad Bocklet". Zum Abschied schenkte Gabriele Waldmann dem Bürgermeister für sein Amtszimmer "das allererste Blumen-Aquarell meines Mannes", der sonst überwiegend Landschaftsmotive gemalt hatte. Ende September kommen Waldmanns Enkel und räumen die Ausstellung aus. Später sollen ausgewählte Werke Emil Waldmanns in einer Galerie in Neumarkt in der Oberpfalz ausgestellt werden. "So bleiben die Bilder meines Mannes der Öffentlichkeit erhalten", zeigte sich Gabriele Waldmann mit dieser Regelung zufrieden.